Young Guns (Film)

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Film
Titel Young Guns
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1988
Länge 102 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Christopher Cain
Drehbuch John Fusco
Produktion Christopher Cain,
Joe Roth,
John Fusco,
James G. Robinson
Musik Anthony Marinelli,
Brian Banks
Kamera Dean Semler
Schnitt Jack Hofstra
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Young Guns (alternativer Langtitel: Young Guns – Sie fürchten weder Tod noch Teufel) ist ein US-amerikanischer Western aus dem Jahr 1988, der eine Geschichte um Billy the Kid und seine Bande thematisiert.

Lincoln County, New-Mexico-Territorium, 1877: Der aus England stammende Rinderzüchter John Tunstall nimmt den jungen Herumtreiber William H. Bonney, genannt Billy, bei sich auf, bevor dieser in Lincoln in eine Schießerei gerät. Auf seiner Farm bietet Tunstall insbesondere heimatlosen und ungebildeten jungen Männern ein Zuhause, wenn sie für ihn als Gegenleistung als Cowboys arbeiten. Billy fügt sich schnell in die Gruppe um Dick Brewer, Doc Scurlock, Chavez, Charlie Bowdre und Dirty Steve Stevens ein. Der größte Konkurrent von Tunstall ist der skrupellose irischstämmige L. G. Murphy, der als Kopf der mächtigen Murphy-Dolan-Gruppe das Weideland von Tunstall beansprucht (Lincoln-County-Rinderkrieg). Nach dem Neujahrsfest 1878 wird Tunstall auf dem Heimweg zu seiner Farm von Murphys Cowboys in einem Hinterhalt erschossen.

Unter dem Einfluss von Tunstalls Anwalt und Freund, Alexander McSween, werden Billy und die anderen zu Deputy-Sheriffs von Lincoln-County ernannt. Dazu erhalten sie den Auftrag, die Beteiligten am Tunstall-Mord festzunehmen, um sie dem Gesetz zuzuführen. Angeführt von ihrem Ältesten, Dick Brewer, wollen die „Regulatoren“ zuerst Henry Hill festnehmen. Doch Billy, der den Mord an seinem Beschützer persönlich nimmt, erschießt Hill bei der Verhaftung, worauf es zu einem Feuergefecht mit dessen Freunden kommt, von denen ebenfalls mehrere getötet werden. Nachdem weitere Aktionen ähnlich verlaufen sind und Billy außerdem einen Regulator erschossen hat, der sich tatsächlich als einer von Murphys Spitzeln entpuppte, droht die Gruppe zwischen ihm und Dick zu zerfallen. Erst nachdem Dick bei einer Schießerei mit dem Kopfgeldjäger Buckshot Roberts getötet worden ist, ist Billy der unbestrittene Anführer der Gruppe. Unter seiner Führung beginnen die Regulatoren einen Rachefeldzug gegen Murphy und seine Leute. Die Ermordung des Sheriffs von Lincoln-County, der einer von Murphys Männern gewesen ist, bedeutet ihren endgültigen Bruch mit dem Gesetz, so dass sie nun selbst zu Gejagten werden. Lediglich McSween ist bereit, ihre Sache mit legalen Mitteln zu unterstützen, und er setzt sich für sie ein.

Nachdem die Regulatoren von dem mit ihnen befreundeten Pat Garrett erfahren haben, dass McSween das nächste Opfer Murphys werden soll, eilen sie zu seiner Rettung nach Lincoln. Dort angekommen stellen sie fest, dass sie in eine Falle gelaufen sind, denn das McSween-Haus wird nach ihrer Ankunft augenblicklich von Murphys Outlaws umstellt, die sogar von einer Einheit der US-Kavallerie unterstützt werden. In den nun beginnenden Schusswechseln gelingt es Chavez sich abzusetzen, die anderen müssen sich in dem Haus verbarrikadieren. Nachdem die Belagerer das Haus in Brand gesetzt haben, entschließen sich Billy und seine Freunde zu einem Ausbruch. In dem nun folgenden, scheinbar aussichtslosen Kampf wird Billy verwundet. Aber zu seiner Überraschung kommt Chavez mit drei Pferden zurück, von denen Billy eines besteigen und fliehen kann. Charlie Bowdre wird im Duell mit dem Outlaw John Kinney tödlich verwundet, nicht ohne diesen selbst getötet zu haben. Auch Doc Scurlock wird verwundet, doch wird er von Dirty Steve auf eines der rettenden Pferde gesetzt. Steve selbst wird ebenfalls erschossen und McSween wird von der US-Kavallerie mit einem Gatling-Repetiergeschütz regelrecht exekutiert. Als der Kampf beendet scheint, kehrt Billy noch einmal zurück und tötet Murphy mit seinem Colt durch einen Kopfschuss aus der Distanz.

Nach ihrer erfolgreichen Flucht trennen sich Billy, Doc und Chavez und jeder zieht seiner Wege.

