Nonnendorf (Niederer Fläming)
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Nonnendorf Gemeinde Niederer Fläming | |
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Koordinaten: | 51° 54′ N, 13° 15′ O |
Einwohner: | 260 (31. Dez. 2019)[1] |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1997 |
Postleitzahl: | 14913 |
Vorwahl: | 033744 |
Dorfstraße, Blick nach Norden |
Nonnendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Niederer Fläming im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg. Der Ort gehört dem Amt Dahme/Mark an und war bis zum 31. Dezember 1997 eine eigenständige Gemeinde.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nonnendorf liegt nordwestlich des Stadtzentrums an der Bundesstraße 102, die von Dahme/Mark nach Jüterbog verläuft. Nördlich befindet sich der weitere Ortsteil Schlenzer, gefolgt von den weiteren Ortsteilen Waltersdorf, Niebendorf-Heinsdorf und Wahlsdorf, das zu Dahme/Mark gehört. Sie reihen sich in einer gedachten Linie nordöstlich des Ortes aneinander. Südöstlich liegen die weiteren Ortsteile der Gemeinde Niederer Fläming Niederseefeld und Hohenseefeld, südlich Wiepersdorf, östlich Reinsdorf sowie Werbig im Nordnordosten. Nördlich liegen die Waldgebiete Niebendorfer Heide sowie Wahlsdorfer Bauernheide, südlich das Ländchen Bärwalde.
Geschichte und Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]13. bis 18. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nonnendorf wurde bereits 1235/1253 als Nannendorff erstmals urkundlich erwähnt und befand sich zu dieser Zeit in unmittelbarem Besitz des Erzbischofs. Der Name wechselte in den darauf folgenden Jahrzehnten von Nannendorph im Jahr 1369 zu Nannendorff im Jahr 1388.[2] Der Ort teilte aber offenbar ein ähnliches Schicksal wie das benachbarte Reinsdorf, denn bereits 1459 wurde Nonnendorf als wüste Feldmark bezeichnet. Aus dem Jahr 1538 ist noch die Existenz einer Kirche überliefert; ihre Geschichte bislang unbekannt.[3] Möglicherweise wurde auch sie im Dreißigjährigen Krieg zerstört, denn aus dem Jahr 1687 wurde weiterhin von einer wüsten Feldmark berichtet.[4] Die Besitzverhältnisse wechselten in dieser Zeit bis 1687 zwischen dem Erzbischof, dem Kloster Zinna sowie den Herren von der Dahme. Erst die Herzöge aus Sachsen-Weißenfels bemühten sich, die Siedlung aufzubauen und verkauften sie daher im Jahr 1688 für 1200 Gulden an einen Herrn von Bir(c)kholtz, dem Pächter des Rittergutes in Hohenahlsdorf. Ab 1691 erfolgte der lang ersehnte Wiederaufbau, der von Erfolg gekrönt war. Aus dem Jahr 1722 ist ein Rittergut mit 32 Hufen erwähnt, in dem es eine Schäferei und Drescherhäuser gab. Drei Jahre später übernahm ein Herr von Lüderitz das Gut. Er hielt es jedoch nicht lange und so wechselten im 18. und 19. Jahrhundert wiederum mehrfach die Besitzer: Von 1733 herrschte dort die Familie von Schönebeck, anschließend bis 1790 der Amtmann Renner, danach von 1790 bis 1803 eine Familie von Kamtz. Sie übergaben es an den Freiherren von Schenkendorf, der den Ort nur zwei Jahre, von 1803 bis 1805 besaß. Offenbar warf das Gut kaum Erträge ab und so kam es 1805 zur Familie von der Schulenburg, die es bis um 1812 behielt. Danach waren von um 1812 bis 1815 die Geschwister Wedel im Ort tätig, die es nach 1815 an die Familie Birkner weitergaben. In dieser Zeit entstand vermutlich um 1816 eine Brennerei. Im Ort kam es erst zu einem bescheidenen wirtschaftlichen Aufschwung, als Georg von Siemens in den 1870er Jahren das Gut vom damaligen Besitzer Birkner übernahm. Sein Vater, Johann Georg Siemens hatte bereits das Gut im südlicher gelegenen Ahlsdorf erworben. Nach seinem Tod 1878 war Georg somit Besitzer von Ahlsdorf, Reinsdorf und Nonnendorf. Er war seit 1872 mit Elise Görz verheiratet, die nach seinem Tod im Jahr 1901 Ahlsdorf als Lebensmittelpunkt wählte.
