Noieburg NE
S NE im Lemma isch s offiziell Chürzel vom Kanton Nöueburg und wird bruucht, zum Verwächslige mit Yträäg vom Name Nöieburg vermyde, wo öppis anders meined. |
Noieburg (frz. Neuchâtel) | |
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Basisdate | |
Staat: | Schwiiz |
Kanton: | Nöieburg (NE) |
Bezirk: | (Dr Kanton Nöieburg kännt sit 2018 kä Bezirk me.) |
BFS-Nr.: | 6458 |
Poschtleitzahl: | 2000 |
UN/LOCODE: | CH QNC |
Koordinate: | 561352 / 204483 |
Höchi: | 430 m ü. M. |
Flächi: | 18,05 km² |
Iiwohner: | [1] | 44'597 (31. Dezämber 2022)
Website: | www.neuchatelville.ch |
s Schloss und d Stiftschile vo Noieburg | |
Charte | |
Noieburg (französisch Neuchâtel, frankoprovenzalisch a Ntchati [a ntʃaˈti], düütsch Neuenburg) isch e politischi Gmeind und e Stadt im Kanton Noieburg. Si isch de Hauptort vo dem Kanton.
Geographie
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Noieburg ligt am Jurasüdfuess und direkt am Ufer vom Noieburgersee. De Gmeindsbann vo Noieburg umfasst 1'745 Hektare, dodervo sind 36 Prozänt überbaut. Di andere 64 Prozänt vo de Gsamtflächi sind meischt Matte und Wälder am Jura obe.
Bi Noieburg chunt der Fluss Seyon, wo z’oberscht im Val-de-Ruz bim Chasseral afoot und dur die änggi Seyonschlucht und denn näb der Stadt dur nes Dunäll in See abelauft; näbem alte Seyongrabe isch e Felsrügge, wo druff s Schloss stoot. Im Nordoschte goot der Gmeindbann wyt über de Bärgrügge vom Chaumont ufe bis zu den Alpweide über em Dorf Enges und fasch bis zum Chasseral.
Di ursprünglich unabhängige Gmeinde Serrières am See unde und Chaumont ufem Bärg ghöret au zu Noieburg. 1930 isch au d Gmeind La Coudre uf Noieburg ygmeindet worde.
D Stadtkwartier vo Noieburg sind:
- 1: Draizes – Vauseyon
- 2: Serrières
- 3: Alpes
- 4: Trois-Portes
- 5: Nord
- 6: Centre
- 7: Beaux-Arts
- 8: Maladière – Mail
- 9: La Coudre
- 10: Monruz
- 11: Pierre-à-Bot – Acacias
- 12: Chaumont
D Nochbergmeinde vo Noieburg sind Milvignes, Peseux, Valangin, Val-de-Ruz, Enges, Saint-Blaise, Cressier und Hauterive.
Gschicht
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Noieburg chunt zum erschte Mol in ere Urkund vo 1011 vor, wo de König vo Burgund, de Rudolf III., der Ort Novum Castellum sinere Frau, de Irmengarde, gschenkt het. Zu dere Zit isch d Ortschaft, wo men uf Latynisch Novum Castellum gseit het, das heisst: «di noii Burg», numme en eifachi Befeschtigung gsi. 1180 het uf em Burghoger der Bou vom romanische Schloss mit der Chile agfange. Mit der Zit isch do drus s Schloss vo Noieburg ufem Hügel zmitzt i dr Stadt worde. I der Kollegiatschile stoot s einzigartige, grosse gotische Grabmol vom Graf vo Noieburg.
Näbe der Burg isch nodisno e Sidlig gwachse und anne 1214 isch Noieburg e freii Stadt worde. Im 1349 het d Pescht öppe en Drittel vo de Bevölkerig s Läbe gchoscht.
