Świdnica

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Świdnica
Schweidnitz
Wappen von Świdnica
Świdnica Schweidnitz (Polen)
Świdnica
Schweidnitz (Polen)
Świdnica
Schweidnitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Świdnica
Fläche: 21,76 km²
Geographische Lage: 50° 51′ N, 16° 29′ OKoordinaten: 50° 51′ 0″ N, 16° 29′ 0″ O
Höhe: 204 m n.p.m.
Einwohner: 56.222
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 58-100 bis 58-106
Kfz-Kennzeichen: DSW
Wirtschaft und Verkehr
Straße: E261 Kamienna GóraBreslau
Eisenbahn: Kamieniec Ząbkowicki–Jaworzyna Śląska
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Fläche: 21,76 km²
Einwohner: 56.222
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 2584 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0219011
Verwaltung (Stand: 2015)
Stadtpräsident: Beata Moskal-Słaniewska[2]
Adresse: ul. Armii Krajowej 49
58-100 Świdnica
Webpräsenz: um.swidnica.pl



Świdnica (ɕfʲiˈdɲiʦa, deutsch Schweidnitz, schlesisch Schweinz, tschechisch Svídnice) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien. Von 1975 bis 1998 gehörte die Stadt zur Woiwodschaft Wałbrzych (deutsch Waldenburg). Świdnica ist die Kreisstadt des Powiat Świdnicki, bildet eine eigene Stadtgemeinde und ist außerdem Sitz der Gmina Świdnica, einer Landgemeinde, die die umliegenden Dörfer umfasst. Seit 2014 gehört Świdnica zum Ballungsraum Wałbrzych.[3]

Seit 1291 war Schweidnitz Residenzort des Herzogtums Schweidnitz. Die Schweidnitzer Friedenskirche gilt als die größte Fachwerkkirche in Europa und gehört seit 2001 zum Weltkulturerbe.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt in Niederschlesien, rund 50 Kilometer südwestlich von Breslau in einem fruchtbaren Tal zwischen dem Zobten- und dem Eulengebirge an der Schweidnitzer Weistritz. Nachbarorte sind Bolesławice und Wierzbna im Norden, Krzyżowa und Grodziszcze im Südosten, Burkatów im Süden, Waldenburg im Südwesten und Świebodzice im Westen. Im Osten erhebt sich der 718 m hohe Zobtenberg.

Historische Altstadt mit der katholischen Pfarrkirche (Mitte)
Schweidnitzer Ring

Schweidnitz unter den Piasten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Świdnica wurde als Rastort für Kauf- und Fuhrleute an der neu angelegten Straße entlang der Preseka errichtet. Zugleich übernahm es die militärischen Aufgaben der ehemaligen Kastellanei Gräditz, der u. a. der Schutz der durch das Schlesiertal nach Böhmen führenden Straße oblag. Die Stadtgründung mit Weichbild und Meilenrecht erfolgte nach Neumarkter Recht. Als Stadt ist Schweidnitz erstmals für das Jahr 1243 urkundlich belegt. 1267 bestand außerhalb des Mauerrings ein Hospital, das 1283 durch Herzog Heinrich IV. an die Prager Kreuzherren mit dem Roten Stern übergeben wurde. Der 1274 erstmals erwähnte Vogt übte die Niedere und Hohe Gerichtsbarkeit aus.

