Werleshausen
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Werleshausen Stadt Witzenhausen | |
---|---|
Koordinaten: | 51° 20′ N, 9° 55′ O |
Höhe: | 140 m ü. NHN |
Fläche: | 6,28 km²[1] |
Einwohner: | 424 (Sep. 2023)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 37214 |
Vorwahl: | 05542 |
Werleshausen 2006 |
Werleshausen ist ein Stadtteil von Witzenhausen im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 876 n. Chr.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Werleshausen liegt in der Nähe des Dreiländerecks Hessen-Thüringen-Niedersachsen am Westrand des Eichsfeldes, an der Werra und der Bahnstrecke Frankfurt–Göttingen. Es ist Teil des Kirschenanbaugebietes rund um Witzenhausen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Ereignis |
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876 | Erste urkundliche Erwähnung durch König Ludwig den Deutschen auf einer Reichsversammlung in Ingelheim |
1357 | Zugehörigkeit zum Gericht Hanstein bis 1857; Ausübung der Lehnshoheit unter anderem in „Wedirodishusen“ |
1415 | Erbauung des Ludwigsteins durch Landgraf Ludwig I. von Hessen mit dem Ziel, die Handelsstraßen vor den Überfällen der Hansteiner zu schützen |
1556 / 1565 | Neubau des schlossähnlichen Herrenhauses im Renaissance-Stil des damaligen Ritterguts Werleshausen durch Merten von Hanstein und seine Frau Margret geb. von der Hauben (auf Grundmauern aus dem 12./13. Jahrhundert). Das Herrenhaus ist weit über die Werra hinaus bekannt als bauliches Erkennungszeichen von Werleshausen. |
1803 | Das Eichsfeld und damit Werleshausen fällt an das Königreich Preußen |
1803 | Neubau der Kirche – 1805 |
1815 | Festlegung auf dem Wiener Kongress: Der Landkreis Heiligenstadt gehört zum Königreich Preußen, Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Erfurt |
1870 | bis 1875 Bau der Eisenbahnlinie Göttingen – Bebra durch die Gemarkung Werleshausen |
1880 | Bau der ersten Werrabrücke |
1945 | Nach der Erklärung von Jalta besetzen sowjetische Truppen ganz Thüringen |
1945 | Wanfrieder Abkommen: Wegen der Eisenbahnlinie werden Werleshausen und Neuseesen dem Kreis Witzenhausen, amerikanische Besatzungszone, angegliedert |
1961 | bis 1965 Bau der B 27-Werrabrücke im Unterfeld |
1971 | Im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 31. Dezember freiwillige Eingemeindung in die Stadt Witzenhausen.[3][4] Für die nach Witzenhausen eingegliederten, ehemals eigenständigen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5] |
1981 | Beginn der Dorferneuerung |
1989 | bis 1990 Öffnung der Grenze auf dem Weg zur Burg Hanstein und nach Lindewerra |
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Werleshausen 396 Einwohner. Darunter waren 6 (1,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 69 Einwohner unter 18 Jahren, 159 zwischen 18 und 49, 90 zwischen 50 und 64 und 78 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 171 Haushalten. Davon waren 51 Singlehaushalte, 54 Paare ohne Kinder und 51 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 111 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
Einwohnerentwicklung
Werleshausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 485 | |||
1840 | 484 | |||
1846 | 481 | |||
1852 | 461 | |||
1858 | 481 | |||
1864 | 392 | |||
1871 | 380 | |||
1875 | 383 | |||
1885 | 392 | |||
1895 | 378 | |||
1905 | 398 | |||
1910 | 390 | |||
1925 | 382 | |||
1939 | 360 | |||
1946 | 640 | |||
1950 | 643 | |||
1956 | 548 | |||
1961 | 509 | |||
1967 | 538 | |||
1970 | 551 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 396 | |||
2015 | 404 | |||
2022 | 424 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Witzenhausen[2]; Zensus 2011[6] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1961: | 435 evangelische (= 85,46 %), 70 katholische (= 13,75 %) Einwohner[1] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Werleshausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Werleshausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 61,37 %. Es erhielten die SPD mit 52,91 % drei Sitze und das Bündnis 90/Die Grünen mit 47,09 % zwei Sitze.[7] Der Ortsbeirat wählte Peter Rode (SPD) zum Ortsvorsteher.[8]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ev. Dorfkirche, erbaut 1803–1806, mit seltener Altarwand mit Kanzel
- Historische Fachwerkbauten im Ortskern
- Historischer Dorfanger, vormals auch als Thingplatz genutzt
- Gutshof (ehemaliges Rittergut Werleshausen) mit schlossgleichem Herrenhaus
- klassizistisches Denkmal des Steinmetz- und Eisenbahnbrücken-Baumeisters Christian Barth (1833–1893) auf dem Friedhof für drei seiner Kinder
- die nahe gelegene Burg Ludwigstein
- die nahe gelegene Burg Hanstein
- die nahe gelegene Teufelskanzel bei Lindewerra
- Dorfansicht
- Ortszentrum
- Werrahochwasser 2011 bei Werleshausen
- Herrenhaus im ehemaligen Rittergut (Gutshof)
- Kirschblüte
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Bundesstraßen 27 (Göttingen – Eschwege) und 80 (Hann. Münden – Heilbad Heiligenstadt) ist das Dorf an das übergeordnete Straßennetz angebunden. Im etwa 15 km entfernten Friedland (Autobahndreieck Drammetal) besteht Anschluss an die Bundesautobahn 7 und die A 38 (Göttingen – Friedland – Heiligenstadt – Halle).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personen mit Verbindung zum Ort
- Hermann von Christen (1841–1919), Reichstagsabgeordneter
- Fritz von Christen (1872–1953), Landrat
- Walter von Christen (1874–1944), Verwaltungsjurist
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Werleshausen, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Dezember 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Stadtteil Werleshausen In: Webauftritt der Stadt Witzenhausen. Abgerufen im März 2023.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 1, S. 5, Punkt 8 Abs. 30 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 410 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 1,6 MB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Witzenhausen, abgerufen im März 2022.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 58 und 114, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Werleshausen. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
- ↑ Ortsbeirat Werleshausen. In: Webauftritt. Stadt Witzenhausen, abgerufen im März 2023.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadtteil Werleshausen In: webauftritt der Stadt Witzenhausen.
- Homepage
- Werleshausen, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Werleshausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Website des „Wander- und Kulturverein Werleshausen e. V.“ zum Ort