Bahnhof Bremen-Burg

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Bremen-Burg
Bahnsteige (2020)
Bahnsteige (2020)
Bahnsteige (2020)
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Inselbahnhof (bis 1982)
Bahnsteiggleise 4
Abkürzung HBB
IBNR 8001156
Preisklasse 4
Eröffnung 23. Januar 1862
bahnhof.de bremen-burg
Lage
Stadt/Gemeinde Bremen
Ort/Ortsteil Burglesum
Land Bremen
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 9′ 35″ N, 8° 42′ 18″ OKoordinaten: 53° 9′ 35″ N, 8° 42′ 18″ O
Höhe (SO) m ü. NHN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bremen-Burg
Bahnhöfe in Bremen

Der Bahnhof Bremen-Burg, ehemals Burg-Lesum, ist ein Bahnhof im Bremer Stadtteil Burglesum. In dem Trennungsbahnhof zweigt die Strecke nach Bremen-Vegesack von der Strecke Bremen–Bremerhaven ab.

Der Bahnhof Burg-Lesum wurde nördlich des Flusses Lesum in der preußischen Provinz Hannover zwischen dem preußischen Ort Lesum und dem südlich des Flusses gelegenen bremischen Landgemeinde Burg in den Jahren 1861/1861[1] errichtet.[2] Er wurde am 23. Januar 1862 zusammen mit der Bahnstrecke Bremen–Geestemünde eröffnet. Am 8. Dezember 1862 folgte die Eröffnung der hier abzweigenden Strecke nach Grohn-Vegesack.[3]

Der Bahnhof gewann an Vorortbahnhof für die stadtbremischen Häfen rasch an Bedeutung und erreichte ein Größe von über 20 Gleisen.[1]

1902 wurden im Bahnhof die mechanischen Stellwerke BM, BN und BS der Bauform Jüdel in Betrieb genommen.[4][5][6] 1912 folgte die mechanische Befehlsstelle BUF, später BF, der Bauform Siemens & Halske.[7] 1913 wurde ein neues Empfangsgebäude errichtet.[1][8]

Nachdem erst Burg und danach 1939 auch die Gemeinde Lesum in die Stadt Bremen eingemeindet wurden,[9] wurde der Bahnhof zwischen 1939 und 1941 in Bremen-Burg umbenannt.[10][11]

Bei der Deutschen Bundesbahn waren die Bediensteten im Bahnhof der Dienststelle des Bahnhofs Bremen-Vegesack unterstellt.[1]

Als ersten Schritt einer Modernisierung der Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven baute die Deutsche Bundesbahn den Bahnhof von 1980 bis 1982 um: Im März 1980 wurde mit dem Abriss des westlich der Gleise liegenden Empfangsgebäudes, das die Fahrkartenausgabe beinhaltete, begonnen. Als Provisorium stand ab März 1980 auf dem Ladegleis ein umgebauter Reisezugwagen, der als Fahrkartenschalter, Expressgutabfertigung und Warteraum diente. Im April 1980 begann die Bundesbahn mit dem Neubau eines schlichtes zweigeschossigen Empfangsgebäudes mit einer Grundfläche von 52 mal 12 Metern mit einer 25 Quadratmeter großen Eingangshalle mit Fahrkartenausgabe und Expressgutabfertigung im Erdgeschoss und der Stellwerkskanzel im Obergeschoss sowie mit Verkaufsräumen für den Fahrgastverkehr, Aufenthaltsräumen für Bundesbahn-Bedienstete, einem Elektrokarren-Raum, Werkstätten und Schutzräumen. Nach früheren Plänen war das Stellwerk nicht im selben Trakt geplant. Die Bundesbahn gab die Kosten für den Umbau im Jahr 1980 mit 1 Million Deutsche Mark für die Hochbauten und 5 bis 6 Millionen Mark für das Stellwerk und die Leit- und Sicherungstechnik an. Im großen Bahnhofsgebäude zwischen den Gleise wurden bereits Jahre zuvor die Gaststätten geschlossen. Danach diente es noch als Dienststelle für Bahnmeisterei und Signalmeisterei und beinhaltete zwei Bundesbahn-Dienstwohnungen.[1] Im August 1982 wurden die mechanischen Stellwerke außer Betrieb[4][5][6][7] und das neue Relaisstellwerk Bf am 30. August in Betrieb genommen,[12] von dem aus am 11. November 1991 die Fernsteuerung des Stellwerks Of im Bahnhof Osterholz-Scharmbeck in Betrieb genommen wurde.[13][14] Das Gebäude zwischen den Gleisen wurde nach Inbetriebnahme des neuen Empfangsgebäudes abgerissen.[1]

Um den Einsatz längerer Züge auf der Linie RS1 zu ermöglichen, verlängert die Deutsche Bahn seit 2023 die Bahnsteige von 168 Meter[15] auf 180 Meter.[16] Die Deutsche Bahn begann 2023 mit den Bauarbeiten für ein elektronisches Stellwerk,[17] das 2025 das Relaisstellwerk ersetzen soll.[18]

Der Bahnhof umfasst die vier durchgehenden Hauptgleise der beiden jeweils zweigleisigen Bahnstrecken Bremen–Bremerhaven und Bremen-Burg–Bremen-Vegesack sowie ein Ausweichgleis an der Strecke Bremen–Bremerhaven. Zwischen den Gleisen Richtung Bremerhaven und den Gleisen Richtung Bremen-Vegesack gibt es im nördlichen Bahnhofskopf keine Weichenverbindung mehr.[19]

An denen durchgehenden Hauptgleisen liegen ein Haus-, ein Mittel- und ein Seitenbahnsteig, die mit einer Personenunterführung miteinander verbunden sind.[19] Der nördliche Teil des Hausbahnsteigs bildet einen Kombibahnsteig mit mehreren Bushaltestellen.