Im Jahr 1290 verfügte Schweidnitz über ein eigenes Münzrecht und eine Münzstätte. Für das Jahr 1291 ist auf dem Ring ein Kaufhaus belegt, das zugleich als Rathaus diente. Die Herzogsburg, die im Nordwesten der Stadt lag, ist für das Jahr 1295 als curia und für das Jahr 1326 als castrum nachgewiesen. Schweidnitz gehörte zunächst zum Herzogtum Breslau und war ab 1290/91 neben dem Fürstenstein Sitz des eigenständigen Herzogtums Schweidnitz. Bereits ab Anfang des 14. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einem überregionalen Handelsplatz und einem Zentrum der Bierbrauerei. Schweidnitzer Bier wurde u. a. nach Prag, Thorn und Ofen geliefert und erstmals 1332 im Breslauer Ratskeller ausgeschenkt.[4]

Unter der Krone Böhmens im Heiligen Römischen Reich

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Merianstich von 1650
Schweidnitz, Stadt, Heller (Brakteat) um 1430 mit Eberkopf (Silber; 0,23 g; Durchmesser 15 mm) Saurma 212, 95, S. 6

Mit dem Vertrag von Trentschin lag auch Schweidnitz ab 1335 innerhalb der Grenzen des Heiligen Römischen Reichs. Zusammen mit dem Herzogtum fiel es nach dem Tod des Herzogs Bolko II. 1368 erbrechtlich an den römisch-deutschen und böhmischen König Wenzel, der ein Sohn der Herzogin Anna von Schweidnitz war. Allerdings verfügte Bolkos II. Witwe Agnes von Habsburg bis zu ihrem Tod 1392 über die Nutznießung des nunmehr böhmischen Erbfürstentums Schweidnitz-Jauer. Dieses wurde durch Landeshauptleute verwaltet und gelangte 1526 zusammen mit der Krone Böhmen an die Habsburger. Ab 1522 breitete sich die Reformation in Schweidnitz aus. Mit Ausnahme der Nikolaikirche wurden alle Kirchen den Evangelischen übergeben und sämtliche Klöster aufgelöst. Der wirtschaftlichen Bedeutung nach stand Schweidnitz um 1550 unter den schlesischen Städten an zweiter Stelle hinter Breslau und war mit 5000 Einwohnern fast so groß wie dieses. 1580 gewährte Kaiser Rudolf II. in seiner Eigenschaft als König von Böhmen der Stadt Schweidnitz das Privileg der freien Ratswahl. Zu einem Niedergang des Wohlstands kam es im Dreißigjährigen Krieg. 1629–1654 musste die Stadt für die Verpflegung der einquartierten Soldaten mehr als 370.000 Taler ausgeben. 1642 wurde die Stadt von den Schweden unter Lennart Torstensson erobert. Von den 1300 Häusern sollen nach dem Krieg nur 118 unversehrt gewesen und nur noch 200 Einwohner übrig geblieben sein.[5] Dadurch ging die wirtschaftliche Bedeutung verloren, dennoch blieb Schweidnitz im 17. Jahrhundert als Münzstätte erhalten. Durch die ab 1622/24 gezielt verfolgte Rekatholisierung konnten die Ordensangehörigen der Dominikaner und der Franziskaner nach Schweidnitz zurückkehren. 1664 errichteten die Jesuiten ein Kollegiatsgebäude neben der Stadtpfarrkirche, die ihnen 1637 übergeben worden war.

Unter der Herrschaft Preußens

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lithographie der Stadtpfarrkirche, 1852
Belagerungsplan von Schweidnitz, 1758
Wohnhaus aus der Gründerzeit am Ring Ecke ul. Pułaskiego

