Muskelhypotonie
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Klassifikation nach ICD-10 | |
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P94.2 | Angeborene Muskelhypotonie |
R29.8 | Sonstige und nicht näher bezeichnete Symptome, die das Nervensystem und das Muskel-Skelett-System betreffen |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Unter dem Begriff Muskelhypotonie (von altgriechisch υπό hypó, deutsch ‚unter‘ und τόνος tónos ‚Spannung‘) wird in der Medizin ein Mangel an Muskelstärke und Muskelspannung (niedriger/schwacher Muskeltonus oder Atonie) in der quergestreiften Muskulatur verstanden. Das Gegenteil von Muskelhypotonie ist Muskelhypertonie, also eine unüblich hohe Muskelspannung (Spasmus).
Eine Muskelhypotonie macht sich im Kindesalter beispielsweise dadurch bemerkbar, dass ein Kind sich beim Stillen sehr anstrengen muss, es sich unüblich wenig bewegt und den Kopf nicht altersentsprechend heben bzw. halten kann.
Die Muskelhypotonie ist bei den Säuglingen meist Teil des so genannten Floppy-infant-Syndroms (engl. floppy infant, „schlaffes Kind“). Darunter wird das Auftreten der Symptomentrias aus ungewöhnlicher Körperhaltung, verminderter Bewegungen gegen Widerstand und abnormer Gelenkbeweglichkeit verstanden.
Ursachen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zahlreiche Ursachen kommen für eine Muskelhypotonie infrage:
- Zentrale Ursachen:
- Frühgeburt[1]
- Hypoxisch ischämische Enzephalopathie[1]
- Hypoglykämie[1]
- Sepsis[1]
- Elektrolytstörungen[1]
- Medikamenten-induziert[1]
- Angeborene Stoffwechselstörungen[1]
- Schilddrüsenunterfunktion[1]
- Genetische Störungen, z. B. Down-Syndrom,[1] Ehlers-Danlos-Syndrom,[2] Prader-Willi-Syndrom[1] und Zellweger-Syndrom[3]
- Fehlbildungen des zentralen Nervensystems[1]
- Benigne kongenitale Hypotonie[1]
- Periphere Ursachen und
Therapie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Muskelhypotonie kann unter anderem mittels Ergotherapie und Physiotherapie behandelt werden.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r Robert C. Tasker, Rob McClure, Carlo L. Acerini: Oxford Handbook of Paediatrics. Oxford University Press, USA 2008, ISBN 978-0-19-856573-4, S. 143.
- ↑ Robert Ploier: Differenzialdiagnosen in der Kinder- und Jugendmedizin. Thieme, Stuttgart / New York, ISBN 978-3-13-171161-8, S. 290. books.google.de
- ↑ Ertan Mayatepek: Pädiatrie. Elsevier, Urban & Fischer Verlag, 2007, ISBN 978-3-437-43560-7, S. 233.