Adolf Huschke
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Adolf Huschke (* 14. Oktober 1891 in Berlin; † 28. August 1923[1] in Sachsenhausen) war ein deutscher Radrennfahrer, Bruder von Richard Huschke und Großvater von Thomas Huschke. Auch Adolf Huschkes Sohn Gerhard betätigte sich als Radsportler.[2][3]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Adolf Huschke war gemeinsam mit seinem Bruder Richard einer der erfolgreichsten deutschen Straßenrennfahrer vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Beide waren Mitglied des Berliner Vereins BBC Germania.[4] So gewann er 1911 Rund um Berlin und Rund um Köln, 1921 die Deutsche Straßen-Radmeisterschaft, Rund durch Schwaben sowie Dresden-Berlin-Dresden und 1922 sowie 1923 Berlin-Kottbus-Berlin. Außerdem war er 1922 Sieger bei der Deutschland-Rundfahrt und nahm auch an Sechstagerennen teil. 1914 wurde er Dritter in der Distanzfahrt Wien–Berlin hinter dem Sieger Erich Aberger. Von 1911 bis 1922 fuhr Huschke für Continental.
Am 10. November 1921 stürzte Adolf Huschke bei der Lombardei-Rundfahrt bei einem Zusammenstoß mit einem Bauernwagen und zog sich leichte Verletzungen zu. Richard Huschke, der ebenfalls teilnahm, unterbrach das Rennen, um seinem Bruder zu helfen, wodurch er den Anschluss verlor. Auf Adolfs Bitte setzte Richard schließlich das Rennen fort.[5]
Am 26. August 1923 stürzte Adolf Huschke während seiner Teilnahme am Rennen Rund um Berlin infolge eines Gabelbruchs und fiel auf das Gesicht. Wie beim Sturz zwei Jahre zuvor unterbrach auch diesmal Richard das Rennen, konnte aber den Anschluss an seine Gegner wieder herstellen.[6] Adolf Huschke erlitt einen schweren Schädelbruch und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Am 28. August 1923 erlag er seinen Verletzungen.[1]
Am 31. August wurde Adolf Huschke auf dem Gethsemane-Friedhof in Niederschönhausen beigesetzt.[7]
Gedenken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Nähe der Unfallstelle in Sachsenhausen bei Oranienburg wurde am 31. August 1924 in Anwesenheit aller prominenten Persönlichkeiten des deutschen Radsports ein Denkmal für Adolf Huschke enthüllt, das heute noch erhalten ist.[8] Alljährlich fand eine Gedenkfahrt zum Denkmal statt.[3]
„Dem Meisterfahrer Adolf Huschke, der hier 32jährig, im Rennen Rund um Berlin am 26. August 1923 tödlich verunglückte, gewidmet von seinen Kameraden und Radsportfreunden.“
Zu Ehren von Adolf Huschke wurde zeitweilig ein Adolf-Huschke-Omnium (Mehrkampf) sowie ein Adolf-Huschke-Gedenkrennen veranstaltet.[9][10]
Erfolge (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1911
- 1. Platz Berlin–Leipzig–Berlin (rund 300 km) in 10:25:00[11]
- 1. Platz der Dauerfahrt durch Oldenburg (212 km) in 7:48:12[12]
- 1. Platz Rund um Köln (231 km) in 8:07:00[13]
- 1. Platz Rund um Berlin (270 km) in 9:42:01[14]
- 1914
- 3. Platz Nürnberg–München–Nürnberg (370 km) in 16:02:00[15]
- 3. Platz Wien–Berlin (596,5 km) in 23:52:42[16]
- 1. Platz Rund um die Gletscher (239 km) in 11:55:07[17][18]
- 7. Platz Rund durch Sachsen (300 km) in 10:30:04[19]
- 1920
- 1. Platz Rund um Spessart und Rhön (319 km)[20]
- 1. Platz Dresden–Berlin–Dresden (390 km) in 14:44:46[21]
- 1921
- 1. Platz Rund um die Hainleite (254 km)[22][23]
