St. Gerold
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St. Gerold | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 12,58 km² | |
Koordinaten: | 47° 13′ N, 9° 49′ O | |
Höhe: | 920 m ü. A. | |
Einwohner: | 380 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 30 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6722 | |
Vorwahl: | 05550 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 21 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Faschinastraße 100 6722 St. Gerold | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alwin Müller | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (9 Mitglieder) | ||
Lage von St. Gerold im Bezirk Bludenz | ||
St. Gerold, Blick von Raggal | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
St. Gerold ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bludenz mit 380 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Gerold liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bludenz im Großen Walsertal. Die Gemeindegrenze im Süden bildet die Lutz in einer Höhe von rund 700 Meter. Nach Norden steigt das Land zur südlichsten Kette des Bregenzerwaldgebirges an. Die höchsten Gipfel sind Melkspitze (1936 m), Kreuzspitze (1944 m) und Löffelspitze (1962 m). Weiter nach Norden fällt das Gebiet zur Frutz ab, die in 1100 bis 1330 Meter die Nordgrenze bildet.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 12,58 Quadratkilometer. Davon sind 15 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 38 Prozent der Fläche sind bewaldet und 43 Prozent sind Alpen.[1]
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsteile der Gemeinde sind Innerberg und Außerberg, die durch das Hölltobel getrennt sind.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laterns (FK) | ||
Thüringerberg | Blons | |
Ludesch | Raggal |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste Siedler war um 950 der Einsiedler Gerold von Großwalsertal. Über seinem Grab entstand ein Kloster, die Propstei Sankt Gerold, in dessen Umgebung sich bald Rätoromanen ansiedelten. Die Wallfahrtskirche wurde 1313 geweiht. Im 14. Jahrhundert verdrängten Deutsch sprechende Walser die romanische Bevölkerung. Bis 1648 unterstand die Propstei der Landeshoheit Blumeneggs und von da an bis 1802 war sie Reichspropstei der Fürstabtei Einsiedeln.
Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gelangte St. Gerold an Nassau-Oranien-Fulda, das es bereits 1804 an Österreich verkaufte. 1805 kam der Ort zu Bayern. In dieser Zeit (1808) wurde der Ort selbstständige Gemeinde. Seit 1814 gehörte er wieder zu Österreich und damit zu Vorarlberg, dessen Geschicke er seither teilte. Die Propstei, bis 1958 Kloster, seither kirchliche Bildungsstätte, ist nach wie vor Eigentum des Klosters Einsiedeln.
- Siehe auch: Lawinenkatastrophe von 1954 in Vorarlberg
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ausländeranteil (22 Personen) betrug Ende 2002 6,2 Prozent.
Von 1991 bis 2001 waren Geburtenbilanz und Wanderungsbilanz positiv. Danach nahm die Abwanderung bis 2011 so stark zu, dass sie von der Geburtenrate nicht ausgeglichen werden konnte und es zu einem Rückgang der Einwohnerzahl kam.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Benediktinerpropstei mit Pfarrkirche
- Gemeindeamt und Volksschule
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ort gibt es im Jahr 2017 sieben Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit zirka 36 Beschäftigten und 2 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 156. Ein Gastbetrieb und die Propstei bieten Voraussetzungen für einen sanften Tourismus.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eisenbahn: Der nächste Bahnhof Budenz ist 15 Kilometer entfernt.[3]
- Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Faschina Straße L193.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In St. Gerold gab es (Stand: 2020/21) 18 Schüler in der Volksschule.[4] Zudem gibt es einen Kindergarten und eine Kinderspielgruppe.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von St. Gerold besteht aus neun Mitgliedern. Die Wahl erfolgte seit der Gemeindevertretungswahl 2000 nicht per Parteienlisten, sondern per Mehrheitswahl.[5][6][7][8][9]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister ist Alwin Müller.[10] Zuvor war Bruno Summer zwei Jahrzehnte der Bürgermeister.[11]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1971 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. Es verweist auf die Besiedlungsgeschichte der Gemeinde. Der Steinbock ist das Symbol der Walser.[12]
Blasonierung: Das Wappen ist gespalten von Weiß und Blau. Rechts der Einsiedler Gerold mit rotem Mantel den goldenen Reichsapfel in der linken Hand haltend, den Pilgerstab in der anderen und goldnimbiert. Links ist ein aufgerichteter silberner Steinbock zu sehen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 80121 – St. Gerold. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde St. Gerold, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. September 2021.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Gerold, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 4. April 2019.
- ↑ Entfernungsrechner - Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 9. September 2021 (deutsch).
- ↑ Schulstatistik 2020/21. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Juli 2022.
- ↑ Gemeindevertretung 2000. Land Vorarlberg, abgerufen am 9. September 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2005. Land Vorarlberg, abgerufen am 9. September 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2010. Land Vorarlberg, abgerufen am 9. September 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2015. Land Vorarlberg, abgerufen am 9. September 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 9. September 2021.
- ↑ Bürgermeister. Gemeinde St. Gerold, abgerufen am 9. September 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ https://www.vn.at/lokal/vorarlberg/2015/05/17/war-ein-normaler-spitzbub.vn
- ↑ Ulrich Nachbaur: Steinbock und Sterne. Walsertum und Gemeindewappen. In: Montfort. Vierteljahresschrift für Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs. 65. Jahrgang, Band 1, 2013, S. 29–66 (Volltext als PDF auf den Webseiten des Vorarlberger Landesarchivs).