Viabilität
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Viabilität ist ein Konzept des radikalen Konstruktivismus und lässt sich auf Ernst von Glasersfeld zurückführen. Der Begriff ist eine Ableitung oder Wortbildung des Wortes viabel, welches zunächst gangbar, passend, brauchbar oder funktional bedeutet.
Gangbarkeit; Gültigkeit von Wirklichkeitskonstruktionen bzw. der ausgewählten Alternative (Kontingenz), solange sich diese im praktischen Handeln bewähren bzw. nützlich sind. Sie ist ein wichtiges Relevanzkriterium für Wirklichkeitskonstruktionen neben der Anschlussfähigkeit und der Zieldienlichkeit.
Viabilität im Konstruktivismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da nach Ansicht des radikalen Konstruktivismus die Übereinstimmung der Überzeugungen mit der Wirklichkeit nicht möglich ist, verzichtet er auf einen Wahrheitsbegriff. Als Kriterium für die Überzeugungen setzt er statt dieses Begriffes den Begriff Viabilität.
„Handlungen, Begriffe und begriffliche Operationen sind dann viabel, wenn sie zu den Zwecken oder Beschreibungen passen, für die wir sie benutzen.“[1]
Beispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Kapitän, der eine Meerenge mit Untiefen ohne Echolot und Seekarte ohne Kollision durchquert, hat einen viablen Weg gefunden, es kann 1000 andere viable Wege (Möglichkeiten, die Meerenge ohne Kollision zu durchqueren) geben.
Die Physik Isaac Newtons stellt, wie Albert Einstein gezeigt hat, die Verhältnisse dar, wie sie bei kleinen Geschwindigkeiten angenommen werden können. Für kleine Geschwindigkeiten deutlich unter der Lichtgeschwindigkeit ist die Physik Newtons viabel. So viabel, dass z. B. Landungen auf Mond oder Mars mit ihren Formeln berechnet werden. Die Physik Newtons ist allerdings nicht mehr viabel, wenn es um Körper geht, die ihre Geschwindigkeit der Lichtgeschwindigkeit annähern.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ernst von Glasersfeld: Radikaler Konstruktivismus. Frankfurt M.: suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 1997, S. 43