Anisophylleaceae

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Anisophylleaceae

Anisophyllea cinnamomoides, Illustration

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Anisophylleaceae
Wissenschaftlicher Name
Anisophylleaceae
(Schimp.) Ridl.

Anisophylleaceae sind eine Pflanzenfamilie innerhalb der Ordnung der Kürbisartigen (Cucurbitales). Die Familie hat eine pantropische Verbreitung und die Arten gedeihen in feuchten Wäldern und Sümpfen.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind Bäume oder Sträucher. Die wechselständig und schraubig oder zwei- oder vierzeilig (bei manchen Anisophyllea-Arten) angeordneten Laubblätter sind einfach und meist ledrig. Die Blätter sind oft an der Basis asymmetrisch, davon leitet sich der botanische Name ab: aniso für ungleich und phyllon für Blatt. Die Blätter sind teils dimorph vor. Der Blattrand ist ganz. Die Blätter werden beim Trocknen oft gelb. Nebenblätter sind winzig oder fehlen.

Es gibt zwittrige (nur bei Combretocarpus) oder (funktionell) eingeschlechtige Blüten. Bei den meisten Taxa sind die Blüten eingeschlechtig und dann sind die Pflanzen einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). In den Achseln blattloser Zweige stehen rispige, traubige oder zymöse Blütenstände. Die kleinen, radiärsymmetrischen Blüten weisen ein doppeltes Perianth auf. Die Blüten (zwei- bis fünf-) meist drei oder vierzählig. Es sind meist je vier (drei bis 16) freie Kelch- und Kronblätter vorhanden. Es sind zwei Kreise mit je vier freien Staubblätter vorhanden; entweder sind alle fertil oder einige sterile Staminodien. Die Staubbeutel sind klein. Ein gelappter Diskus umgibt an der Basis der Staubblätter die Spitze des Fruchtknotens. Drei bis vier Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, drei- bis vierkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Es sind drei bis vier freie Griffel vorhanden. In jeder Fruchtknotenkammer befinden sich nur ein bis zwei hängende, anatrope, Samenanlagen. Es kommt Viviparie vor.

Es werden meist Steinfrüchte gebildet, selten auch Kapselfrüchte und bei Combretocarpus Flügelnüsse (Samara). Die Früchte enthalten meist nur einen, bei Poga drei bis vier Samen. Die Samen sind geflügelt oder ungeflügelt. Die Samen enthalten kein Endosperm und nur kleine Keimblätter.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um eine tropische Familien mit auffälligen Disjunktionen auch auf Gattungsebene. In Südamerika gibt es zwei Arten, auf dem Afrikanischen Kontinent fünf bis neun Arten, auf Madagaskar eine Art und in Malesien 15 bis 19 Arten.

Anisophylleaceae ist die am isoliertesten stehende Pflanzenfamilie innerhalb der Ordnung der Kürbisartigen (Cucurbitales). Früher gab es eine eigene Ordnung Anisophylleales. Die Taxa waren auch schon in die Rhizophoraceae eingeordnet.

Die Familie Anisophylleaceae wurde 1922 unter dem Namen „Anisophylleae“ durch Henry Nicholas Ridley in The Flora of the Malay Peninsula, 1, S. 700 aufgestellt. Typusgattung ist Anisophyllea R.Br. ex Sabine. Ein Synonym für Anisophylleaceae (Schimp.) Ridl. ist Polygonanthaceae Croizat.

In der Familie der Anisophylleaceae gibt es vier Gattungen[1] mit etwa 25 bis 34 Arten:

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nur wenige Arten werden durch den Menschen genutzt.

Wichtige holzliefernde Arten sind Combretocarpus rotundatus und Poga oleosa.

Aus den Samen von Poga oleosa wird Speiseöl gewonnen.

Anisophyllea laurina bildet eine essbare Frucht; die als „Monkey Apple“ bezeichnete Frucht wird auf den Märkten von Sierra Leone von April bis Mai verkauft[4].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Familie der Anisophylleaceae bei der APWebsite. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
  • Die Familie der Anisophylleaceae bei DELTA. (Abschnitt Beschreibung)
  • Li-Bing Zhang, Mark P. Simmons, Susanne S. Renner: A phylogeny of Anisophylleaceae based on six nuclear and plastid loci: Ancient disjunctions and recent dispersal between South America, Africa, and Asia. In: Molecular Phylogenetics and Evolution, 44, 2007, S. 1057–1067: PDF-Online. (Abschnitt Nutzung, Verbreitung und Systematik)
  • Ghillean T. Prance: Flora da Reserva Ducke, Amazonas, Brasil: Anisophylleaceae, In: Rodriguésia, Volume 58, Issue 3, 2007, S. 485–486: FLORA DA RESERVA DUCKE, AMAZONAS, BRASIL: ANISOPHYLLACEAE (Memento vom 26. März 2010 im Internet Archive) (Abschnitt Beschreibung)
  • Andrea E. Schwarzbach, Robert E. Ricklefs: Systematic affinities of Rhizophoraceae and Anisophylleaceae, and intergeneric relationships within Rhizophoraceae, based on chloroplast DNA, nuclear ribosomal DNA, and morphology. In: American Journal of Botany, 87, 2000, S. 547–564. Online.
  • Merran L. Matthews, Peter K. Endress Jörg Schönenberger, Else Marie Friis: A Comparison of Floral Structures of Anisophylleaceae and Cunoniaceae and the Problem of their Systematic Position. In: Annals of Botany 88, 2001, S. 439–455. Online. (PDF; 10,0 MB)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Anisophylleaceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anisophylleaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. Informationen zu Combretocarpus rotundatus (engl.). Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. Februar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.worldagroforestrycentre.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. USDA Forest Service: Informationen zu Poga oleosa. (Memento vom 10. Oktober 2007 im Internet Archive) (engl.)
  4. U. P. Hedrick: Sturtevant's Edible Plants of the World, 1919.