Voluntad Popular

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Voluntad Popular
Partei­vorsitzender Leopoldo López (vom Regime für abgesetzt erklärt)
Gründung 5. Dezember 2009
Hauptsitz Centro Plaza, Caracas
Ausrichtung Mitte[1][2][3]
Farbe(n) orange
Sitze Nationalversammlung
0 / 277 (0 %)
Internationale Verbindungen Sozialistische Internationale
Website www.voluntadpopular.com

Voluntad Popular (Kürzel: VP; spanisch für „Volkswille“) ist eine sozialdemokratische Partei in Venezuela. VP wurde im Dezember 2009 von Leopoldo López gegründet[4] und am 14. Januar 2011 von der Nationalen Wahlkommission anerkannt.[5] Die Partei ist in Opposition zur sozialistischen Regierung von Hugo Chávez bzw. Nicolás Maduro und gehört zum Wahlbündnis Mesa de la Unidad Democrática (MUD).

Vor der Gründung von VP hatte der Parteivorsitzende und -gründer López der rechtsliberalen Partei Primero Justicia angehört und war von 2000 bis 2008 Bürgermeister von Chacao de Caracas gewesen. 2008 verlor er wegen des Vorwurfs der Veruntreuung öffentlicher Gelder sein passives Wahlrecht, was jedoch der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte für unrechtmäßig erklärte.

López war einer der prominentesten Anführer der oppositionellen Massenproteste von 2014. Er wurde im Februar 2014 wegen des Vorwurfs der Anstiftung zur Gewalt und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verhaftet und im September 2015 wegen Anstachelung zur Gewalt und Verschwörung zu über 13 Jahren Haft verurteilt.[6] Von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch wird er als politischer Gefangener bezeichnet.

Bei der Parlamentswahl im Dezember 2015 erhielt die Partei als Bestandteil des MUD-Bündnisses 14 der 165 Sitze in der Nationalversammlung. Sie ist damit viertstärkste Kraft innerhalb des Oppositionsblocks.[7] Seit Januar 2017 ist Freddy Guevara vom VP Erster Vizepräsident der Nationalversammlung.

Seit Dezember 2014 ist Voluntad Popular Vollmitglied der Sozialistischen Internationale.[8]

Nachdem die Oppositionsparteien entschieden hatten, nicht an der Parlamentswahl in Venezuela 2020 teilzunehmen, da diese nicht als freie Wahl durchgeführt werden würde, setzte der regimetreue Oberste Gerichtshof Venezuelas den Vorstand der Partei ab und setzte den als regierungsnah geltenden José Gregorio Noriega als neuen Parteivorsitzenden ein. Noriega war 2019 aus der Partei ausgeschlossen worden.[9]

Einzelnachweise

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  1. Gavin O’Toole: Politics Latin America. 3. Auflage, Routledge, New York/Abingdon (Oxon) 2018.
  2. Virginia López, Tom Phillips: Juan Guaidó. Venezuela has chance to leave chaos behind. In: The Guardian (online), 28. Januar 2019.
  3. Simon Romero, María Eugenia Díaz: A Bolívar Ready to Fight Against the Bolivarian State. In: The New York Times, 21. Oktober 2011.
  4. Daniel Hellinger: Global Security Watch – Venezuela. Praeger, Santa Barbara (CA) 2012, S. 188.
  5. Quiénes somos (Memento des Originals vom 29. Oktober 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.voluntadpopular.com Website von Voluntad Popular. Abgerufen am 15. November 2015. (Spanisch)
  6. Oppositionsführer zu 14 Jahre Haft verurteilt. In: Frankfurter Allgemeine (Online), 11. September 2015.
  7. Integración de la Asamblea Nacional por partido político. (Memento vom 31. Juli 2017 im Internet Archive) In: El Universal (Online), 10. Dezember 2015.
  8. Meeting of the SI Council at the United Nations in Geneva. Website der Sozialistischen Internationale. 12-13 Dezember 2014. Abgerufen am 15. November 2015.(Englisch)
  9. Oberster Gerichtshof tauscht Vorstand von Oppositionspartei aus; in: SPON vom 8. Juli 2020, online