August Gottfried Ritter

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August Gottfried Ritter

August Gottfried Ritter (* 25. August 1811 in Erfurt; † 26. August 1885 in Magdeburg) war ein deutscher Komponist, Organist und Musikwissenschaftler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ritter erhielt bereits in frühen Jahren Klavier- und Violinunterricht vom Erfurter Organisten der Augustinerkirche, Andreas Ketschau. Einer seiner Förderer war zudem Michael Gotthard Fischer. Ritter besuchte die Augustiner-Vorschule, das Ratsgymnasium und schließlich ab 1828 das Lehrerseminar in Erfurt.

1831 wurde er Organist an der Erfurter Andreaskirche; im gleichen Jahr auch Lehrer an der Augustiner- und Andreasschule. 1832 und 1833 besuchte er allwöchentlich den Klavier- und Improvisationsunterricht bei Johann Nepomuk Hummel in Weimar.

1834 wurde ihm durch ein ministerielles Stipendium für ein halbes Jahr und danach noch für einige kürzere Zeiträume ermöglicht, in Berlin Unterricht zu nehmen bei Ludwig Berger (Klavier und Komposition), dem Sing-Akademie-Direktor Carl Friedrich Rungenhagen (Dirigieren) und August Wilhelm Bach (Orgel). In Berlin hatte er auch Umgang mit dem Musikhistoriker Carl von Winterfeld und dem Musikaliensammler Georg Poelchau.

Ab 1835 wirkte er wieder in Erfurt als Organist an der Andreaskirche und als Lehrer an unterschiedlichen Schulen. 1837 gründete er die aufsehenerregenden Soireen.

Seit 1839 Organist an der Erfurter Kaufmannskirche, ging Ritter 1844 nach als Domorganist nach Merseburg und drei Jahre später an den Magdeburger Dom.

Ritter trat als Herausgeber von Orgelmusik ebenso in Erscheinung wie als Orgelsachverständiger.

1845 erhielt er den Titel „Königlicher Musikdirektor“ und wurde 1880 zum Professor ernannt. Seine zahlreichen Arbeiten zur Geschichte der Orgelmusik ließen ihn zu einem der Begründer der Musikwissenschaft werden. Auch als Komponist schuf er wichtige Werke, vor allem auf dem Gebiet der Orgelmusik.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kompositionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • op. 7: Sechs Choralvorspiele (Trios)
  • op. 8: Drei große Choralvorspiele
  • op. 9: Drei große Choralvorspiele
  • op. 11: 1. Orgelsonate d-Moll (ca. 1845)
  • op. 15: Praktische Orgelschule, en detail: Die Orgel und das Orgelspiel, der Kunst des Orgelspiels erster Theil von A. G. Ritter. 8., umgearbeitete Auflage. Leipzig, G. W. Körner’s Verlag. 1877 (VIII, 66 Seiten); Praktischer Lehr-Cursus im Orgelspiel, der „Kunst des Orgelspiels“ zweiter Theil von A. G. Ritter. 9. Auflage. Leipzig, G. W. Körner’s Verlag. 1877 (II, 119 Seiten)
  • op. 19: 2. Orgelsonate e-Moll (ca. 1850)
  • op. 21: 2.Klaviersonate
  • op. 23: 3. Orgelsonate a-Moll (ca. 1855), Franz Liszt gewidmet
  • op. 31: 4. Orgelsonate A-Dur (ca. 1855)
  • o.op: Sinfonia concertante für zwei Fagotte und Orchester
  • Toccata in d-moll

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zur Geschichte des Orgelspiels, vornehmlich des deutschen, im 14. bis zum Anfange des 18. Jahrhunderts, 2 Bände, Leipzig 1884.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]