- 1. Platz der Berufsfahrer-Straßenmeisterschaft (Strecke Stuttgart–Ulm–Nürnberg, 260 km) in 8:52:00[24]
- 2. Platz (zusammen mit seinem Bruder Richard) im 50 km-Rennen im Berliner Sportpalast[25]
- 3. Platz im Sechs-Stunden-Rennen im Berliner Sportpalast[25]
- 3. Platz (zusammen mit seinem Bruder Richard) in der Gesamtklassifikation im Drei-Stunden-Rennen im Berliner Sportpalast[26]
- 1922
- 2. Platz im Dreiländerkampf Schweiz–Holland–Deutschland im Berliner Sportpalast[27]
- 1. Platz beim Hallensportfest Berlin (16 Punkte)[28]
- 1. Platz Berlin–Kottbus–Berlin in 9:35:00[29]
- 1. Platz Großer Preis von Deutschland in 38:33:31[30]
- 2. Platz München–Berlin (702 km) in 26:12:22[31]
- 2. Platz der Deutschen Meisterschaften im Radfahren (Berufsfahrer) mit einer Länge hinter seinem Bruder Richard (Siegerzeit 12:01:10)[32]
- 1923
- 3. Platz im Berliner 125-Kilometer-Rennen (23 Punkte)[33]
- 1. Platz Berlin–Kottbus–Berlin in 9:51:41[34]
- 4. Platz München–Zürich (ca. 335 km)[35]
- 1. Platz Rund um Spessart und Rhön[36]
- 1. Platz Straßenmeisterschaft von Zürich[37]
- 2. Platz München–Berlin in 24:36:32[38]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Borowik: 300 Rennfahrer in einem Band. Berlin 1937
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Adolf Huschke gestorben. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 29. August 1923, S. 10 (online bei ANNO).
- ↑ Ein „kommender Mann“. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 24. August 1931, S. 8 (online bei ANNO).
- ↑ a b Fredy Budzinski: Brief aus Deutschland. In: Der Radfahrer, 15. September 1933, S. 8 (online bei ANNO).
- ↑ RC Charlottenburg (Hrsg.): RC Charlottenburg. 125 Jahre Radsport in Charlottenburg. Berlin 2008, S. 41.
- ↑ Die Rundfahrt durch die Lombardei. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 19. November 1921, S. 9 (online bei ANNO).
- ↑ Adolf Huschke gestorben. In: Oesterreichische Kronen-Zeitung. Illustrirtes Tagblatt / Illustrierte Kronen-Zeitung / Wiener Kronen-Zeitung, 30. August 1923, S. 9 (online bei ANNO).
- ↑ Adolf Huschkes letzte Fahrt. In: Der Tag / Der Wiener Tag, 4. September 1923, S. 10 (online bei ANNO).
- ↑ a b Das Adolf-Huschke-Denkmal. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 3. September 1924, S. 5 (online bei ANNO).
- ↑ Berliner Hallenrennen. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 17. November 1930, S. 8 (online bei ANNO).
- ↑ Das Adolf-Huschke-Gedenkrennen. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 31. Dezember 1936, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Notizen.: Allgemeine Sport-Zeitung, Jahrgang 1911, S. 482 (online bei ANNO).
- ↑ Notizen.: Allgemeine Sport-Zeitung, Jahrgang 1911, S. 1012 (online bei ANNO).
- ↑ Notizen.: Allgemeine Sport-Zeitung, Jahrgang 1911, S. 1439 (online bei ANNO).
- ↑ Radrennen „Rund um Berlin“. In: Der Morgen. Wiener Montagblatt, 28. August 1911, S. 9 (online bei ANNO).
- ↑ Radfahren. Nürnberg–München–Nürnberg.: Allgemeine Sport-Zeitung, Jahrgang 1914, S. 450 (online bei ANNO).
- ↑ Radfahren. Wien–Berlin. In: Allgemeine Sport-Zeitung, Jahrgang 1914, S. 716 (online bei ANNO).
- ↑ Reise und Sport. Rund um die Gletscher. In: Grazer Volksblatt, 6. Juli 1914, S. 5 (online bei ANNO).
