Andreas Rabl

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Andreas Rabl, 2012

Andreas Rabl (* 24. Oktober 1972 in Wels) ist ein österreichischer Politiker der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Er ist seit 2015 Bürgermeister der oberösterreichischen Stadt Wels.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas Rabl besuchte die Volksschule Puchberg und maturierte 1991 am Bundesgymnasium Wels. Er studierte von 1991 bis 1997 Rechtswissenschaften an der Universität Wien (Mag. iur.). Von 1996 bis 1997 praktizierte er als Assistent im Europäischen Parlament, danach war er Rechtspraktikant am Landesgericht Wels. 1998 absolvierte er den Präsenzdienst beim österreichischen Bundesheer.

Seit 1998 ist Andreas Rabl auch als Rhetorik- und Kommunikationstrainer tätig. Von 1999 bis 2003 war er Rechtsanwaltsanwärter in einer Welser und Wiener Kanzlei. Danach arbeitete Rabl von 2003 bis 2015 als selbständiger Rechtsanwalt mit dem Schwerpunkt Insolvenz- und Wirtschaftsrecht, und 2003 promovierte er zum Dr. iur. Ebenfalls war er von 2004 bis 2015 als Fachhochschullektor für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht an der Fachhochschule in Wels tätig.

Seit 2001 ist er Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wels. Von 2009 bis 2013 war er Stadtrat, von 2013 bis 2015 Vizebürgermeister. Seit dem 9. November 2015 ist er als Nachfolger von Peter Koits (SPÖ) Bürgermeister von Wels. Zuletzt wurde Rabl 2015 im zweiten Wahlgang mit 62,97 Prozent der gültigen Stimmen gewählt.[2]

Rabl ist der erste FPÖ-Bürgermeister einer oberösterreichischen Statutarstadt und der erste Welser Bürgermeister seit 1946, der nicht von der SPÖ gestellt wird.[3] Anfang 2016 erregte er österreichweit Aufsehen mit der Ankündigung, den städtischen Kindergärten einen Wertekodex zu verordnen. Diesem Kodex zufolge müsse jedes Kind je fünf deutschsprachige Lieder und Gedichte vortragen können.[4] Dieser Kodex wurde später jedoch entschärft.[5]

Im Juli 2018 sorgte eine von Rabl und seinem Parteikollegen Manfred Haimbuchner an den italienischen Politiker und Innenminister Matteo Salvini ausgesprochene Einladung, seinen Urlaub im oberösterreichischen Wels zu verbringen, für internationales Aufsehen. Zuvor war Salvini vom Inselrat von Mallorca aufgrund von ausländerfeindlich und menschenverachtend beurteilten Aussagen zur „unerwünschten Person“ erklärt worden.[6][7][8] Die Einladung Rabls und Haimbuchners wurde von lokalen Fraktionen der SPÖ, Grünen, Neos, ÖVP sowie Hoteliers kritisiert.[9][10] Salvini bedankte sich für die Einladung, machte jedoch lieber Urlaub an der Adria.[11]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas Rabl ist verheiratet und Vater dreier Kinder.[12] Sein Großvater Max Rabl war ebenfalls Politiker.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtfinanzen: 8,3 Millionen Euro Überschuss. In: Oberösterreichische Nachrichten (OÖN). 8. März 2017 (nachrichten.at).
  2. Rundschau: Ergebnisse der Bürgermeisterstichwahl in Wels und Wels-Land (Memento vom 15. März 2017 im Internet Archive)
  3. FPÖ: Die blaue Musterstadt. In: Die Zeit Online. 12. September 2016 (zeit.de).
  4. FPÖ-Bürgermeister will Kindergärten Kulturgut verordnen. In: Der Standard. 10. März 2016 (derstandard.at).
  5. Kindergartenkinder müssen doch keine deutschen Lieder lernen. In: Der Standard. 8. Juli 2016 (derstandard.at).
  6. FPÖ lädt Salvini zu Urlaub nach Wels ein. In: Kurier. 29. Juli 2018 (kurier.at).
  7. Italien: Italiens Innenminister erhält Urlaubseinladung von FPÖ. In: Handelsblatt. 29. Juli 2018 (handelsblatt.com).
  8. L’FPÖ austriaco invita Salvini: „Macché Maiorca, vieni da noi“. In: Il Giornale. 29. Juli 2018 (ilgiornale.it).
  9. Salvini-Einladung „inakzeptabel und beschämend“. In: Oberösterreichische Nachrichten. 31. Juli 2018 (nachrichten.at).
  10. Hoteliers reagieren sauer: Einladung an Salvini „werbetechnischer Supergau“. In: Oberösterreichische Nachrichten. 2. August 2018 (nachrichten.at).
  11. Salvini urlaubt an der Adria: „Küsse nach Mallorca“. In: Die Presse. 30. Juli 2018 (diepresse.com).
  12. Welser Bürgermeister Rabl ist zum dritten Mal Vater geworden. In: Oberösterreichische Nachrichten. 8. November 2020 (nachrichten.at).
VorgängerAmtNachfolger
Peter KoitsBürgermeister von Wels
2015–
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