Wernburg

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Wappen Deutschlandkarte
Wernburg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wernburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 41′ N, 11° 36′ OKoordinaten: 50° 41′ N, 11° 36′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Orla-Kreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Oppurg
Höhe: 340 m ü. NHN
Fläche: 6,9 km2
Einwohner: 615 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07381
Vorwahl: 03647
Kfz-Kennzeichen: SOK, LBS, PN, SCZ
Gemeindeschlüssel: 16 0 75 124
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Türkenhof 5
07381 Oppurg
Website: www.vg-oppurg.de
Bürgermeisterin: Angela Sprigade[2]
Lage der Gemeinde Wernburg im Saale-Orla-Kreis
KarteBad LobensteinBodelwitzDittersdorfDittersdorfDittersdorfDöbritzDreitzschEßbachGefellGerodaKeilaGörkwitzGöschitzGössitzGrobengereuthHirschberg (Saale)GertewitzKirschkauKospodaKrölpaLangenorlaLausnitz bei Neustadt an der OrlaLemnitzLöhmaMiesitzMittelpöllnitzMoßbachMoxaNeundorf (bei Schleiz)Neustadt an der OrlaNeustadt an der OrlaNimritzOberoppurgOettersdorfOppurgPaskaPeuschenPlothenPörmitzPößneckQuaschwitzRanisRemptendorfRosendorfRosenthal am RennsteigSaalburg-EbersdorfSchleizSchmieritzSchmordaSchöndorfSeislaSolkwitzTannaTegauTömmelsdorfTriptisVolkmannsdorfWeiraWernburgWilhelmsdorf (Saale)WurzbachZiegenrückThüringen
Karte

Wernburg ist eine Gemeinde im thüringischen Saale-Orla-Kreis. Die Gemeinde hat etwa 680 Einwohner auf einer Fläche von 6,84 km².

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BW

Wernburg liegt südlich der Stadt Pößneck und östlich von Ranis am südlichen Rand der Orlasenke in kupierten Gelände des auslaufenden Südostthüringer Schiefergebirges. Die Landesstraße 1102 verbindet das Dorf Wernburg und den Weiler Seebach mit dem Umland.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Wernburg besteht aus den Ortsteilen Wernburg und Seebach.

Nachbargemeinden

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Angrenzende Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn) Bodelwitz, Peuschen, Moxa, Schmorda sowie die Städte Ranis und Pößneck.

Eine neolithische Höhensiedlung lag auf dem Haselberg westlich von Wernburg. Auf der Anhöhe sind Feuersteinsplitter, Pfeilspitzen und Keramikscherben gefunden worden.[3] Auf einer markanten Anhöhe mit steilen Abhängen in der Orlasenke nordwestlich von Wernburg liegt eine Wallburg. Die genannte Altenburg war eine prädestinierte Höhensiedlung mit Kontrolle über das Orlatal. Kulturhinterlassenschaften sind Beleg einer Ansiedlung im Neolithikum und der Latènezeit.[4]

Schloss Wernburg um 1875/77, Sammlung Alexander Duncker

Wernburg, das am Rande der Orlasenke liegt, wurde am 1. Juni 1320 erstmals urkundlich erwähnt.[5] Wernburg gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Arnshaugk und kam nach dessen auf dem Wiener Kongress beschlossenen Abtretung an den preußischen Landkreis Ziegenrück, zu dem der Ort bis 1945 gehörte.

Eine Seitenlinie der Familie von Brandenstein nannte sich 1360–1370 nach dem Ort, die ursprüngliche Burganlage befand sich im Oberdorf. Sie stand auf einem kleinen Felsen mit einem Graben umgeben.[6][7] Gegen 1580 zog die Familie in das neu errichtete Renaissance-Schloss. 1684 erwarb die Familie von Seebach dieses Rittergut, 1735 die Familie von Schönfeld. Durch Heirat gelangte das Gut nach 1757 an die Familie von Erffa. Das Adelsgeschlecht bildete eine eigene genealogische Familienlinie Wernburg heraus.[8] Namhaftester Guts-Eigentümer wurde der Politiker Hermann von Erffa-Wernburg,[9] verheiratet mit Elisabeth Freiin von Varnbüler.[10] Ihr Erbe als Majoratsbesitzer wurde der Landrat Georg von Erffa, liiert mit Luise von Wegnern. Die Nachfahren bewohnten den Herrensitz durchgehend bis Ende 1945, der letzte Grundbesitzer, der Landwirt Burkhart von Erffa, gilt seit Herbst 1945 als vermisst, sein jüngster Bruder Hauptmann Friedrich Wilhelm von Erffa starb ebenfalls im Krieg.[11]

