Zengiden
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Die Zengiden (auch Zangiden, arabisch زنكيون, DMG Zankiyūn) waren eine türkische Dynastie in Nordsyrien und dem Nordirak (1126–1262).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dynastie wurde von den Afschar, einem oghusischen Stamm, gegründet, und zwar von dem Mamluken Aq Sunqur al-Hadschib, der den Seldschuken als Atabeg (Erzieher) ihres Prinzen Tutusch I. in Aleppo diente.
Sein Sohn Imad ad-Din Zangi (Regent 1127–1146) wurde 1127 Statthalter im Irak (mit Bagdad) und eroberte 1128 Mosul, so dass er bald große Teile des Irak und Syriens beherrschte. Die Unterwerfung von Damaskus scheiterte aber 1140, als dieses sich mit den Kreuzfahrern verbündete. Imad ad-Din Zangi nahm den Kampf gegen sie im nördlichen Syrien auf und eroberte von ihnen 1144 die Grafschaft Edessa. 1146 wurde er ermordet.
Sein Sohn Nur ad-Din Zangi (1146–1174) erbte Syrien, während Saif ad-Din Ghazi I. mit dem Irak bedacht wurde und in Mosul eine eigene Linie der Dynastie gründete (1146–1262). Nur ad-Din führte die Herrschaft der Zangiden zum Höhepunkt, indem er nach der Unterwerfung von Damaskus (1154) das ganze muslimische Syrien vereinigte. 1149 hatte er in der Schlacht von Inab den ersten großen Sieg über die Kreuzfahrer errungen. Außerdem förderte er die Wirtschaft sowie die Bildung durch die Errichtung von Madrasan, um den orthodoxen Sunnismus in Syrien weiter durchzusetzen und den Einfluss der Schiiten zu beschneiden.
Unter seinem General Schirkuh gelang 1168 auch die Unterwerfung der Fatimiden in Ägypten. Saladin, der Nachfolger von Schirkuh in Ägypten, stürzte die Fatimiden und begründete die Dynastie der Ayyubiden. Es kam zu erheblichen Spannung mit Nur ad-Din, der Saladin als seinen Vasallen betrachtete.
Der Tod Nur ad-Dins 1174 verhinderte den Krieg. Saladin nutzte diesen aus, indem er Syrien besetzte und Nuraddins Sohn Ismail stürzte. Auch die Nebenlinien der Zangiden in der Dschazira (1250) und Sindschar (1220) wurden von den Ayyubiden beseitigt. 1262 wurde die Nebenlinie in Mosul durch die Ilchane gestürzt.
Zengidische Atabegs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mosul
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Imad ad-Din Zengi I. (1127–1146)
- Saif ad-Din Ghazi I. (1146–1149)
- Qutb ad-Din Mawdud (1149–1170)
- Saif ad-Din Ghazi II. (1170–1180)
- Izz ad-Din Mas'ud I. (1180–1193)
- Nur ad-Din Arslan Schah I. (1193–1211)
- Izz ad-Din Mas'ud II. (1211–1218)
- Nur ad-Din Arslan Schah II. (1218–1219)
- Nasir ad-Din Mahmud (1219–1234)
Aleppo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Imad ad-Din Zengi I. (1128–1146)
- Nur ad-Din Mahmud (1146–1174)
- as-Salih Ismail (1174–1181)
- Imad ad-Din Zengi II. (1181–1183)
Damaskus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nur ad-Din Mahmud (1154–1174)
- as-Salih Ismail (1174)
Sindschar (im Nordirak)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Imad ad-Din Zengi II. (1171–1197)
- Qutb ad-Din Muhammad (1197–1219)
- Imad ad-Din Schahanschah (1219–1220)
- Jalal ad-Din Mahmud (1219–1220)
- Fath ad-Din Umar (1219–1220)
Dschazira (im Nordirak)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mu'izz ad-Din Sanjar Schah (1180–1208)
- Mu'izz ad-Din Mahmud (1208–1241)
- Mahmud Al-Malik Al-Zahir (1241–1250)
Stammbaum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aq Sunqur | |||||||||||||||||||||||||||||||
Aleppo | |||||||||||||||||||||||||||||||
Zengi (1127–1146) | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ghazi I. (1146–1149) | Mawdud (1149–1170) | Nur ad-Din (1146–1174) | |||||||||||||||||||||||||||||
Ghazi II. (1170–1180) | Mas'ud I. (1180–1193) | Zengi II. (1181–1183) | as-Salih (1174–1181) | ||||||||||||||||||||||||||||
Arslan Schah I. (1193–1211) | |||||||||||||||||||||||||||||||
Mas'ud II. (1211–1218) | |||||||||||||||||||||||||||||||
Arslan Schah II. (1218–1219) | Mahmud (1219–1234) | ||||||||||||||||||||||||||||||