Die Bahnsteige haben eine Bahnsteighöhe von 76 cm über Schienenoberkante und sind stufenfrei erreichbar.[15]

Im südlichen Bahnhofskopf liegt die Eisenbahnbrücke Bremen-Burg über den Fluss Lesum.

Um 1980 verkehrten zwischen Bremen und Vegesack sowie Richtung Bremerhaven jeweils 30 Personenzug-Paare.[1]

Der Bahnhof wird von zwei Linien der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen bedient, die beide von der NordWestBahn betrieben werden:

Linie Verlauf Takt
RS 1 Bremen-Farge – Bremen Turnerstraße – Bremen Kreinsloger – Bremen Mühlenstraße – Bremen-Blumenthal – Bremen Klinikum Nord/Beckedorf – Bremen-Aumund – Bremen-Vegesack – Bremen-Schönebeck – Bremen-St. Magnus – Bremen-Lesum – Bremen-Burg – Bremen-Oslebshausen – Bremen-Walle – Bremen Hbf – Bremen-Sebaldsbrück – Bremen-Mahndorf – Achim – Baden (Kr Verden) – Etelsen – Langwedel – Verden (Aller)
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
30 min
15 min (Vegesack–Bremen Hbf werktags)
60 min (Bremen Hbf–Verden am Wochenende)
RS 2 Bremerhaven-Lehe – Bremerhaven Hbf – Bremerhaven-Wulsdorf – Loxstedt – Lunestedt – Stubben – Lübberstedt – Oldenbüttel – Osterholz-Scharmbeck – Ritterhude – Bremen-Burg – Bremen Hbf – Bremen-Hemelingen – Dreye – Kirchweyhe – Barrien – Syke – Bramstedt (b Syke) – Bassum – Twistringen
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min
30 min (Bremen Hbf–Bremerhaven-Lehe in der HVZ-Lastrichtung)
Commons: Bahnhof Bremen-Burg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g Diverse Beiträge über den Abriss vom "Bahnhof Burg". In: Grambker Stadtteilportal – Grambke heute, gestern & vorgestern. Rainer Meyer, abgerufen am 6. April 2024.
  2. Meßtischblatt 1371: Lesum. In: Topographische Karte 1:25000. Reichsamt für Landesaufnahme, Berlin 1925 (deutschefotothek.de [abgerufen am 30. Juli 2023]).
  3. Wilhelm Koch: Eisenbahn-Stations-Verzeichniss der dem Vereine Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen angehörigen, sowie der übrigen im Betriebe oder Bau befindlichen Eisenbahnen Europa's. 4. Auflage. Barthol, Berlin 1872, OCLC 162670413, S. 27–28 (archive.org [abgerufen am 31. Juli 2023]).
  4. a b Bremen-Burg BM. In: stellwerke.info. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  5. a b Bremen-Burg BN. In: stellwerke.info. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  6. a b Bremen-Burg BS. In: stellwerke.info. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  7. a b Bremen-Burg BF. In: stellwerke.info. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  8. Bahnhof Bremen Burg. In: Grambker Stadtteilportal – Grambke heute, gestern & vorgestern. Rainer Meyer, abgerufen am 6. April 2024.
  9. Burglesum – aus der Geschichte. In: bremen.de. S. 2, abgerufen am 31. Juli 2023.
  10. Deutsches Kursbuch Sommer 1939. Teil 2. Deutsche Reichsbahn, Berlin 1939, S. 166 (deutsches-kursbuch.de [abgerufen am 30. Juli 2023]).
  11. Deutsches Kursbuch Sommerausgabe 1941. Teil 2. Deutsche Reichsbahn, Berlin 1941, S. 139 (deutsches-kursbuch.de [abgerufen am 30. Juli 2023]).
  12. Martin Prigge: Porträt: Fahrdienstleiter Klaus-Dieter Thuy – Jeden Zug genau im Blick. In: Weser-Kurier. Bremer Tageszeitungen, 16. April 2019, abgerufen am 31. Juli 2023.
  13. Bremen-Burg Bf. In: stellwerke.info. Abgerufen am 6. April 2024.
  14. Osterholz-Scharmbeck Of. In: stellwerke.info. Abgerufen am 31. Juli 2023.
  15. a b Bremen-Burg. Deutsche Bahn, 12. Januar 2022, abgerufen am 30. Juli 2023.
  16. Bahnausbau Region Bremen. In: BauInfoPortal. Deutsche Bahn, abgerufen am 29. Juli 2023.
  17. Im Knoten Bremen bauen wir für eine starke Schiene und mehr Flexibilität. (PDF) Deutsche Bahn, archiviert vom Original am 30. Juli 2023; abgerufen am 31. Juli 2023.
  18. Bremen-Burg ESTW – Zeitplan. In: bauprojekte.deutschebahn.com. Abgerufen am 12. August 2024.
  19. a b Gleise in Serviceeinrichtungen (HBB). DB InfraGO (PDF)