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg kam Schweidnitz 1741 wie „in voller Souveränität“ fast ganz Schlesien an Preußen. Nachfolgend ließ König Friedrich II. die Stadt zu einer Festung ausbauen, die aus einem inneren Wallgürtel und dem äußeren Fortsystem bestand. Trotzdem wurde es im Siebenjährigen Krieg von den Österreichern mehrmals erobert. Vom 29. September bis 12. November 1757 belagerten sie die Festung Schweidnitz unter General Nádasdy. Schon am 15. Dezember d. J. kehrten die Preußen zurück. Der preußische General von Treskow konnte am 16. April 1758 die Kapitulation der Österreicher entgegennehmen. In der Nacht vom 1. Oktober 1761 überfiel der österreichische General von Laudon Schweidnitz. Er konnte den kommandierenden General Leopold von Zastrow gefangen nehmen und 357 Geschütze erbeuten. Mit der Rückeroberung wurde General von Tauentzien beauftragt. Die durch den preußischen Sieg in der Schlacht bei Burkersdorf am 21. Juli 1762 ermöglichte Belagerung begann gut zwei Wochen darauf, am 7. August. Der österreichische General Franz Guasco ergab sich am 9. Oktober d. J. Danach fiel Schweidnitz endgültig an Preußen und wurde durch vier detachierte Forts bedeutend verstärkt. 1793 wurde die städtische Gerichtsbarkeit aufgehoben und Schweidnitz Sitz eines Amts- und Landgerichts.

Im Vierten Koalitionskrieg ergab sich am 16. Februar 1807 die Festung Schweidnitz den Franzosen,[6] die mit dem Abbruch der Befestigungen begannen. Durch die 1810 in Preußen angeordnete Säkularisation wurden die Klöster der Dominikaner, Franziskaner und Kapuziner aufgelöst und das Klostergut weltlichen Zwecken übergeben bzw. abgerissen. Nur das Kloster und die Klosterkirche der Ursulinerinnen, welche 1700 von Breslau nach Schweidnitz kamen und 1712 ein Kloster von den Grafen Schaffgotsch[7] erhielten, wurden verschont, da sie ein Lyzeum für den öffentlichen Mädchenunterricht unterhielten (Das Kloster bestand bis 1945).

Nach der Neugliederung Preußens gehörte Schweidnitz seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 Sitz des Landkreises Schweidnitz. 1844 erhielt Schweidnitz mit der Nebenstrecke nach Königszelt Anschluss an die Bahnstrecke Breslau–Waldenburg. Nachfolgend erfolgte eine Industrialisierung der Stadt. Es entstanden Unternehmen der Maschinen-, Elektro- und Rundfunkindustrie und Möbel- und Spielzeugfabriken. Die namhafte Orgelbaufirma Schlag & Söhne baute unter anderem 1888 die Orgel der alten Berliner Philharmonie. Anstelle der bereits 1867 geschleiften Befestigungen entstanden Promenaden und Grünanlagen, so dass sich die Stadt bedeutend ausweiten konnte. 1851 wurde Gustav Glubrecht Bürgermeister, 1856 Oberbürgermeister der Stadt.

Ab dem 1. April 1899 bildete Schweidnitz einen eigenen Stadtkreis,[8] blieb jedoch weiterhin Sitz des gleichnamigen Landkreises. 1907 wurde Bernhard Kaewel Bürgermeister und 1908 Oberbürgermeister von Schweidnitz. Zum 1. Oktober 1938 wurde das Stadtgebiet durch Eingliederung von Teilen der Gemeinden Kroischwitz, Nieder-Bögendorf und Schönbrunn aus dem Landkreis Schweidnitz vergrößert. 1939 wurden 39.000 Einwohner gezählt.

Unter der Herrschaft Polens

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Restaurierte Wohn- und Geschäftshäuser am Ring (2013)

Am Ende des Zweiten Weltkriegs ließen sich etwa zwei Drittel der Einwohner ins nahe Gebirge und das Sudetenland evakuieren. Am 8. Mai 1945 besetzte die Rote Armee das kaum zerstörte Schweidnitz und plünderte es mehrere Tage, verbunden mit Vergewaltigungen und Brandstiftungen und ersten Vertreibungen. Unter dem sowjetischen Militärkommandanten etablierte sich neben der deutschen Stadtverwaltung ab dem 17. Mai eine Verwaltung der Volksrepublik Polen unter Felix Olczyk, die im Juli nach Auflösung der sowjetischen Kommandantur die Stadt übernahm. Schweidnitz erhielt den polnischen Namen Świdnica. In den Jahren 1945 bis 1947 erfuhr die bis dahin deutsch besiedelte Stadt durch die Vertreibung der Einheimischen und die Zuwanderung von Polen stufenweise einen völligen Bevölkerungsaustausch. Etwa ein Viertel der Polen waren Aussiedler aus an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie.[9] Von 1975 bis 1998 gehörte die Stadt zur Woiwodschaft Wałbrzych (Waldenburg), seit 1999 gehört sie zur Woiwodschaft Niederschlesien.