19. bis 21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nonnendorf erhielt über ein Nebengleis, wie viele Nachbardörfer auch, nach 1900 einen Anschluss an die Jüterbog-Luckenwalder Kreiskleinbahnen. Auf Görz’ Initiative entstand 1908 im Ort eine Spielschule für Gutsarbeiterkinder, die auch den übrigen Kindern im Dorf offenstand.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auch in Nonnendorf das Gut enteignet und die landwirtschaftlichen Flächen aufgeteilt. 307 Hektar Land kamen damit an 37 Neubauern und Umsiedler. Auf dem Gutsgelände entstand eine Sortieranlage für Kartoffeln, die von der LPG Hohenseefeld genutzt wurde. Im Juli 1952 wurde der inzwischen umbenannte Landkreis Luckenwalde aufgelöst und Nonnendorf wurde ein Teil des Kreises Jüterbog im Bezirk Potsdam. 1954 errichtete die Kirchengemeinde eine neue Kirche, eine von rund 70 neuen Sakralbauten, die in der Zeit der DDR entstanden. Die Dorfkirche diente dabei gleichermaßen für den Gottesdienst wie auch für den Unterricht von Schülern. Der Bahnbetrieb der Kleinbahn wurde 1964 eingestellt. Nach der Wende und der brandenburgischen Kreisreform 1993 gehörte die Gemeinde zum Landkreis Teltow-Fläming. Am 31. Dezember 1997 schlossen sich Nonnendorf und 13 weitere Gemeinden zu der Gemeinde Niederer Fläming zusammen, die seit dem 1. Januar 2018 vom Amt Dahme/Mark verwaltet wird. 2004 wurde die Kirche saniert und anschließend in den Jahren 2006 bis 2007 vom Berliner Künstler Uwe Mücklausch ausgemalt.[5] Zahlreiche Wirtschaftsgebäude aus dem 19. Jahrhundert wurden 2007 abgerissen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Dorfkirche Nonnendorf ist ein schlichter Putzbau aus dem Jahr 1954. Die Kirchenausstattung ist neuzeitlich.
- Das Backhaus an der Dorfstraße steht unter Denkmalschutz.
- Im Ort ist der Sportverein SSV Nonnendorf 1950 aktiv.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft und Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ort sind zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe tätig. Eine Agrargenossenschaft, hervorgegangen aus der ehemaligen LPG, ist der größte Arbeitgeber im Ort.[6] Daneben gibt es eine Autowerkstatt, eine Tankstelle sowie ein Hotel mit angeschlossenem Restaurant. Nonnendorf wird gegenüber der Gemeinde von der Ortsvorsteherin Karin Lindner vertreten.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bundesstraße 102 führt von Nordwesten kommend in südöstlicher Richtung durch den Ort und teilt diesen in zwei Teile. Im Dorfzentrum stellen der Schlenzer Weg eine Verbindung nach Norden und der Wiepersdorfer Weg eine Verbindung nach Süden her. Über die Busverbindung 754 besteht ein Anschluss nach Luckenwalde und Jüterbog. Die nächstgelegene überregionale Bahnverbindung befindet sich am rund 19 km entfernten Bahnhof Jüterbog.
Söhne und Töchter des Ortes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franziska Liepack (* 1981), deutsche Fußballerin, begann ihre Karriere beim SSV Nonnendorf
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio (Bearb. Gerhard Vinken u. a.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4.
- Hiltrud und Carsten Preuß: Die Guts- und Herrenhäuser im Landkreis Teltow-Fläming, Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, 1. Auflage, 29. November 2011, ISBN 978-3-86732-100-6, S. 244
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nonnendorf, Webseite der Gemeinde Niederer Fläming, abgerufen am 1. Januar 2020.
- Nonnendorf in der rbb-Sendung Der Landschleicher, abgerufen am 1. Januar 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nonnendorf, Webseite der Gemeinde Niederer Fläming, abgerufen am 1. Januar 2020.
- ↑ Brandenburgisches Namenbuch. H. Böhlaus, 1967, ISBN 978-3-7400-0138-4 (englisch, google.com).
- ↑ Nonnendorf, Webseite der Gemeinde Niederer Fläming, abgerufen am 20. Januar 2020.
- ↑ Brandenburgisches Namenbuch: Die Ortsnamen des Kreises Jüterbog-Luckenwalde. H. Böhlaus Nachfolger, 1991, ISBN 978-3-7400-0138-4 (google.com).
- ↑ Nonnendorfer Gotteshaus wird mit Engeln bemalt. In: Lausitzer Rundschau, 19. August 2006, abgerufen am 20. Januar 2020.
- ↑ Nonnendorf in der rbb-Sendung Der Landschleicher, abgerufen am 1. Januar 2020.