Zu DDR-Zeiten diente das Schloss als Fachschule für Tierzucht, Schwerpunkt Schweinezucht. 1960 brannte das Gebäude zu großen Teilen ab, die wenigen Reste sind provisorisch gesichert. Die ehemals zum Gut gehörende, quadratische St.-Veit-Kapelle von 1508 wird derzeit restauriert.[12]

Einwohnerentwicklung

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Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994: Stand jeweils 31. Dezember):

  • 1933: 791[13]
  • 1939: 823[13]
  • 1994: 680
  • 1995: 686
  • 1996: 712
  • 1997: 725
  • 1998: 717
  • 1999: 744
  • 2000: 770
  • 2001: 766
  • 2002: 768
  • 2003: 772
  • 2004: 772
  • 2005: 772
  • 2006: 759
  • 2007: 747
  • 2008: 734
  • 2009: 722
  • 2010: 705
  • 2011: 662
  • 2012: 648
  • 2013: 649
  • 2014: 656
  • 2015: 639
  • 2016: 631
  • 2017: 625
  • 2018: 612
  • 2019: 615
  • 2020: 608
  • 2021: 602
  • 2022: 608
  • 2023: 615

Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Kommunalwahl 2014[14]
Wahlbeteiligung: 58,4 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
61,1 %
22,9 %
15,9 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  −5
−10
−15
−20
−25
−21,2 %p
+22,9 %p
−1,8 %p

Seit der Kommunalwahl 2014 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:

Die Wahlbeteiligung lag bei 58,4 %.

Das Wappen wurde am 24. Januar 1995 durch das Thüringer Landesverwaltungsamt genehmigt.

Blasonierung: „Geteilt von Gold über Rot; belegt mit einem goldenen Herzschild, der zwischen zwei gestürzten grünen Keilen einen steigenden grünen Keil zeigt, oben drei grüne Laubbäume, unten zwei silberne Flügel.“

Das Wappen wurde vom Heraldiker Michael Zapfe gestaltet.[15]

Geschichtsdenkmale

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Auf dem Friedhof an der Bodelwitzer Straße erinnert ein Findling mit mahnender Aufschrift an mindestens sieben KZ-Opfer eines Todesmarsches, der im April 1945 von SS-Männern durch den Ort getrieben wurde. Nichts mehr erinnert an die Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter, die in Wernburg und Bodelwitz in der Landwirtschaft eingesetzt wurden.[16]

Persönlichkeiten

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  • Martin Anton Schmidt (1919–2015), evangelischer Theologe, Kirchenhistoriker und Hochschullehrer
  • Christa Vetter (1932–2018), Fernseh- und Hörspiel-Dramaturgin sowie Herausgeberin
Commons: Wernburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Wahlen in Thüringen, Bürgermeisterwahl 2020 in Thüringen, Wernburg. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 25. September 2022.
  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, S. 128. ISBN 3-910141-43-9.
  4. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, S. 53. ISBN 3-910141-43-9.
  5. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, S. 310. ISBN 978-3-86777-202-0.
  6. Thomas Bienert: Mittelalterliche Burgen in Thüringen. 430 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, S. 224. ISBN 3-86134-631-1.
  7. Eintrag zu Wernburg in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 14. Juni 2020.
  8. Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den Preussischen Staaten mit Rittergütern angesessenen Adels 1857, Hrsg. Karl Friedrich Rauer, Selbstverlag, Berlin 1857, S. 60.
  9. 'Wer ist`s? Zeitgenossenlexikon. Biographien nebst Bibliographien, etc. 1905, Hrsg. Hermann A. L. Degener, Verlag H. A. Ludwig Degener, Leipzig 1905, S. 197.
  10. Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München, Jahrgang 1878, Heft 1 & 2, Druck München, München 1878, S. 45.
  11. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Christian Thiedicke von Flotow, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser A (Uradel) 1962, Band IV, Band 27 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1962, S. 67 f. ISSN 0435-2408
  12. Kapelle in Wernburg ziert Weihnachtstaler. In: Ostthüringer Zeitung. 23. November 2010, abgerufen am 12. November 2018.
  13. a b Michael Rademacher: Landkreis Ziegenrück. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  14. Thüringer Landesamt für Statistik – Gemeinderatswahl 2014 in Thüringen, endgültiges Ergebnis: Wernburg
  15. Hartmut Ulle: Neues Thüringer Wappenbuch. Band 2: Ilmkreis, Jena, Kyffhäuserkreis, Saale-Orla-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt (Landkreis), Schmalkalden-Meiningen (Landkreis), Suhl. 2., veränderte, überarbeitete Auflage. Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen, Erfurt 1997, S. 47. ISBN 3-9804487-2-X.
  16. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, S. 229. ISBN 3-88864-343-0.