Leichtgesinnte Flattergeister

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Bachkantate
Leichtgesinnte Flattergeister
BWV: 181
Anlass: Sexagesimae
Entstehungsjahr: 1724
Entstehungsort: Leipzig
Gattung: Kantate
Solo: SATB
Chor: SATB
Instrumente: Tr (Ft Ob) 2Vl Va Bc
Text
unbekannt
Liste der Bachkantaten

Leichtgesinnte Flattergeister (BWV 181) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Leipzig für den Sonntag Sexagesimae und führte sie am 13. Februar 1724 erstmals auf.

Geschichte und Worte

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Bach schrieb die Kantate in seinem ersten Amtsjahr in Leipzig für den Sonntag Sexagesimae, den zweiten Sonntag vor Aschermittwoch. Er hatte für den Anlass bereits für den Hof in Eisenach die Kantate Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt komponiert. Es scheint wahrscheinlich, dass 1724 beide Werke im Gottesdienst aufgeführt wurden, eins vor, eins nach der Predigt.[1] Die vorgeschriebenen Lesungen waren 2 Kor 11,19 LUT2 Kor 12,9 LUT, „Gott ist in den Schwachen mächtig“, und Lk 8,4–15 LUT, das Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld. Der Kantatentext eines unbekannten Dichters lehnt sich eng an das Evangelium an. Die Hindernisse für das Aufgehen der Saat, Felsen und Dornen, werden durch weitere Bibelstellen ergänzt, zum Beispiel einen Hinweis auf Mose, der Wasser aus dem Felsen schlägt, (Ex 17,6 LUT) und auf den Fels vor dem Grab Jesu.(Mt 28,2 LUT). Die Kantate wird nicht durch einen Choral abgeschlossen, sondern durch einen Chorsatz, ein Gebet darum, dass das Wort Gottes in uns auf fruchtbaren Boden fallen möge.[2]

Bach führte die Kantate am 13. Februar 1724 erstmals auf. Er führte sie mindestens ein weiteres Mal zwischen 1743 und 1746 auf. Dann erst fügte er zwei Holzbläserstimmen hinzu.[3]

Besetzung und Aufbau

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Die Kantate ist besetzt mit vier Vokalsolisten, Sopran, Alt, Tenor, Bass, vierstimmigem Chor, Trompete, zwei Violinen, Viola und Basso continuo. In einer späteren Fassung ergänzte Bach Stimmen für Flauto traverso und Oboe.

Die Kantate besteht aus fünf Sätzen, zweimal einer Folge von Arie und Rezitativ, beschlossen durch einen Chorsatz. Eine solche Abfolge, die auf einen krönenden Chor zusteuert, ist typisch für weltliche Kantaten. Sehr wahrscheinlich beruht der Chor auf einem weltlichen Vorbild aus der Köthener Zeit,[3] möglicherweise sind auch andere Sätze Parodien von unbekannter weltlicher Musik.[3] Die Stimmen für Flöte und Oboe fügte Bach erst bei einer späteren Aufführung hinzu.[1] Ein charakteristisches Motiv in staccato-Sprüngen beherrscht den ersten Satz. Es wird von den Instrumenten vorgestellt und dann von der Stimme übernommen. Es illustriert die Flattergeister, sowohl die Vögel, von denen das Evangelium spricht, als auch die leichtfertigen Menschen. Der zweite Teil erwähnt Belial, dessen böses Eingreifen in der Literatur oft erwähnt wird, zum Beispiel in Miltons Paradise Lost.[1] Beide Teile der Arie werden wiederholt, bereits nach vier Takten einer vermeintlichen Reprise beginnt eine abgewandelte Wiederholung des zweiten Teils. Das folgende Rezitativ betont den Text „Es werden Felsenherzen … ihr eigen Heil verscherzen“ als Arioso. Das Bild des zerbrechenden Felsens wird durch eine unregelmäßig abwärts führende Passage im continuo dargestellt. Der Tenor-Arie fehlt wahrscheinlich die Stimme für eine obligate Violine.[2] Der letzte Satz, den die Trompete dominiert, strahlt nach Alfred Dürr „fröhliche Unkompliziertheit“ aus. Sein Mittelteil ist ein Duett von Sopran und Alt.

LP / CD

DVD

Einzelnachweise

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  1. a b c Julian Mincham: Chapter 42 BWV 181 Leichtgesinnte Flattergeister. In: The Cantatas of Johann Sebastian Bach. 2010, abgerufen am 26. März 2023 (englisch, überarbeitet 2012, 2014, 2017, 2020).
  2. a b John Eliot Gardiner: Cantatas for Sexagesima / Southwell Minster. (PDF; 120 kB) bach-cantatas.com, 2009, S. 11, abgerufen am 7. Februar 2012 (englisch).
  3. a b c Christoph Wolff: On the first annual cycle of Bach’s cantatas for the Leipzig liturgy (1723-24) (II). (PDF; 5,3 MB) bach-cantatas.com, 1998, S. 18, abgerufen am 7. Februar 2012 (englisch).
  4. Produktinformationen in: bachipedia.org, J. S. Bach-Stiftung, St. Gallen, abgerufen am 26. März 2023.