Wirtschaftliche Bedeutung erlangte nach der politischen Wende von 1989 vor allem die Elektroindustrie. Daneben gibt es Betriebe für Gerüst- und Steigtechnik, Möbelherstellung, Lederverarbeitung, Druckwesen und Textilindustrie. Nach 1990 haben auch ausländische Investoren Zulieferbetriebe für die Automobilindustrie in Świdnica gegründet (Autoelektrik, Bezugsstoffe).

Am 25. März 2004 wurde Świdnica Sitz des neu gegründeten Bistums Świdnica, das dem Erzbistum Breslau als Suffragan untergeordnet ist.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Anmerkungen
1875 19.681 [10]
1880 22.202 [10]
1885 23.699 [10]
1890 24.725 davon 15.033 Evangelische, 9.392 Katholiken und 253 Juden[10]
1900 28.439 davon 16.980 Evangelische und 11.214 Katholiken[10]
1905 30.540 mit der Garnison (ein Grenadierregiment Nr. 10 und ein Feldartillerieregiment Nr. 42), davon 12.067 Katholiken und 164 Juden[11]
1910 31.329 davon 18.981 Evangelische und 12.078 Katholiken[10]
1925 30.758 davon 19.422 Evangelische, 10.588 Katholiken, 84 sonstige Christen, 130 Juden[10]
1933 34.153 davon 21.744 Evangelische, 11.574 Katholiken, drei sonstige Christen, 114 Juden[10]
1939 35.038 davon 21.899 Evangelische, 11.756 Katholiken, 118 sonstige Christen, 25 Juden[10]
1950 27.805
1970 47.673
1990 63 231
2011 60.213 [12]

Blasonierung: Geviert, im ersten und vierten schwarzen Feld eine goldene Krone, im zweiten in Silber ein roter Greif, im dritten in Silber ein links hinspringender schwarzer Eber.

Bis zum Jahr 1492 besaß Schweidnitz zwei Stadtwappen. Der rote Greif, der seit dem Jahr 1284 bekannt ist, war ein altes Stadtsiegelbild. Das schwarze Eberschwein wurde seit 1335 auf Schöffensiegeln verwendet. Es spielt auf den Ortsnamen an. Beide galten als gleichberechtigt. Auf Antrag der Stadt Schweidnitz gestattete König Vladislav II. von Böhmen am 29. November 1492, dem Wappen eine Krone hinzuzufügen. Daraufhin vereinigten die Schweidnitzer beide Wappen mit der Krone zum heute bekannten Stadtwappen.

