Reichenbach (Liederbach)
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Reichenbach Unterlauf: Woogbach | ||
Der Reichenbach kurz vor dem Zusammenfluss mit dem Rombach zum Liederbach | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2492 | |
Lage | Taunus | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Liederbach → Main → Rhein → Nordsee | |
Quelle | im Taunus, nördlich von Königstein 50° 12′ 57″ N, 8° 27′ 16″ O | |
Quellhöhe | ca. 658 m ü. NN [1] | |
Zusammenfluss | bei Königstein mit dem Rombach zum LiederbachKoordinaten: 50° 10′ 57″ N, 8° 27′ 17″ O 50° 10′ 57″ N, 8° 27′ 17″ O | |
Mündungshöhe | ca. 320 m ü. NN [2] | |
Höhenunterschied | ca. 338 m | |
Sohlgefälle | ca. 69 ‰ | |
Länge | 4,9 km[3] | |
Einzugsgebiet | 8,213 km²[3] | |
Abfluss[4] AEo: 8,213 km² an der Mündung | MQ Mq | 99,8 l/s 12,2 l/(s km²) |
Der Reichenbach ist der knapp 5 km lange linke Quellbach des Liederbaches. Er ist wasserreicher als der rechte Quellbach Rombach und somit der hydrologische Hauptstrang im Bachsystem. Manche sehen ihn deshalb auch als einen Teilbereich (oder Nebennamen) des Liederbaches an. Im Stadtgebiet von Königstein wird er auch Woogbach genannt.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Namensteil 'Reichen' (richen) kommt von mhd. riche, rieh, was reich, kräftig, volltönend bedeutet.
- 'Woog' mhd. wäc, wäge bedeutet: bewegtes Wasser, Strömung, Woge, See, Teich.[5]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reichenbach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Quellgebiet des Reichenbaches befindet sich im Taunus im Neuwald, einem Waldgebiet nördlich von Königstein und südlich des Kleinen Feldberges. Der Bach wird aus drei Quellen gespeist, die sich in einer Trinkwasserschutzzone befinden. Das Bächlein fließt zunächst in südlicher Richtung. Nach der Unterquerung des Tillmannweges, welcher hier einen Bogen nach Osten schlägt, verläuft der Reichenbach parallel zu den Wanderpfaden Tillmannweg auf seiner rechten und Reichenbachweg auf der linken Seite.
Zwischen rechts dem Fuchstein (Höhe 650 m) und links dem Franzkopf (Höhe 602 m) fließend, erreicht der Reichenbach das Naturschutzgebiet Reichenbachtal. Südwestlich des kleinen Lips-Tempels wird das Bächlein durch den von links kommenden Treisbornbach verstärkt. Danach fließt der Bach rechts am Speckkopf (Höhe 526 m) vorbei und erreicht das Stadtgebiet von Königstein. An der Gemarkungsgrenze, zwischen Königstein und Falkenstein (einem Ortsteil von Königstein), zweigt sich der sog. Neue Mühlbach, welcher zur Versorgung der ehemaligen Unteren- und Oberen Mühle (in der Nähe des heutigen Mühlweges) diente, ab. Er ist eine künstlich angelegte Ableitung des Reichenbachs.
Etwas weiter südlich befindet sich eine zweite, ebenfalls von Menschenhand geschaffene Ableitung des Reichenbaches, der Höhenbach, der viele Jahrhunderte die Stadt Königstein mit Frischwasser versorgte. Der Farnbach, der seine Quelle im Bereich der südlich des Speckkopfes gelegenen Speckwiese, oberhalb von Königstein an der B8 hat, mündet im Kernstadtbereich von Königstein von rechts in den Reichenbach ein. Etwas südlich davon fließt der Höhenbach wieder in den Reichenbach zurück. Ab dort wird der Reichenbach als Woogbach bezeichnet.
Woogbach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Woogbach wendet sich, nachdem er die Theresen-Straße unterquert hat, nach Westen und passiert das Ursulinenkloster. Nördlich des Freiheitsfelsen durchfließt er, nun in südwestlicher Richtung verlaufend, in einer Parkanlage zwei kleine Weiher, um sich daraufhin auf einer Höhe von 320 m ü. NHN mit dem vom Nordwesten kommenden Rombach zum Liederbach zu vereinigen.
Der etwa 4,9 km lange Lauf des Reichenbachs endet ungefähr 338 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 69 ‰.
