Moder (Fluss)

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Moder
Das Einzugsgebiet der Moder mit den beiden Hauptarmen Moder (Norden) und Zorn (Süden)

Das Einzugsgebiet der Moder mit den beiden Hauptarmen Moder (Norden) und Zorn (Süden)

Daten
Gewässerkennzahl FRA3--0100
Lage Vogesen

Mittleres Oberrheintiefland


Frankreich


Elsaß

Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein → Nordsee
Quelle bei Moderfeld nahe Zittersheim
48° 53′ 43″ N, 7° 18′ 57″ O
Quellhöhe 330 m
Mündung bei Rhein-km 334,500 links unterhalb der Staustufe Iffezheim in den RheinKoordinaten: 48° 50′ 15″ N, 8° 6′ 13″ O
48° 50′ 15″ N, 8° 6′ 13″ O
Mündungshöhe 113 m[1]
Höhenunterschied 217 m
Sohlgefälle 2,6 ‰
Länge 82 km(lt.sandre.fr)
Einzugsgebiet 1720 km²
Abfluss
(à la station RNB d'Auenheim)
MQ
16,6 m³/s
Linke Nebenflüsse Rothbach, Nördliche Zinsel
Rechte Nebenflüsse Zorn, Landgraben
Mittelstädte Haguenau

Die Moder ist ein etwa 82 km langer linksseitiger Zufluss des Rheins. Die Moder entwässert mit ihren Zuflüssen den größten Teil der Nordvogesen und den Norden der unterelsässischen Rheinebene im Département Bas-Rhin. Das Einzugsgebiet umfasst 1.720 km². Ihr Name wird zurückgeführt auf die gallische Flussgottheit Matrae.

Im Jahr 702 wurde der Fluss als fluuius matra erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich wahrscheinlich von keltisch *mātr- 'Mutter' im Sinne von „Mutterfluss des Unterelsaß“ ab. Der Name des keltischen Stammes der Mediomatriker könnte „die in der Mitte, d.h. zu beiden Seiten, der Moder wohnen“ bedeuten.[2]

Die Moder entspringt auf 330 m Höhe bei Moderfeld nahe Zittersheim und fließt zunächst in nordöstliche Richtung nach Wingen-sur-Moder (Wingen an der Moder). Ab hier begleiten die Bahnlinie SaarbrückenStraßburg und die D 919 den Fluss, der nun bis kurz vor der Mündung nach Südosten läuft. Über Wimmenau erreicht er bei Ingwiller den Rand der Rheinebene. Bei Obermodern, Pfaffenhoffen und Niedermodern durchfließt er bäuerliches Land. Von links stößt bei La Walck der Rothbach dazu. Anschließend streift die Moder den Süden des Forêt de Haguenau (Heiliger Forst) und nimmt bei Schweighouse-sur-Moder, kurz vor Erreichen der Stadt Haguenau, von links die Nördliche Zinsel auf. Die Landschaft ist hier von Industrie, Gewerbe, Verkehrs- und Energieversorgungsanlagen geprägt. Den Stadtkern unterquert der Fluss teilweise verrohrt und läuft danach bei Kaltenhouse, Oberhoffen-sur-Moder und dem Städtchen Bischwiller eingezwängt zwischen Verkehrswegen. Nachdem sie bei Rohrwiller die A 35 unterquert hat, wendet sich die Moder an der Einmündung der Zorn nach Norden und läuft im Altrheinbett in nur wenige hundert Metern Abstand zum Rhein, diesem nach Hauptrichtung parallel, jedoch stark gewunden durch die Rheinauen, vorbei an Drusenheim, Dalhunden, Stattmatten, Auenheim und Fort-Louis. Bei Rhein-Kilometer 334,500 mündet sie unterhalb der Staustufe Iffezheim schließlich von links in ihren Begleiter.

Nebenflüsse der Moder

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Vom Spätsommer bis zum Winter des Jahres 1705 im Spanischen Erbfolgekrieg standen sich an der Moderlinie gegnerische Truppen gegenüber. Ende dieses Jahres besetzte Ludwig von Baden Hagenau und Drusenheim.

1945 rückten im Zuge der Operation Undertone amerikanische Truppen über die Moder bis zum Rhein vor.

Commons: Moder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Topographische Karten des Institut national de l’information géographique et forestière (IGN)
  2. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 353, „Moder“ (Auszug in der Google-Buchsuche).