Sandgängerbienen

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Sandgängerbienen

Ammobates muticus aus Palermo (Italien)

Systematik
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Teilordnung: Stechimmen (Aculeata)
Überfamilie: Apoidea
ohne Rang: Bienen (Apiformes)
Familie: Echte Bienen (Apidae)
Gattung: Sandgängerbienen
Wissenschaftlicher Name
Ammobates
Latreille, 1809

Die Sandgängerbienen (Ammobates) sind eine Gattung aus der Familie der Apidae innerhalb der Bienen. Sie sind Kuckucksbienen, also Brutparasiten.

In der Gattung sind etwa 50 Arten beschrieben, sie sind meistens in der Paläarktis verbreitet, von den Kanaren und Marokko bis Zentralasien und Sibirien. Eine Art kommt in Südafrika und eine in Indien vor. Im deutschsprachigen Raum kommen zwei Arten vor, eine davon nur in Österreich.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Körper ist gedrungen und bei den einheimischen Arten etwa 7 bis 10 mm lang (insgesamt 4 bis 11 mm). Der Hinterleib ist ganz oder teilweise rot gefärbt, die Behaarung ist nur kurz und an den Tergitenden meist ein dichter Filz. Im Vorderflügel sind zwei Cubitalzellen.[1] Im Habitus erinnern die Ammobates-Bienen an die nahe verwandten Gattungen Epeoloides (Schmuckbienen)[2] und Pasites (Kurzhornbienen).[3]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da die Bienen der Gattung Ammobates Brutparasiten (Kuckucksbienen) sind, sie legen ihre Eier in die Nester von anderen Bienen. Die Eier sind u-förmig gebogen. Die Larven spinnen keinen Kokon.[3] Die Arten von Ammobates parasitieren bei folgenden Gattungen: Anthophora, Tetraloniella und Ancyla. Bei vielen Arten ist die Biologie noch weitgehend unbekannt.[4] Die adulten Bienen fliegen an Blüten nur um sich selbst mit Nektar zu versorgen. Die einheimischen Arten fliegen im Juni und August.[1][5]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ammobates gehört in der Familie der Apidae zur Unterfamilie Nomadinae, Tribus Ammobatini und ist innerhalb dieser Tribus die artenreichste Gattung.[6]

Die Gattung wird in drei Untergattungen eingeteilt: Xerammobates (drei Arten in Tunesien und Turkmenistan), Euphileremus (sechs Arten, Spanien, Marokko und Asien) und Ammobates s. str. (alle anderen Arten).[6][4]

Mitteleuropäische Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Erwin Scheuchl & Willner, Wolfgang: Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas. 1., Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim, Hunsrück 2016, ISBN 978-3-494-01653-5.
  2. a b Solitärbienen-Arten: Sandgängerbienen (Ammobates). Abgerufen am 14. Januar 2020.
  3. a b Wildbiene.com | Die Webseite zum Thema Wildbienenschutz. Abgerufen am 14. Januar 2020.
  4. a b Michael S. Engel: Two New Species of Ammobates from the Arabian Peninsula and Egypt (Hymenoptera: Apidae). In: Transactions of the Kansas Academy of Science. Band 112, Nr. 4, 2009, ISSN 0022-8443, S. 191–197, doi:10.1660/062.112.0406 (bioone.org [abgerufen am 13. Januar 2020]).
  5. a b Paul Westrich: Die Wildbienen Deutschlands. Stuttgart 2018, ISBN 3-8186-0123-2, S. 161–184, 592.
  6. a b Ch. D. Michener: The Bees of the World. 2. Auflage. The Johns Hopkins Univ. Press, 2007, S. 73, 662–663.
  7. a b c d Discover Live. Abgerufen am 1. Januar 2020.