Februar/März: Kaiser Aurelian, der seine Herrschaft über das Römische Reich gegen die Germanen und verschiedene Usurpatoren verteidigt hat, wendet sich dem Imperium Galliarum unter Tetricus I. zu, das sich während der Krise 260 von Rom losgelöst hat. In einer Schlacht bei Catalauni werden die gallischen Truppen besiegt.
Die Germanen nutzen die Schwäche der Römer im Westen ihres Reichs aus und überschreiten den Rhein. Unter anderem wird auch die Legio I Minervia in ihrem Lager Bonna angegriffen. Erst 20 Jahre später kann die Rhein-Grenze wiederhergestellt werden. Von nun an siedeln Franken auf dem Gebiet der heutigen Niederlande, Belgiens und im Rheinland. Der Statthalter der Provinz Belgica, Faustinus, erhebt sich gegen Tetricus I. Dieser kann nicht mehr eingreifen.
In Anbetracht der katastrophalen militärischen Lage wechselt Tetricus I. die Seiten und schließt sich Aurelian an. Dieser hatte versprochen, das Leben seines Gegners sowie seines Sohnes Tetricus II. zu verschonen. Aurelian gelingt es, den Aufstand Faustinus’ niederzuschlagen. Danach stehen die westlichen Provinzen wieder unter der Kontrolle Roms.
Kaiser Aurelian feiert in einem Triumphzug in Rom die Erfolge seiner Herrschaft: Er hat erfolgreich die Grenzen gegen die Germanen verteidigt und die abtrünnigen Provinzen im Osten und Westen zurückerobert. Die Herrscher der beiden Teilreiche Tetricus I. und Zenobia von Palmyra werden der Menge vorgeführt, ihr Leben wird jedoch verschont. Seit der Krise 14 Jahre zuvor, als das Römische Reich endgültig zu zerbrechen drohte, hat der Kaiser in Rom erstmals wieder die Kontrolle über das gesamte Herrschaftsgebiet.
Das LegionslagerRigomagus (Remagen) wird zur Festung ausgebaut, um die Provinz besser gegen die vordringenden Germanen verteidigen zu können.
Kaiserreich China/Zeit der Drei Reiche: Kaiserin Yang Yan stirbt in Luoyang. Zuvor hat sie Kaiser Jin Wudi das Versprechen abgenommen, nach ihrem Tod ihre Cousine Yang Zhi zu heiraten. Sie hatte die Befürchtung, eine andere Kaiserin würde ihrem geistig zurückgebliebenen Sohn Jin Huidi den Titel des Kronprinzen streitig machen wollen.
Nach seiner Rückkehr nach Rom führt Kaiser Aurelian eine Münzreform durch. Der As und der Sesterz sind durch die Inflation völlig entwertet. Die häufigste Verkehrsmünze ist der 214 eingeführte Doppeldenar (heute als Antoninian bekannt). Aurelian verfeinert die Prägung dieser Münze und erhöht ihren Silbergehalt. Die neue Münze wird auch als Aurelianus bekannt. Die Prägung kleinerer Münzeinheiten wird nach und nach eingestellt.
25. Dezember: Kaiser Aurelian weiht in Rom einen Tempel des Sol des Gottes Sol. Drei Tage nach der Sonnenwende feiern die Römer das Fest des „unbesiegten Sonnengotts“. Der Sonnenkult sowie der ähnliche Mithraismus sind im Römischen Reich weit verbreitet.
30. Dezember: Felix I., der Bischof von Rom, stirbt. Er wird – möglicherweise unberechtigt – als Märtyrer geführt. Felix I. wird in der Calixtus-Katakombe beigesetzt. Sein Nachfolger wird im Januar 275 bestimmt.