1529

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

1529
Der osmanische Diwan tritt zusammen: Der Rückzug ist bereits beschlossen, die Kanonen schweigen, der Sultan ist abgereist. (Osmanische Miniatur aus dem 16. Jahrhundert)
Der osmanische Diwan tritt zusammen: Der Rückzug ist bereits beschlossen, die Kanonen schweigen, der Sultan ist abgereist. (Osmanische Miniatur aus dem 16. Jahrhundert)
Die Erste Wiener Türkenbelagerung unter Süleyman I. endet für die Angreifer erfolglos.
Abhandlung über den Englischen Schweiß, (Publikation von Euricius Cordus)
Abhandlung über den Englischen Schweiß, (Publikation von Euricius Cordus)
Der sogenannte
Englische Schweiß
fordert Tausende Todesopfer
in Deutschland.
Relief zum Marburger Religionsgespräch im Marburger Schloss
Relief zum Marburger Religionsgespräch im Marburger Schloss
Beim Marburger Religionsgespräch
werden die Marburger Artikel verfasst.
1529 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 977/978 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1521/22
Aztekischer Kalender 10. Feuerstein – Matlactli Tecpatl (bis Ende Januar/Anfang Februar: 9. Rohre – Chicuhnahui Acatl)
Buddhistische Zeitrechnung 2072/73 (südlicher Buddhismus); 2071/72 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 70. (71.) Zyklus

Jahr des Erde-Büffels 己丑 (am Beginn des Jahres Erde-Ratte 戊子)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 891/892 (Jahreswechsel April)
Dangun-Ära (Korea) 3862/63 (2./3. Oktober)
Iranischer Kalender 907/908
Islamischer Kalender 935/936 (Jahreswechsel 4./5. September)
Jüdischer Kalender 5289/90 (3./4. September)
Koptischer Kalender 1245/46
Malayalam-Kalender 704/705
Seleukidische Ära Babylon: 1839/40 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1840/41 (Jahreswechsel Oktober)

Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1585/86 (Jahreswechsel April)

Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Wiener Türkenbelagerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 10. April: Der osmanische Sultan Süleyman I. bricht mit einer großen Streitmacht von Konstantinopel aus in Richtung Wien auf. Auf dem Weg durch Südosteuropa wächst sein Heer durch den Anschluss zahlreicher Garnisonen immer stärker an. Auch ungarische Kämpfer schließen sich ihm an. Der Vormarsch durch Ungarn wird verlangsamt, da es dort kein Straßennetz gibt und schwere Regenfälle den Boden aufgeweicht haben. Im September tauchen in der Umgebung Wiens die Vorboten dieses Heeres auf, eine Truppe von etwa 20.000 Akıncı. Diese unbesoldete leichte Kavallerie geht üblicherweise plündernd, sklavenmachend, vergewaltigend und mordend der regulären Armee voraus und soll den Widerstandswillen der Bevölkerung lähmen.
  • Eine große Zahl von Wiener Bürgern flüchtet ab dem 17. September, darunter sieben von zwölf Mitgliedern des Stadtrates. Nur Bürgermeister Wolfgang Treu, Stadtrichter Pernfuß und drei weitere Stadträte bleiben. Von den mehr als 3.500 bewaffneten Bürgern der Stadtmiliz bleiben lediglich 300 bis 400 zurück. Viele Flüchtende fallen aber auf ihrem Weg in vermeintlich sicheres Territorium den Akıncı in die Hände.
Zeitgenössische Darstellung der Belagerung von Wien, im Vordergrund die Zeltburg Süleymans I.
  • Am 23. September kommen die Osmanen in die Sichtweite der Stadt, die bis zum 27. September komplett eingeschlossen wird. Ihre Streitmacht umfasst etwa 150.000 Menschen, die jedoch teilweise dem Tross angehören. Der kämpfende Teil des Heeres umfasst etwa 80.000 osmanische sowie 15.000 bis 18.000 Soldaten aus den osmanischen Vasallenstaaten Moldau und Serbien. Die taktische Leitung der Belagerung obliegt dem Großwesir Makbul Ibrahim Pascha.
  • 27. September: Die Erste Belagerung von Wien durch die Osmanen unter Süleyman I. als Höhepunkt des Ersten Österreichischen Türkenkrieges beginnt. Sie endet am 14. Oktober mit dem Abzug der Belagerer.

Heiliges Römisches Reich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krieg der Liga von Cognac[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großfürstentum Litauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Litauische Statut

Mit dem ersten Litauischen Statut wird das Recht im Großfürstentum Litauen erstmals kodifiziert. Die Kodifizierung erfolgt nicht in litauischer Sprache, die zu diesem Zeitpunkt noch keinen vollgültigen Status als Schriftsprache hat, sondern im sogenannten Ruthenischen, einer ostslawischen Sprache, die als Schriftsprache in Litauen gebräuchlich ist.

Spanisches und Portugiesisches Kolonialreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Demarkationslinie des Vertrags von Saragossa in grün

Weitere Ereignisse in Amerika[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaft und Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Knochenhaueramtshaus
Albrecht Altdorfer: Die Alexanderschlacht

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katastrophen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1528/1529: Die Krankheit Englischer Schweiß bricht neuerlich epidemisch aus. Sie fordert nicht nur in England, sondern auch in Deutschland, den Niederlanden, Skandinavien und Osteuropa bis Russland tausende Todesopfer. Euricius Cordus veröffentlicht darüber den ersten medizinischen Druck in der Geschichte der Universität Marburg: Regiment wider den Englischen Schweiß.

Geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geburtsdatum gesichert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genaues Geburtsdatum unbekannt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren um 1529[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Matthias Gunderam, deutscher evangelischer Theologe († 1564)
  • John Halle, englischer Chirurg, Dichter und Autor medizinischer Abhandlungen († um 1566)

Gestorben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Todesdatum gesichert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genaues Todesdatum unbekannt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 1529 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Decot, Rolf: Schwabacher Artikel. In: Kasper, Walter (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 9. Herder, Freiburg 2000, S. 314.