Bairische Dialektliteratur

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Bairische Dialektliteratur umfasst jegliche Literatur, die in einem bairischen Dialekt geschrieben ist. Dazu gehören Werke von Autoren aus Altbayern, Österreich und Südtirol bis hin zu den bairischen Sprachinseln in Italien, Rumänien oder auch Südamerika. Im diachronen Sinn spricht man von Dialektliteratur erst ab dem Spätbarock, also ungefähr ab dem Jahr 1750, da es zuvor keine einheitliche deutsche Standardsprache gab und der Unterschied zwischen geschriebenem Dialekt und einer besonders dialektal gefärbten Oberdeutschen Schreibsprache fließend war, wie etwa noch bei den Alt-Wiener Volkstheaterstücken von Joseph Anton Stranitzky.

Abgrenzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht zur bairischsprachigen Dialektliteratur zu zählen sind jedoch einige der prominenten Heimatdichter aus der Region, die zwar oft idyllisierend über das Leben der Bauern, der Holzknechte, Sennerinnen, Wilderer und Bergsteiger oder das ländliche Brauchtum in Bayern und Österreich geschrieben haben, deren Werke jedoch zur Gänze in Standarddeutsch verfasst sind. Dazu gehören unter anderem der Oberösterreicher Adalbert Stifter (1805–1868), der Salzburger Karl Heinrich Waggerl (1897–1973), der Untersteirer Ottokar Kernstock (1848–1928) und der Südtiroler Luis Trenker (1892–1990). Weiters sind bei vielen Autoren besonders des 19. und frühen 20. Jahrhunderts nur einige wenige Werke tatsächlich im Dialekt geschrieben, etwa bei den Dramatikern oft nur Teile der Dialoge, während das Theaterstück insgesamt auf Standarddeutsch verfasst wurde. So gibt es etwa von Ludwig Thoma und Peter Rosegger nur ganz wenige Texte, die durchgehend im Dialekt verfasst sind.

Eine moderne literarische Erscheinung sind Texte, die dialektale Redewendungen und Vokabeln sowie eine umgangssprachliche Grammatik verwenden, etwa durch die konsequente Verwendung des Perfekt anstatt des Präteritums, in der Rechtschreibung jedoch komplett hochsprachlich bleiben. Leser mit Dialektkompetenz können solche Texte beim Lesen quasi direkt in den Dialekt übersetzen und haben dabei oft gar nicht den bewussten Eindruck einen standardsprachlichen Text gelesen zu haben. Ein prominenter Vertreter dieser Gattung ist in Österreich etwa der Kriminalromanautor Wolf Haas, oder der oft als Österreichischer Bert Brecht bezeichnete Dramatiker der Zwischenkriegszeit Jura Soyfer. Der kommerzielle Vorteil dieser Werke liegt darin, dass Leser aus unterschiedlichen bairischen Dialektregionen den Text im Kopf wie ihren eigenen Dialekt lesen können und dadurch ein breiteres Publikum erreicht werden kann, als etwa bei einem tatsächlichen Dialektwerk auf zum Beispiel Wienerisch, Tirolerisch oder Oberbayerisch.

Dialektautoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgend eine Liste der bekanntesten bairischsprachigen Dialektautoren, sortiert nach Epoche und Dialektregion:

Spätbarock[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ignatz Anton Weiser, 1701–1785
Franz Stelzhamer, 1802–1874
Franz von Kobell, 1803–1882
Elise Beck ca. 1900
Ludwig Thoma, 1867–1921
H. C. Artmann, 1921–2000
Willi Resetarits, 1948–2022

Romantik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spätes 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühes 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitgenössische Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur (Dialektforschung)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufklärung
Romantik
  • Johann Andreas Schmeller (1785–1852), Schwerpunkt Oberpfalz: Bayerisches Wörterbuch. 2. Auflage. Bearbeitet von G. Karl Fromann. 2 Bände. München 1872–1877; Neudruck Leipzig 1939 (Reprint Aalen 1973).