Michel Ciry

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Michel Ciry, 2009

Michel Ciry (* 31. August 1919 in La Baule; † 26. Dezember 2018 in Varengeville-sur-Mer)[1] war ein französischer Maler, Grafiker, Autor und Komponist.

Leben und Wirken

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1934 bis 1937 studierte Michel Ciry an der École Duperré (Hochschule für angewandte Kunst) in Paris. Er studierte außerdem Komposition bei Nadia Juliette Boulanger und Annette Dieudonné. 1941 wurde er Mitglied der Société des Peintres Graveuers francais.

Ciry komponierte bis 1958 vor allem religiöse Werke. Während der Besatzungszeit (1943–1945) wurde Ciry bei den Concerts de la Pléiade in Paris als Schüler Nadia Boulangers berücksichtigt. 1951 und 1952 wurden Werke in Darmstadt, 1957 bei den Donaueschinger Musiktagen aufgeführt.

2013 richtete Ciry in Varengeville-sur-Mer, wo er seit 1964 lebte, ein Museum (Musée Michel Ciry) ein. Es zeigt Gemälde (teils großformatig), Druckgraphiken und Zeichnungen aus vierzig Schaffensjahren.

Als Autor etablierte sich Ciry mit seinen Tagebüchern, die er 1971 bis 2011 in 36 Bänden veröffentlichte. Die Aufzeichnungen beginnen am 1. Januar 1942 und enden mit dem 14. November 2005.

Eine Freundschaft mit dem Theologen Bernhard Kirchgessner, Direktor des katholischen Bildungsinstituts Spectrum Kirche[2] in Passau, begründete zwei Ausstellungen in Passau (2010 und 2019) und den Eingang einiger später Radierungen in die Graphiksammlung des Diözesanmuseums Passau.

Häufige Motive in Cirys Radierungen und Ölgemälden sind Porträts, (christlich) religiöse Szenen, Hände, Wolkenstimmungen mit Vögeln und u. a. Baumsolitäre und Zäune.

Literatur (Auswahl)

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  • Bernhard Kirchgessner: Begegnung mit einem außergewöhnlichen Menschen – Rencontre avec un homme exceptionnel. In: In: Ciry, Michel. Graphiken – L’oevre graphique. Passau 2010, S. 7–15
  • Martin Ortmeier: Schau mich an! – Wirklichkeit und Radierkunst bei Michel Ciry. Regarde-moi! – Réalité et art de la gravure chez Michel Ciry (frz. von Vèronique Otto). In: Ciry, Michel. Graphiken – L’oevre graphique. Passau 2010, S. 24–39
  • Martin Ortmeier: Der Eine und der Andere. Was im Bild ist und was nicht im Bild ist bei Michel Ciry. In: Museum am Dom & Künstler Seelsorge (Hgg.). Michel Ciry (1919–2018). Licht und Schatten – ombre et lumière. Passau 2019, S. 9–13, ISBN 978-3-9814416-7-3

Ausstellungen (Auswahl)

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  • 1951 Brüssel (Palais des Beaux-Arts de Bruxelles): Michel Ciry – Cent aquarelles et dessins
  • 1960 New York (Galerie Finley)
  • 1966 und 1977 Paris (Galerie de Paris)
  • 1985 und 1987/88 Paris (Galerie Alain Daune)
  • 1994 Brescia: Michel Ciry – Retrospektive (Martinengo-Palast)
  • 2003 Osnabrück (Galerie Hörschelmann)
  • 2010 Passau (Domschatz- und Diözesanmuseum): Michel Ciry. Graphiken – L’oevre graphique
  • 2019 Passau (Museum am Dom): Michel Ciry (1919–2018). Licht und Schatten – ombre et lumière

Stabat mater aux oiseaux, diese großformatige Aquatinta-Radierung aus dem Jahr 1975, zählt zu den herausragenden druckgraphischen Werken Michel Cirys, und sie ist in der Nachfolge von Francisco Goyas Desastres de la guerra, Otto Dix‘ Kriegsmappen und Georges Rouaults Miserere Teil des druckgraphischen Welterbes geworden. Wie in diesem Werk das Individuum hier und jetzt und ewiges, allgemeines Leiden der Mütter ineins gehen, wie unmittelbare Nähe und unauslotbare Ferne direkt aneinanderstoßen, wie das ganz einfache Anschauliche einer alten Frau materiell – ganz nahe der Holzstamm – und metaphysisch – die Vogelschwärme in einem verhangenen Himmel – verankert werden, das ist meisterhaft.“ Martin Ortmeier, 2010[3]

Vita in: Museum am Dom & Künstler Seelsorge (Hgg.). Michel Ciry (1919–2018). Licht und Schatten – ombre et lumière. Passau 2019, S. 45

Einzelnachweise

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  1. Notice de personne im catalogue.bnf.fr, abgerufen am 8. Februar 2024.
  2. https://www.niederbayern-wiki.de/wiki/SpectrumKIRCHE Eintrag zum Bildungshaus der Diözese Passau SpectrumKirche in Niederbayern-Wiki
  3. Siehe Martin Ortmeier: Schau mich an! – Wirklichkeit und Radierkunst bei Michel Ciry. Regarde-moi! – Réalité et art de la gravure chez Michel Ciry (frz. von Vèronique Otto). In: Ciry, Michel. Graphiken – L’oevre graphique. Passau 2010, S. 31