Argungu

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Argungu
Argungu (Nigeria)
Argungu (Nigeria)
Koordinaten 12° 45′ N, 4° 32′ OKoordinaten: 12° 45′ N, 4° 32′ O
Basisdaten
Staat Nigeria
Bundesstaat Kebbi
Einwohner 35.168 (2012)

Argungu ist eine Stadt und zugleich eine Local Government Area (Verwaltungsbezirk) im nigerianischen Bundesstaat Kebbi. Der Ort Argungu liegt am Fluss Sokoto, hat Berechnungen 2012 zufolge 35.168 Einwohner[1] und ist ein bedeutendes Zentrum der regionalen Landwirtschaft. Zu seinen wichtigsten Agrarprodukten gehören Tabak, Erdnüsse, Reis und Hirse. Argungu ist auch Austragungsort eines internationalen Fischereiwettbewerbs.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der von Hausa bewohnte Staat Kebbi 1808 durch das Reich der Fulbe besiegt worden war, flohen die Herrscher von Kebbi nach Argungu, um dort ein neues Emirat zu gründen. Dem benachbarten Gwandu, das Kebbi 1831 eroberte, gelang es nicht, Argungu vollständig zu unterwerfen; in der Folgezeit kam es dort zu mehreren Aufständen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war aus Argungu faktisch ein unabhängiger Staat geworden; allerdings geriet es 1902 unter britische Herrschaft.

Das Gebäude des Kanta-Museums, neben dem Hauptmarkt gelegen, wurde 1831 errichtet und nach Muhammed Kanta benannt, der das Königreich Kebbi 1515 gegründet hatte. Es diente bis zum Bau eines neuen Verwaltungspalais durch die Briten 1942 als Palast des Emirs. Seit 1958 ist es ein Geschichtsmuseum und zugleich Grabstätte der örtlichen Emire.

Fischereifestival[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Argungu wird seit 1934 ein Fest ausgetragen, das der Emir von Argungu ursprünglich zu Ehren des Sultans von Sokoto gegeben hat. Dieses wurde jährlich wiederholt, und später nahmen alle Regenten von Sokoto daran teil. Es sind Reiterspiele enthalten, Ringkämpfe, Musik und Tanz. Der Höhepunkt ist ein Fischereiwettbewerb im Sokoko, bei dem die Teilnehmer auf Kalebassen schwimmend mit Netzen oder mit der bloßen Hand fischen.[2][3][4] Das Fest wurde 2016 als „Internationales Fischerei- und Kulturfestival“ in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsdaten 2012 (Memento vom 29. Dezember 2011 im Internet Archive), abgerufen am 17. April 2024.
  2. Nomination file no. 00901 for inscription in 2016 on the Representative List of the Intangible Cultural Heritage of Humanity. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2016, abgerufen am 10. Januar 2024 (englisch).
  3. Argungu international fishing and cultural festival. (YouTube) UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2016, abgerufen am 10. Januar 2024 (englisch).
  4. Abfrage „Argungu“. In: BBC. 10. Januar 2024, abgerufen am 10. Januar 2024 (englisch).
  5. Argungu international fishing and cultural festival. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2016, abgerufen am 10. Januar 2024 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]