Ontong Java
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Ontong Java | ||
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Satellitenbild von Ontong Java | ||
Gewässer | Pazifischer Ozean | |
Geographische Lage | 5° 19′ S, 159° 22′ O | |
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Anzahl der Inseln | über 120 | |
Hauptinsel | Luangiua und Pelau | |
Landfläche | 12 km² | |
Lagunenfläche | 1 300 km² | |
Gesamtfläche | 1 400 km² | |
Höchste Erhebung | 13 m | |
Einwohner | 2085 (2009) | |
Historische Karte des Ontong-Java-Atolls |
Das Atoll Ontong Java, Liueniua oder Luangiua[1] ist die nördlichste Inselgruppe der Salomonen, und ein weit abgelegener Teil der salomonischen Provinz Malaita. In manchen Berichten wird es als das Lord-Howe-Atoll bezeichnet. Dieser Name darf aber nicht zur Verwechslung mit den gleichnamigen Lord-Howe-Inseln östlich des australischen Festlands führen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Atoll erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 1400 km². Davon sind allerdings lediglich 12 km² aus Korallenriffen gewachsenes Festland. Dieses besteht aus zwei größeren Hauptinseln namens Luangiua und Pelau sowie 120 kleinen und kleinsten Motus. Diese sind alle sehr flach, die höchste Erhebung Ontong Javas beträgt 13 Meter.
Die nächste Nachbarinsel ist das 38 km weiter nördlich gelegene Atoll Nukumanu, das bereits zu Papua-Neuguinea gehört, obwohl dieses Atoll kulturell eng mit Ontong Java verbunden ist.[2]
Das 75 km weiter südlich gelegene atollartige Roncador Reef, das keine Inseln aufweist, wird von den Häuptlingen von Ontong Java als Eigentum betrachtet.[3]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Atoll hat ungefähr 2085 Bewohner. Etwa 1396 von ihnen leben auf Luangiua, und 689 auf Pelau. Sie sind überwiegend polynesischer Abstammung und sprechen einen zum samoanischen Zweig der polynesischen Sprachen gehörenden Dialekt des Polynesischen namens „Luangiua“. Ontong Java gehört deshalb zu den außerhalb des polynesischen Dreiecks liegenden Exklaven Polynesiens.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Inseln wurden vor etwa 2000 Jahren von polynesischen Seefahrern besiedelt. Erstmals von einem Europäer gesichtet wurde das Atoll im Jahre 1643 von Abel Tasman, der ihm den Namen Ontong Java gab. 1781 versuchte der spanische Seefahrer Francisco Mourelle mit der La Princessa, eine südliche Route von den Philippinen nach Mexiko zu finden. Auf dieser Reise kartierte er verschiedene Inseln, so auch Ontong Java.[4] Doch erst im Jahre 1791 landete erstmals ein Europäer auf den Inseln. Es war der englische Seemann John Hunter, der ihnen den Namen „Lord Howe Atoll“ gab. Im Jahre 1893 wurden die Inseln vom Deutschen Reich annektiert und von diesem im Jahre 1899 an Großbritannien abgetreten.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Noch heute führen die Polynesisch sprechenden Bewohner ein einfaches Dasein: Sie ernähren sich von Fischfang, ein wenig Landwirtschaft und dem Anbau von Kopra. Sie betreiben einen geringfügigen Handel mit Meeresfrüchten und Muscheln, welche zumeist nach Hongkong exportiert werden, um ihr Einkommen aufzubessern. Die Inseln sind touristisch noch wenig erschlossen. Sie sind bekannt für die Vielfalt an Seevögeln, welche auf ihnen beheimatet sind.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John Lynch: Pacific Languages. An Introduction. University of Hawai'i Press, Honolulu HI 1998, ISBN 0-8248-1898-9.
- Tim Bayliss-Smith, Andreas Egelund Christensen: Birds and people on Ontong Java Atoll, Solomon Islands, 1906–2008: Continuity and change (= Atoll Research Bulletin. Nr. 562, ISSN 0077-5630). National Museum of Natural History, Smithsonian Institution, Washington DC 2008, online (PDF; 2 MB) mit detaillierter Karte.
- Stichwort: Ongtong Java. Online in: Deutsches Kolonial-Lexikon, Band II, Leipzig 1920, S. 680.
Einzelnachweise und Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sarfert, Ernst, und Hans Damm. "Luangiua und Nukumanu." Ergebnisse der Südsee-Expedition 1908–1910. Hamburg 1931
- ↑ Sarfert, Ernst, und Hans Damm. "Luangiua und Nukumanu." Ergebnisse der Südsee Expedition, 1908–1910. Hamburg 1931. Band 1
- ↑ Remote Atolls and Offshore Islands of PNG and the Solomons ( des vom 27. Mai 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Max Quanchi: Historical Dictionary of the Discovery and Exploration of the Pacific Islands. The Scarecrow Press. 2005. S. 180. ISBN 0810853957.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte mit mehr ca. 112 Inselnamen