ADLER-1

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ADLER-1
Typ: Technologieerprobung, Weltraummüll-Beobachtung
Land: Osterreich Österreich
Betreiber: Österreichisches Weltraum Forum
COSPAR-ID: 2022-003G
Missionsdaten
Masse: 6 kg
Größe: ca. 30 cm × 10 cm × 10 cm
Start: 14. Jänner 2022
Startplatz: Mojave Air & Space Port
Trägerrakete: LauncherOne
Status: kontrolliert verglüht
Bahndaten
Umlaufzeit: 94,54 min
Bahnneigung: 44,98 Grad
Apogäumshöhe 496 km
Perigäumshöhe 493 km

ADLER-1, kurz für Austrian Debris Detection Low Earth (Orbit) Reconnoiter („Österreichischer Müllerkennungs-Niedrigerd(orbit)-Erkunder“), auch Lemur-2 „Krywe“ genannt, war ein österreichischer CubeSat, welcher vom Österreichischen Weltraum Forum mit dem Unternehmen Spire Global gebaut wurde. Im Jänner 2022 wurde er in eine Erdumlaufbahn gebracht. Am 10. Juni 2023 ist der Satellit planmäßig und kontrolliert in der Erdatmosphäre verglüht.[1]

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Adler-1 wurden neue Weltraummüll-Detektoren getestet. Dabei handelt es sich um ein Radargerät und einen Impaktsensor. Neben der Erprobung neuer Technologien sollte auch ein Überblick über Weltraummüll in der erdnahen Umlaufbahn (Low Earth Orbit) geschaffen werden. Damit sollten Annahmen zur Verteilung von Weltraummüll geprüft werden, die auf Computersimulationen beruhen.

Entwicklung und Start[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Satellit wurde innerhalb von 15 Monaten geplant, gebaut und gestartet. Durch diese verhältnismäßig kurze Entwicklungsphase sollte als sekundäres Missionsziel gezeigt werden, dass mittels eines effizienten Entwicklungsprozesses Kosten- und Zeitaufwand wesentlich reduziert werden können.

Gestartet wurde der Cubesat am 13. Jänner 2022 von einer LauncherOne-Trägerrakete der Firma Virgin Orbit, die von der umgebauten Boeing 747-400 Cosmic Girl in eine Höhe von 11 km gebracht worden war und von dort aus die geplante Umlaufbahn von 500 km erreichte.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adler-1 war unter anderem mit dem sogenannten APID (engl. Austrian Particle Impact Detector, „österreichischer Partikeleinschlagdetektor“) ausgestattet. Hierbei handelte es sich um einen von der ÖWF entwickelten piezoelektrischen Sensor, der die kinetische Energie wenige Mikrometer großer Teilchen messen sollte.[2] Das Messinstrument hatte eine Gesamtoberfläche von 865 cm2.[3] Am 10. Mai 2022 wurde die erste Messung bestätigt.[4]

Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kosten des Adler-1-Programms wurden maßgeblich von dem österreichischen Investmentunternehmen Findus Venture GmbH getragen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adler-1 Missionsende. Abgerufen am 5. Dezember 2023.
  2. ADLER-1 cubesat. Abgerufen am 20. Februar 2022 (amerikanisches Englisch).
  3. ADLER 1. Abgerufen am 20. Februar 2022 (englisch).
  4. Adler Webseite. Abgerufen am 10. Mai 2022 (englisch).