Der Bahnhof Świdnica Miasto (Schweidnitz Stadt), der ehemalige Hauptbahnhof, liegt an der Bahnstrecke Katowice–Legnica (Kattowitz – Liegnitz). Im Süden der Stadt kreuzte sich diese mit der Bahnstrecke Wrocław–Jedlina-Zdrój (Breslau – Bad Charlottenbrunn), die allerdings nur noch in Richtung Norden ein Güteranschluss ist, in Richtung Süden aber genauso wie der Kreuzungsbahnhof Świdnica Kraszowice selbst stillgelegt ist. Es besteht eine Verbindungskurve vom Bahnhof Świdnica Przedmieście an der Strecke in Richtung Breslau zum Bahnhof Świdnica Miasto.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Friedenskirche gilt als die größte Fachwerkkirche in Europa.
Pfarrkirche Hl. Kreuz und Kreuzherrenkommend
Dreifaltigkeitssäule
  • Die evangelische Friedenskirche entstand 1656/57 als eine der drei Friedenskirchen, die Schlesien mit dem Westfälischen Frieden zugestanden wurden. Seit 2001 gehört sie zum Weltkulturerbe.
  • Die Stadtpfarrkirche St. Stanislaus und Wenzel (Kościół ŚŚ. Stanisława i Wacława), seit 2004 Kathedrale des 2004 neu geschaffenen Bistums Świdnica, wurde 1325–1488 an der Stelle eines 1250 erwähnten Vorgängerbaus errichtet. Nach einem Brand 1532 wurde sie bis 1535 wiederaufgebaut. Das Patronat übte im Mittelalter das Breslauer Klarenstift aus. 1561–1629 diente sie als evangelisches Gotteshaus. Um 1660 wurde sie den Jesuiten übergeben, die sie um 1700 barockisierten. Sie beauftragten für die Ausgestaltung namhafte Künstler, u. a. Michael Willmann, Johann Jacob Eybelwieser, Johann Georg Etgens, den Jesuiten Johann Riedel und Georg Leonhard Weber.
  • Die Pfarrkirche Hl. Kreuz und Kreuzherrenkommende (Kościół Św. Krzyża i klasztor Krzyżowców) wurde 1718/19 an der Stelle des ehemaligen Hospitals errichtet und 1633 durch Brand zerstört. Nach einem Umbau ab 1865 im Stil des Klassizismus wurde sie 1868 eingeweiht.
  • Die Pfarrkirche St. Joseph und Ursulinenkloster (Kościół Św. Józefa i klasztor Urszulanek) wurde 1754–1772 durch den Architekten Wenzel Mattausch für die Ursulinerinnen im Stil des Spätbarocks errichtet. Die Rokoko-Kanzel ist eine Stiftung des Grüssauer Abtes Placidus Mundfering (1768–1787). Die benachbarten Klostergebäude entstanden 1731–1734 nach Entwurf des Schweidnitzer Baumeisters Christoph Koehler. 1874 wurde die Gesamtanlage umgebaut.
  • Die ehemalige Pfarrkirche St. Barbara (Dawny kościół Św. Barbary) wurde 1500/01 als Stiftung des Johann von Sachkirch errichtet. Nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wurde sie 1691–1699 wiederaufgebaut. 1565–1628 und 1741–1818 diente sie als evangelisches Gotteshaus, danach als Arsenal. 1982 wurde sie renoviert.
  • Rathaus Schweidnitz
  • Das ehemalige Jesuitenkolleg (Dawne kolegium i konwikt Jesuitów) wurde 1664–1667 neben der Stadtpfarrkirche errichtet. Das angrenzende Jesuitenkonvikt entstand 1671 als Stiftung des Jakob von Tamm. 1741 wurde es als Lazarett genutzt, ab 1802 als königliche Erziehungsanstalt.
  • Das ehemalige Kapuzinerkloster wurde 1676 auf dem Gelände der ehemaligen Herzogsburg durch Christoph Wenzel von Nostitz-Rokitnitz gestiftet. Nach 1810 diente es als Armenhaus und städtisches Versorgungsamt, 1928–1939 als Museum.
  • Die ehemalige Kapuzinerkirche wurde 1782–1688 errichtet und Mariä Unbefleckte Empfängnis geweiht. Nach einer Modernisierung 1818 diente sie bis 1945 als evangelische Garnisonkirche.
  • Die ehemalige Franziskanerkirche wurde 1854 durch ein evangelisches Gymnasium überbaut, in dem sich gegenwärtig eine Grundschule befindet.
  • Das ehemalige Grüssauer Haus (Dawny dwór opatów krzeszowskich), das auch als „Stiftshof“ bezeichnet wurde, entstand 1723–1725 als Stadtresidenz für die Äbte des Klosters Grüssau. Es wurde unter Abt Dominicus Geyer nach einem Entwurf des Baumeisters Felix Anton Hammerschmidt im Stil des Barock errichtet.
  • Die Dreifaltigkeitssäule vor dem Rathauserker, deren Schöpfer nicht bekannt ist, wurde 1693 vom Schweidnitzer Landeshauptmann Johann Joachim Michael von Sinzendorf gestiftet.
  • Maria-Cunitz-Denkmal
  • Stadttheater Schweidnitz