Synchronisation

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Die deutsche Synchronisation entstand im Auftrag der Berliner Synchron GmbH, für die Dialogregie war Andreas Pollak verantwortlich.[1]

Rolle Schauspieler Deutscher Sprecher
Billy the Kid Emilio Estevez Nicolas Böll
'Doc' Josiah Gordon Scurlock Kiefer Sutherland Tobias Meister
Jose Chavez y Chavez Lou Diamond Phillips Torsten Sense
Richard 'Dick' Brewer Charlie Sheen Benjamin Völz
Charles 'Charlie' Bowdre Casey Siemaszko Stefan Krause
'Dirty Steve' Stephens Dermot Mulroney Sven Hasper
John Tunstall Terence Stamp Hans-Werner Bussinger
Lawrence G. Murphy Jack Palance Arnold Marquis
Alexander McSween Terry O’Quinn Till Hagen
Pat Garrett Patrick Wayne Helmut Gauß
Buckshot Roberts Brian Keith Kurt Goldstein

Christopher Cain (Regie) war 1988 beim Festival des amerikanischen Films in Deauville für den Kritikerpreis nominiert. Der Film selbst erhielt 1989 den Western Heritage Award.

Die Produktionskosten betrugen zirka 13 Millionen US-Dollar, das Einspielergebnis in den USA belief sich auf etwas über 44 Millionen US-Dollar.[2]

Tom Cruise hat eine kurze Gastrolle. Er spielt gegen Ende des Films einen schnurrbärtigen Teilnehmer der Schießerei.[3]

1990 wurde die Fortsetzung Blaze of Glory – Flammender Ruhm produziert.

  • Online-Ausgabe der prisma: "Young Guns ist ein geschickt kalkulierter Western aus der Zeit, als der Western eigentlich toter als tot war."[4]
  • film-dienst: "Überzeugend nur in den schauspielerischen Leistungen, nimmt der Film verschiedene Einflüsse des Genres auf, ohne jedoch zu einer eigenen Linie zu finden."[5]
  • TV Movie 24/05: "Empfehlenswert. [...] Actionreich, witzig und eisenhart."

Film und historische Fakten

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Obwohl sich Young Guns eher frei an der historischen Überlieferung orientiert, stellen die wichtigsten Ereignisse des Lincoln-County-Rinderkrieges den Hintergrund für die Filmhandlung: der Konflikt zwischen der Murphy-Dolan- und der Tunstall-McSween-Gruppe, die Ermordung Tunstalls, der anschließende Rachefeldzug der Regulatoren einschließlich der Ermordung eines ihrer Mitglieder (McGloskey), Dick Brewers Tod in der Schießerei mit Buckshot Roberts sowie die Ermordung des Sheriffs von Lincoln (Brady). Die Handlung des Filmes gipfelt schließlich in der finalen „Schlacht von Lincoln“ (15. bis 19. Juli 1878). Trotzdem erlaubt sich der Film einige Freiheiten in der Interpretation sowie Vereinfachungen der historischen Wirklichkeit, von denen hier einige genannt werden sollen:

  • Die Bande der „Regulatoren“ wird im Film auf sechs Personen reduziert, tatsächlich waren es mehr (siehe Lincoln County Regulators).
  • Billy Bonney (Billy the Kid) wird als zentrale Führungspersönlichkeit der Regulatoren dargestellt, während Doc Scurlock in den Hintergrund gestellt wird. Nach dem Tod von Dick Brewer wurde tatsächlich Frank McNab, der im Film nicht vorkommt, zum Anführer der Gruppe gewählt. Nach ihm übernahm Scurlock bis zur Auflösung der Regulatoren die Führung.
  • Der Film enthält eine fiktive Liebesgeschichte zwischen Doc Scurlock und der Chinesin Yen Sun (Alice Carter).
  • Die Schlacht von Lincoln wird vereinfacht dargestellt, indem sie auf den Kampf um das McSween-Haus reduziert wird. Tatsächlich wurde an mehreren Orten der Stadt gekämpft.
  • Charlie Bowdre überlebte die Schlacht von Lincoln und wurde erst 1880 in einem Feuergefecht mit Pat Garrett erschossen. Auch überlebte der Outlaw John Kinney die Schlacht und starb erst viele Jahre später.
  • L. G. Murphy überlebte ebenfalls die Schlacht, in die er aus gesundheitlichen Gründen tatsächlich nicht involviert war, starb aber dennoch im selben Jahr infolge eines Krebsleidens.

Einzelnachweise

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  1. Young Guns. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 14. Februar 2021.
  2. Wirtschaftsdaten von Young Guns in der Internet Movie Database (en)
  3. Full cast and crew for Young Guns. Internet Movie Database, abgerufen am 22. September 2008 (englisch).
  4. Young Guns. In: prisma. Abgerufen am 31. März 2021.
  5. Young Guns. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.