Im Johr 1530 isch d Reformation z Noieburg duregsetzt worde. De Reformator vo Noieburg isch de Wilhelm Farel gsi, wo vo de Stadt Bärn dörthi gschickt worde isch; bi der Chile stoot s Dänkmol vonnem. Anne 1535 het der Pierre de Vingle z Noieburg die erschti ganzi Bible i der französische Sprooch trukt.
E wichtegi Epoche i de Gschicht vo Stadt und Kanton Noieburg isch, dass Stadt und Land vo 1707 bis 1805 und vo 1815 bis 1848/1857 em König vo Preusse ghört hei. Noch em Noieburgerhandel isch der Kanton Noieburg, wo me sid 1815 zu der Schwiiz grächnet het, erscht ändgültig en Kanton vonere worde.
Bis 2017 isch d Stadt au der Hauptort vom Bezirk Nöieburg gsi; denn het der Kanton sini Bezirk abgschaffet und d Gmeinde sind jetz diräkt under em Kanton; si wärde vom Gmeindampt im kantonale Finanzdepartemänt betroit.
der Ortsname früener
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Der dütschi Name vo der Stadt: 1033 Nuvenburch, 1725 Neuenburg Uf französisch: 1251 Nuefchastel, 1338 Neufchastel, 1750 Neuchâtel. Der Ortsname isch im Middelalter us de beide altfranzösische Wörter nuef und chastel zämegsetzt gsi, was sech au scho uf die «noi Burg» bezoge het.
Bevölkerig
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Johr | 1850 | 1860 | 1870 | 1880 | 1888 | 1900 | 1910 | 1920 |
Iiwohner | 7901 | 10.634 | 12.934 | 15.675 | 16.565 | 21.195 | 24.171 | 23592 |
Johr | 1930 | 1941 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 |
Iiwohner | 22.668 | 23.799 | 27.998 | 33.430 | 38.784 | 34.428 | 33.579 | 32914 |
Dr Uusländeraateil isch 2010 bi 24,6 Prozänt gläge.
Religion
[ändere | Quälltäxt bearbeite]37,5 Prozänt vo de Iiwooner sin evangelisch-reformiert, 29 Prozänt sin römisch-katholisch (Stand 2000).
Politik
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Bi dr Nationalrootswahle 2011 het s das Ergebnis gää: BDP 2,6 %, CVP 2,5 %, FDP 34,9 %, Grüeni 10,2 %, PdA 2,2 %, SP 22,8 %, SVP 20,7 %.
Z Nöieburg isch s Bundesampt für Statistik dehei.
Wirtschaft
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Am Bärg sind früener grossi Räbbärge gsi, wo hüt fasch ganz überbout worde sind. A de Flüss Seyon und Serrières sind sid Johrhunderte Wasserwärch und Gwäärb gsi.
Es het divärsi Fabrigge i der Stadt; die wichtigschti isch d Schoggifabrigg Suchard, wo’s sid 1826 git. E grosse Arbetgääber isch au d Philip Morris, e Zigerettefabrigg.
1939 het d Brown, Boveri & Cie. z Noieburg die erschti Gasturbine zum elektrische Strom produziere bout; die Maschine isch hüt es bedüütends Technikdänkmol.
Z Noieburg isch s Centre suisse d'électronique et de microtechnique, und au s Äiggnössische Bundesamt für Statistik isch i der Stadt.
Der Bahnhof Neuchâtel isch e Vercheerschnoote. Dört chunt d Jurafuesslinie dure, und es het Bahnstreckine uf Bärn und Frasne und no d Agglomerazioonsbahn uf Boudry. Ufe Chaumont goot e Standseilbahn, und en anderi, s Fun’ambule, vom Bahnhof zu der Uni abe.
D Autobahn em Jurafuess noo goot fasch ganz underirdisch under der Stadt dure und si het im Sytetal Vauseyon, wo usgfüllt isch mit divärse Vercheersalaage, e Verzweigig zu der Schnällstrooss uf La Chaux-de-Fonds.
Im Hafe vo Noieburg chöme d Kursschiff vom Noieburgersee verby, und es het vil Platz für privati Boot i de beide Hafebecki.
