Antonio Máro

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Antonio Máro (* 1928 in Catacaos, Piura, Nord-Peru) ist ein in Belgien lebender peruanischer Künstler und ehemaliger Mediziner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wohnhaus, Atelier und Sitz der Rafael Ramírez Akademie in Hauset
Gemälde (Öl auf Leinwand) des Künstlers Antonio Máro aus den 1980er Jahren; Privatbesitz

Der als Apolo Ramírez Zapata geborene Künstler begann bereits als Kind zu malen. Sein erster Lehrer war Ricardo Grau (1907–1970), ein gebürtiger Belgier, der seinerzeit als Direktor an die Kunstakademie von Lima berufen worden war. Dennoch entschloss sich Ramírez, zunächst ein Medizinstudium aufzunehmen, welches er ab 1950 in Deutschland absolvierte und nach dessen Abschluss er noch die Facharztqualifikation zum Gynäkologen erwarb.

In seiner Freizeit beschäftigte sich Máro weiterhin mit der Malerei und absolvierte daraufhin ein zusätzliches Studium bei Willi Baumeister an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Ende der 1960er-Jahre gab er endgültig den Arztberuf auf, um sich fortan unter dem Künstlernamen Antonio Máro ausschließlich mit Kunst zu beschäftigen. Er war eng befreundet mit César Manrique.

Mehrfach wurde Máro mit diversen Preisen ausgezeichnet, darunter:

  • 1983 mit dem Kulturförderpreis der Stadt Aachen,
  • 1984 mit dem Preis der Regierung des Fürstentums Monaco,
  • 1986 mit dem Kulturpreis des „Foire d‘Art Internacional d’Aquitaine“
  • 1986 mit der „Medaille d’Argent“
  • 1986 mit dem Kulturpreis der Stadt Bordeaux
  • 1994 mit dem „Kulturpreis der Stadt Rom“
  • 2007 mit dem Kaiser-Lothar-Preis
  • mit den Orden El Sol del Perú, das höchste Abzeichen des Landes[1]

Darüber hinaus wurde Máro 1988 als Mitglied in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste und ein Jahr später als Fellow in die World Academy of Arts and Sciences aufgenommen.

Máro bewohnt seit 1979 die ehemalige Villa Bohlen am Ufer der Göhl im belgischen Hauset, in dem während des Zweiten Weltkriegs der General Dwight D. Eisenhower sein Quartier eingerichtet hatte. Er war verheiratet mit der 2007 verstorbenen Ehefrau Susanne Quellmalz, die ihm vier Kinder gebar. Sein Sohn Rafael Ramírez wurde ebenfalls ein bekannter Maler[2] und gründete 2011 in ihrem Hauseter Domizil die Rafael-Ramírez-Akademie.[3] Vater und Sohn sind darüber hinaus begeisterte Musiker, Antonio als Klavierbegleiter und Rafael als Geiger. Bisweilen treten sie auch öffentlich als Duo auf, wobei von der Klassik bis zum Jazz alles geboten wird. Rafaels jüngerer Bruder Alexander-Sergei Ramírez (* 1962) ist Professor für Gitarre an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf[4] und sein jüngster Bruder Benjamin Ramirez[5] ist Violinist und lehrt an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, er ist verheiratet mit der Geigerin Ute Hasenauer.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die geistigen Wurzeln von Máros Werken liegen in der präkolumbianischen Kunst und Kultur seiner Heimat Peru. Dabei versteht er es meisterlich, in seinen Werken seine heimatliche Kultur mit der Kultur Europas zu verknüpfen. Neben der Malerei widmet er sich darüber hinaus der Anfertigung von Radierungen und Lithografien sowie von Skulpturen aus Holz, Edelstahl, Bronze, Keramik und Glas.

Als einer seiner ersten Höhepunkte schuf Máro zusammen mit seinem Sohn Rafael-Ramírez im Jahr 1978 in Meinerzhagen das Bild „Inti huatana“ („Rastplatz der Sonne“), das mit einem Format von 6 mal 20 m eines der größten Ölgemälde des 20. Jahrhunderts ist.[6] Es folgte ein Jahr später der Auftrag für vier großformatige Ölbilder (2 × 3 m) für das Foyer der Stadthalle in Hilden. Seinen endgültigen Durchbruch erreichte er anschließend in den 1980er-Jahren mit einem eigenen Pavillon auf der Biennale von São Paulo und der Biennale di Venezia. Weitere Einladungen zu bedeutenden nationalen und internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen an renommierten Galerien und Museen folgten, unter anderem in Wien (1996), Peking und Jakarta (1998), New York und Washington D.C. (1990, 1996 und 1999), Luxemburg (2001), sowie mehrfach in lateinamerikanischen Staaten.

Zwischen 2015 und 2017 erhielt Máro mit fast 90 Jahren noch den Großauftrag, für jedes Zimmer und jede Etage des Hamburger Hotels The Fontenay ein Bild zu malen, insgesamt somit mehrere hundert Einzelwerke.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Susan Máro, Ute Zimmer: Im Zauber des Tamarindo-Hügels – Leben und Wirken von Antonio Máro. Verlag AixTra Media GmbH Aachen, 2009[8]
  • Antonio Máro: Hétérochromies. Ed. R. de Bernardi, Aachen 1991, ISBN 3-923099-89-4.
  • Antonio Máro: Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen (Arbeiten 1980–1989). Ausstellungskatalog. Texte: Wolfgang Becker, Hans Haufe, Bélgica Rodríguez. Neue Galerie – Sammlung Ludwig, Aachen 1989.
  • Ernst Günther Grimme, Adam C. Oellers: Antonio Máro: Gemälde, Plastiken, Zeichnungen. Arthur Niggli, Niederteufen (CH) 1983, ISBN 3-7212-0164-7.
  • Lon Blum, Antonio Máro: Die Herausforderung an Antonio Máro : die ungewöhnl. Dokumentation über Entstehung und Wachsen eines schöpferischen Prozesses. ConZepke-Verlag, Monheim 1978 (über die Entstehung von „Inti-Huatana“ – Rastplatz der Sonne).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Antonio Máro, auf botschaft-peru.de
  2. Porträt von Rafael Ramirez Máro auf der Seite von Musikstudio und Galerie: Gabriele Paqué (Memento des Originals vom 20. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/paque-klavier.de, abgerufen am 20. Juni 2018.
  3. Website der Rafael-Ramírez-Akademie
  4. Vita Alexander-Sergei Ramírez
  5. Vita Benjamin Ramírez (Memento des Originals vom 8. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/musikwissenschaft.ramirezmaro.org auf den Seiten von RMI Instrumental
  6. Homepage der Stadt Meinerzhagen, abgerufen am 20. Juni 2018.
  7. Homepage des Hotels The Fontenay abgerufen am 16. September 2019
  8. Sibylle Offergeld: Farbenglut durchpulst die Bildsprache des Lebens, in Grenz-Echo vom 29. September 2009