- ↑ Rund um die Gletscher. In: Allgemeiner Tiroler Anzeiger / Tiroler Anzeiger / Tiroler Anzeiger. Mit der Beilage: „Die Deutsche Familie“ Monatsschrift mit Bildern / Tiroler Anzeiger. Mit den illustrierten Beilagen: „Der Welt-Guck“ und „Unser Blatt“ / Tiroler Anzeiger. Mit der Abendausgabe: „IZ-Innsbrucker Zeitung“ und der illustrierten Wochenbeilage: „Weltguck“ / Tiroler Anzeiger. Tagblatt mit der illustrierten Wochenbeilage Weltguck, 8. Juli 1914, S. 7ff. (online bei ANNO).
- ↑ Sport. Rund durch Sachsen. In: Allgemeiner Tiroler Anzeiger / Tiroler Anzeiger / Tiroler Anzeiger. Mit der Beilage: „Die Deutsche Familie“ Monatsschrift mit Bildern / Tiroler Anzeiger. Mit den illustrierten Beilagen: „Der Welt-Guck“ und „Unser Blatt“ / Tiroler Anzeiger. Mit der Abendausgabe: „IZ-Innsbrucker Zeitung“ und der illustrierten Wochenbeilage: „Weltguck“ / Tiroler Anzeiger. Tagblatt mit der illustrierten Wochenbeilage Weltguck, 15. Juli 1914, S. 9 (online bei ANNO).
- ↑ Ernst Duschinsky. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 30. Juli 1920, S. 20 (online bei ANNO).
- ↑ Die Fernfahrt Dresden–Berlin–Dresden. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 6. Oktober 1920, S. 16 (online bei ANNO).
- ↑ Fernfahrt „Rund um die Hainleite“. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 11. Mai 1921, S. 5 (online bei ANNO).
- ↑ Radsport bei Regen und Schneesturm.: Sport im Bild / Der Silberspiegel, Jahrgang 1921, S. 841 (online bei ANNO).
- ↑ Die Meisterschaften von Deutschland. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 24. August 1921, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ a b Rennen im Berliner Sportpalast. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 7. Dezember 1921, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ Das Berliner Drei-Stunden-Rennen. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 29. Dezember 1921, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ Kaufmann–Moeskops–Lorenz.: Sport im Bild / Der Silberspiegel, Jahrgang 1922, S. 342 (online bei ANNO).
- ↑ Hallensportfest in Berlin. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 1. Februar 1922, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ Die Fernfahrt Berlin–Cottbus–Berlin. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 3. April 1922, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ Der Große Preis von Deutschland. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 26. Juli 1922, S. 4 (online bei ANNO). }
- ↑ Radfernfahrt München–Berlin. In: Neue Freie Presse, 2. August 1922, S. 8 (online bei ANNO).
- ↑ Die deutschen Meisterschaften im Radfahren. In: Tages-Post, 26. August 1922, S. 9 (online bei ANNO).
- ↑ Berliner 125-Kilometer-Rennen. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 15. Februar 1923, S. 4 (online bei ANNO).
- ↑ Fernfahrt Berlin–Cottbus–Berlin. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 25. April 1923, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ Distanzfahrt München–Zürich. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 7. Mai 1923, S. 7 (online bei ANNO).
- ↑ Radrennen in Deutschland. In: Oesterreichische Kronen-Zeitung. Illustrirtes Tagblatt / Illustrierte Kronen-Zeitung / Wiener Kronen-Zeitung, 24. Mai 1923, S. 9 (online bei ANNO).
- ↑ Adolf Huschke – Züricher Straßenmeister. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 8. Juni 1923, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ Radfernfahrt München–Berlin. In: Wiener Neueste Nachrichten. Sonn- und Montagsblatt / Wiener Neueste Nachrichten. Unabhängiges Montagsblatt / Wiener Neueste Nachrichten. Unabhängiges Organ / Wiener Neueste Nachrichten. Montag-Frühblatt / Neues Montagblatt / Neues Montagblatt. Sport vom Sonntag / Wiener Montagblatt. Sport vom Sonntag, 23. Juli 1923, S. 8 (online bei ANNO).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adolf Huschke in der Datenbank von Radsportseiten.com
- Denkmal für Adolf Huschke
- Adolf-Huschke-Gedenkfahrt
- Adolf Huschke in der Datenbank von Memoire du Cyclisme
Personendaten | |
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NAME | Huschke, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 14. Oktober 1891 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 28. August 1923 |
STERBEORT | Sachsenhausen |