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 8,213 km² große Einzugsgebiet des Reichenbachs liegt im Taunus und wird durch ihn über den Liederbach, den Main und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es grenzt
- im Nordosten an das Einzugsgebiet des Haidtränkebachs, der über den Urselbach und die Nidda in den Main entwässert;
- im Osten an das des Westerbachs, der in die Nidda mündet;
- im Südosten an das des Sauerbornsbachs, der über den Schwalbach und den Sulzbach in die Nidda entwässert;
- im Südwesten und Westen an das des Rombachs und
- im Norden an das der Weil, die in die Lahn mündet.
Der nördliche Teil des Einzugsgebiets ist bewaldet und im südlichen liegen Königstein und Falkenstein.
Die höchste Erhebung ist der Kleine Feldberg mit einer 825,2 m ü. NHN im Norden des Einzugsgebiets.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Treisbornbach (links), 1,1 km
- Farnbach (rechts), 1,3 km
Natur und Umwelt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lebewesen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Reichenbachtal ist ein artenreiches Biotop mit Wiesen- (Feuchtwiesen, Hochstaudenfluren, mageren Mähwiesen) und Waldgebieten (Buchen, Eschen und Ahorn). Am Ufer des Reichenbaches befinden sich alte Erlenbestände. Im Reichenbachtal kommen u. a. folgende geschützte Tier- und Pflanzenarten vor:[6]
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Insekten (Großer Schillerfalter, Rotbraunes Ochsenauge) und Pterostichus cristatus (Laufkäferart)
- Fische (Bachforelle)[7]
- Lurche und Kriechtiere (Kammmolch, Grasfrosch, Ringelnatter und Schlingnatter)
- Vögel (Neuntöter, Mittelspecht, Grauspecht und Grünspecht)
Flora
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnika, Geflecktes Knabenkraut, Breitblättriges Knabenkraut, Stattliches Knabenkraut, Weiße Waldhyazinthe, Grünliche Waldhyazinthe und Eibe
Naturschutzgebiet Reichenbachtal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet mit einer Größe von 21,4 Hektar wurde 1966 unter Schutz gestellt. Davon entfallen 14,0 ha auf die Gemarkung von Falkenstein und 7,4 ha auf die Gemarkung von Königstein.[8][9]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Topografische Karte 1:25.000 und Google Earth
- ↑ Topografische Karte 1:25.000
- ↑ a b Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ Modellierte Abflusswerte nach dem Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ Marieluise Petran-Belschner: Die Gewässernamen des Main-Taunus-Gebietes. In: Rad und Sparren. Heft 18, 1990.
- ↑ Natura 2000, Reichenbachtal. Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, archiviert vom am 1. September 2007; abgerufen am 18. April 2008.
- ↑ Fischökologische Untersuchung der Rhein- und Mainzuflüsse im Bereich der Südabdachung des Taunus unter besonderer Berücksichtigung der Fischarten des Anhangs II der FFH-Richtlinie ( des vom 5. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Hessen-Forst, Artgutachten 2004
- ↑ Verordnung über das Naturschutzgebiet „Reichenbachtal“ im Landkreis Obertaunus vom 17. Februar 1966. In: Höhere Naturschutzbehörde (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1966 Nr. 12, S. 399, Punkt 266 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,1 MB]).
- ↑ Hermin Herr: Lexikon vom Hohen Taunus, 1993, ISBN 3-7829-0437-0, S. 92
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reichenbachtal ( vom 7. Februar 2012 im Internet Archive) von denkmal-koenigstein.de
- Woogtal ( vom 6. Juni 2012 im Internet Archive) von denkmal-koenigstein.de
- Wasserbau ( vom 6. Juni 2012 im Internet Archive) von denkmal-koenigstein.de
- Reichenbachtal ( vom 1. September 2007 im Internet Archive) Natura 2000 Hessen
- Falkenstein im Taunus: Im „Reichenbachtal“ gab es früher sogar ‚Molkekuren‘
- Umweltbericht mit integriertem Artenschutzbeitrag um Bebauungsplan S 13 „Sportplatz Schneidhain“, (PDF, 7,9 MB)
Bildergalerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Reichenbach im Woogtal (bei Königstein/Ts)
- Das Woogtal im Jahr 1900
- Der Reichenbach (hier auch Woogbach genannt)
- Der Reichenbach bei Königstein/Ts
- Teich im Woogtal
- Mühlrad am Reichenbach