Stadtpräsident

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Spitze der Verwaltung steht der Stadtpräsident. Seit 2014 ist dies Beata Moskal-Słaniewska, die der SLD angehört, aber für ihr eigenes Wahlkomitee antritt. Die turnusmäßige Wahl im April 2024 brachte folgendes Ergebnis:[13]

  • Beata Moskal-Słaniewska (Wahlkomitee Beata Moskal-Słaniewska) 38,4 % der Stimmen
  • Jan Dzięcielski (Koalicja Obywatelska) 23,5 % der Stimmen
  • Sylwia Osojca-Kozłowka (Wahlkomitee „Außerhalb des Systems“) 19,5 % der Stimmen
  • Krzysztof Lewandowski (Prawo i Sprawiedliwość) 18,6 % der Stimmen

In der damit notwendigen Stichwahl wurde die Amtsinhaberin Beata Moskal-Słaniewska mit 55,9 % der Stimmen gegen den KO-Kandidaten Dzięcielski für eine weitere Amtszeit gewählt.

Die turnusmäßige Wahl im Oktober 2018 brachte folgendes Ergebnis:[14]

  • Beata Moskal-Słaniewska (Wahlkomitee Beata Moskal-Słaniewska) 69,9 % der Stimmen
  • Jacek Drobny (Prawo i Sprawiedliwość) 17,7 % der Stimmen
  • Marcin Paluszek (Wahlkomitee „Entwicklungsforum Świdnica“) 6,9 % der Stimmen
  • Janusz Solecki (Wahlkomitee „Unabhängiges Świdnica“) 3,6 % der Stimmen
  • Robert Garstecki (Kukiz’15) 2,0 % der Stimmen

Damit wurde die Amtsinhaberin Beata Moskal-Słaniewska bereits im ersten Wahlgang für eine weitere Amtszeit gewählt.

Der Stadtrat von Świdnica besteht aus 23 Mitgliedern. Die Wahl 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[15]

  • Koalicja Obywatelska (KO) 36,6 % der Stimmen, 8 Sitze
  • Prawo i Sprawiedliwość (PiS) 26,4 % der Stimmen, 6 Sitze
  • Wahlkomitee Beata Moskal-Słaniewska 24,1 % der Stimmen, 5 Sitze
  • Wahlkomitee „Außerhalb des Systems“ 12,9 % der Stimmen, 2 Sitze

Die Wahl 2018 führte zu folgendem Ergebnis:[16]

  • Koalicja Obywatelska (KO) 24,3 % der Stimmen, 7 Sitze
  • Wahlkomitee Beata Moskal-Słaniewska 22,7 % der Stimmen, 6 Sitze
  • Prawo i Sprawiedliwość (PiS) 20,8 % der Stimmen, 6 Sitze
  • Wahlkomitee „Lokale Verwaltungsgemeinschaft der Region Świdnica“ 12,3 % der Stimmen, 3 Sitze
  • Wahlkomitee „Entwicklungsforum Świdnica“ 9,8 % der Stimmen, 1 Sitz
  • Wahlkomitee „Unabhängiges Świdnica“ 5,4 % der Stimmen, kein Sitz
  • Kukiz’15 4,7 % der Stimmen, kein Sitz

Świdnica listet folgende acht Partnerstädte auf:[17]