Uf de Jurabärgen i der Umgäbig vo der Stadt sind schöni Ussichtsoort. Der gross Wanderwääg über d Jurahöchene chunt nid dur s Stadtpiet; er goot über d Jurachetti wyter obe bim Bärgpass Vue des Alpes.
Sproch und Dialäkt
[ändere | Quälltäxt bearbeite]A der Uni Noieburg isch s Sprochforschigszäntrum Centre de langues, wo s Institut de langue et civilisation françaises derzueghört. Im Institut für Sproochwüsseschaft und Kommunikazioon isch s Weschtschwiizer Dialäktwörterbuech, s GPSR, dehei, wo die tradizionelle Mundarte vo allne Weschtschwiizer Kantöön, wo zum Frankoprovenzalische und zu der Sprooch vo der Freigrafschaft ghöre, dokumäntiert. Das het im Herbscht 2018 sini bis jetz publizierte Wörterbuechsyte mit der Methode vo der Retrodigitalisierig ufem Sörver vo der Uni Noieburg für usswärtigig Benutzer im Internet zuegänglech gmacht.[2]
Bi de Volkszellig 2000 hei vo de 32.914 Iiwohner 81,4 Prozänt Französisch als Hauptsproch aagää, 2,6 Prozänt Dütsch, 3,2 Prozänt Italienisch und 12,5 Prozänt anderi Sproche.
De alt frankoprovenzalisch Noieburgerpatois isch wahrschiins Endi 19./Aafangs 20. Jh. uusgstorbe. Ergebnis us de Volkszellige vo 1990 un 2000, wo zum Teil Lüt Patois als Sproch aagchrüzlet häi, gelte i de Sprochwisseschaft als Artefakt und häi ihre Ursprung ender in statistische Fehler oder dass d Lüt unter „Patois“ ihr Regionalfranzösisch verstöhn.[3][4]
Kultur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- s Centre Dürrenmatt
- s Musée d’Art et d’Histoire
- s Musée d’ethnographie de Neuchâtel
Bilder
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- d Stadt mit der Tour des Prisons und der Kollegiats-Chile
- s Schloss und im Hindergrund d Alpe (ca. 1890–1900)
- e Platz i de Altstadt
- de See, vom Schloss us gseh
- s Hôtel du Peyrou
Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Michel Egloff, Jean-Pierre Jelmini: Neuenburg (Gemeinde). In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
- Jean Courvoisier: Die Kunstdenkmäler des Kantons Neuenburg/Les monuments d'art et d'histoire du Canton de Neuchâtel. Band I: La ville de Neuchâtel (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 33). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Birkhäuser, Bern 1955.
- Patrick Galan, Anne Bari: Neuchâtel, l’heure de vivre. Hrsg. von Gérard Parienté, Rémy Voirol. Ed. G. Attinger, Neuchâtel 1992; Picturart Communication, Genève [2002].
- Franz Oswald mit Urs Zuppinger u. a.: Helvéti-Cité: Das Projekt «Netzstadt Drei-Seen-Land». Fallstudie zur urbanen Gestaltung des Territoriums. Franz. Übers.: Leo Bietry. vdf, Hochsch.-Verlag an der ETH, Zürich 2004, ISBN 3-7281-2961-5.
Weblink
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Fuessnote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Rétrodigitalisation du GPSR uf unine.ch
- ↑ Andres Kristol: Que reste-t-il des dialectes gallo-romans de Suisse romande?. In: Jean-Michel Eloy (Hg.).: Evaluer la vitalité. Variétés d’oïl et autres langues. Université de Picardie / Centre d’Etudes Picardes, Amiens 1998, S. 101–114
- ↑ Pierre Knecht: Die französischsprachige Schweiz. In: Hans Bickel, Robert Schläpfer (Hg.): Die viersprachige Schweiz. Sauerländer, Aarau/Frankfurt/Salzburg 2000, S. 139–176