Basigin

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Basigin

Vorhandene Strukturdaten: 3B5H

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 364 Aminosäuren
Sekundär- bis Quartärstruktur single pass Typ 1 Membranprotein
Präkursor (385 aa)
Isoformen 2
Bezeichner
Gen-Namen BSG , CD147, HAb18G
Externe IDs
Transporter-Klassifikation
TCDB 8.A.23.1.1
Bezeichnung Basigin-Familie
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen
Übergeordnetes Taxon Wirbeltiere[1]

Basigin (auch: extracellular matrix metalloproteinase inducer, kurz EMMPRIN) ist ein Glykoprotein in der Zellmembran von Epithelzellen der Wirbeltiere. Es übt Funktionen unter anderem im Kohlenhydrat-Stoffwechsel und bei der Signaltransduktion des Immunsystems aus. Basigin trägt eine Immunglobulin (Ig)-Proteindomäne und ist Determinante des Ok-Blutgruppensystems. Beim Menschen wird es hauptsächlich im Gefäßepithel und in malignen Gliomen exprimiert.[2]

Basigin ist für die Lokalisierung der Monocarboxylat-Transporter MCT1, MCT4 und MCT12 zuständig, deren anschließende Transportaktivität ohne Bindung an Basigin unmöglich ist. Basigin ist damit unentbehrlich für den Austausch von Lactat zwischen den Zellen.[3]

Mithilfe der Ig-Domäne bindet Basigin der einen Zelle an Basigin einer benachbarten Zelle und agiert so als Zelladhäsionsmolekül. Basigin bindet weiterhin Integrine, Cyclophiline, Caveolin-1 und Annexin II. Seine zytosolische Domäne induziert die Expression von Matrix-Metalloproteasen (MMP) und ist dadurch Teil der Angiogenese, Zellproliferation, des Energiestoffwechsels, der Zellmigration und der Zellmotilität.[4]

Neben seiner physiologischen Bedeutung spielt Basigin eine wichtige Rolle in der Entstehung der durch Plasmodium falciparum ausgelösten Malaria tropica. Der Parasit benutzt Basigin als Rezeptor, um an Erythrozyten zu binden und in sie einzudringen.[5] Möglicherweise dient Basigin auch dem Coronavirus SARS-CoV-2 als eine Eintrittspforte in Wirtszellen (neben ACE2).[6] Ein gegen CD147 gerichteter Antikörper, Meplazumab wurde gegen die COVID-19 Pneumonie an Patienten erfolgreich getestet.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Orthologe bei OMA
  2. UniProt P35613
  3. Wilson MC, Meredith D, Fox JE, Manoharan C, Davies AJ, Halestrap AP: Basigin (CD147) is the target for organomercurial inhibition of monocarboxylate transporter isoforms 1 and 4: the ancillary protein for the insensitive MCT2 is EMBIGIN (gp70). In: J. Biol. Chem. 280. Jahrgang, Nr. 29, Juli 2005, S. 27213–21, doi:10.1074/jbc.M411950200, PMID 15917240.
  4. Jiang JL, Tang J: CD147 and its interacting proteins in cellular functions. In: Sheng Li Xue Bao. 59. Jahrgang, Nr. 4, August 2007, S. 517–23, PMID 17700972.
  5. C. Crosnier, L. Y. Bustamante, S. J. Bartholdson, A. K. Bei, M. Theron, M. Uchikawa, S. Mboup, O. Ndir, D. P. Kwiatkowski, M. T. Duraisingh, J. C. Rayner, G. J. Wright: Basigin is a receptor essential for erythrocyte invasion by Plasmodium falciparum. In: Nature. Band 480, Nummer 7378, November 2011, S. 534–537, doi:10.1038/nature10606, PMID 22080952, PMC 3245779 (freier Volltext).
  6. Ke Wang et al.: SARS-CoV-2 invades host cells via a novel route: CD147-spike protein. BioRxiv ( preprint), 2020-03-14, doi:10.1101/2020.03.14.988345
  7. Bian H, Zheng ZH, Wei D, Zhang Z, Kang WZ, Hao CQ, et al. (2020). "Meplazumab treats COVID-19 pneumonia: an open-labelled, concurrent controlled add-on clinical trial". BioRxiv, 2020-03-24, doi:10.1101/2020.03.21.20040691