Stadt Land seit
Biberach an der Riß Deutschland Deutschland 1990
Iwano-Frankiwsk Ukraine Ukraine 2008
Kazincbarcika Ungarn Ungarn 1999
Lampertheim Deutschland Deutschland 2006, Partnerschaft mit der Landgemeinde Świdnica
Lübbenau/Spreewald Deutschland Deutschland 2005
Nischyn Ukraine Ukraine 2001
Police nad Metují Tschechien Tschechien 1994
Švenčionys Litauen Litauen 2002
Tendring Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1999
Trutnov Tschechien Tschechien 1998

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Martin Zeiller: Schweidnitz. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae (= Topographia Germaniae. Band 11). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 177–179 (Volltext [Wikisource]).
  • Werner Bein, Ulrich Schmilewski (Hrsg.): Schweidnitz im Wandel der Zeiten. Würzburg 1990.
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 925–936.
  • Johann Wilhelm Andreas Kosmann: Die Geschichte der Stadt Schweidnitz. Ein Lesebuch für die mittlere Jugend. Korn, Breslau 1786 (books.google.de).
  • Andreas Klose: Kriegsende und „Polenzeit“ zwischen Schweidnitz und dem Zobten, insbesondere in den Dörfern Groß Wierau und Tampadel. In: Schlesische Geschichtsblätter. 3, 2016, S. 99–113.
  • Theo Johannes Mann: Geschichte der Stadt Schweidnitz – Ein Gang durch 700 Jahre deutscher Kultur in Schlesien. Reutlingen 1985.
  • Wilhelm Schirrmann: Chronik der Stadt Schweidnitz. Schweidnitz ca. 1908.
  • Friedrich Julius Schmidt: Geschichte der Stadt Schweidnitz. 2 Bände:
  • Heinrich Schubert: Bilder aus der Geschichte der Stadt Schweidnitz. Schweidnitz 1911.
  • Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 491–496.
Commons: Świdnica – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Website der Stadt, Władze miasta (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive), abgerufen am 12. März 2015.
  3. Siedem nowych gmin w Aglomeracji Wałbrzyskiej
  4. Ludwig Petry, Josef Joachim Menzel (Hrsg.): Geschichte Schlesiens. Band 1: Von der Urzeit bis zum Jahre 1526. 5. durchgesehene Auflage. Thorbecke, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-6341-5, S. 369, 413.
  5. Ludwig Petry, Josef Joachim Menzel (Hrsg.): Geschichte Schlesiens. Band 2, ISBN 3-7995-6342-3, S. 118 f.
  6. Großer Generalstab (Hrsg.): 1806 – Das Preußische Offizierkorps und die Untersuchung der Kriegsereignisse. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906.
  7. J. G. Knie, J. M. L. Melcher: Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. Graß, Barth und Comp., Breslau 1830, S. 1018.
  8. Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945: Stadtkreis Schweidnitz
  9. Krzysztof Ruchniewicz: Schweidnitz/Świdnica 1945–1947. Das Schicksal der deutschen und polnischen Bevölkerung. In: Klaus Bździach (Red.): Wach auf, mein Herz, und denke. Zur Geschichte der Beziehungen zwischen Schlesien und Berlin-Brandenburg von 1740 bis heute (Przebudź się, serce moje, i pomyśl), Gesellschaft für Interregionalen Kulturaustausch, Berlin / Instytut Śląski w Opolu, 1995, ISBN 3-87466-248-9, S. 408–427, Zahlen S. 414 f.
  10. a b c d e f g h i Michael Rademacher: Schweidnitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 18. Leipzig/Wien 1909, S. 171.
  12. Demografiedatenbank des polnischen Statistikamtes GUS (Memento des Originals vom 11. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/demografia.stat.gov.pl
  13. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 9. Juli 2024.
  14. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 7. September 2020.
  15. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 9. Juli 2024.
  16. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 7. September 2020.
  17. zwillingsstädte. Abgerufen am 5. April 2020.