Batagaika-Krater

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Koordinaten: 67° 34′ 48″ N, 134° 46′ 17″ O

Reliefkarte: Republik Sacha
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Batagaika-Krater
Satellitenbild (2016)

Der Batagaika-Krater (auch Batagaika Megaslump) ist eine Thermokarst-Vertiefung von einem Kilometer Länge und etwa 100 Metern Tiefe in der nordostsibirischen Taiga, in der Republik Sacha (Jakutien) in Russland. Sie befindet sich 10 Kilometer südöstlich von Batagai und 5 Kilometer nordöstlich der Siedlung Esse-Chaija, etwa 660 Kilometer nordnordöstlich der Republikhauptstadt Jakutsk. Die Struktur ist nach der unweit fließenden Batagaika benannt, einem rechten Zufluss der Jana. Üblicherweise führen Überschwemmungen zu weiteren Absenkungen.

Die Entstehung der Vertiefung begann in den 1960er-Jahren, nachdem bei Straßenbauarbeiten bei Batagai Wald gerodet und damit die abschirmende Wirkung gegen die direkte Sonneneinstrahlung verloren gegangen war. Dieser Effekt überlagerte den ohnehin schon bestehenden Auflösungsprozess der Permafrostböden durch die globale Erwärmung.[1]

Im Jahr 2018 wurde im Batagaika-Krater die vollständig erhaltene Eismumie eines Fohlens der ausgestorbenen Wildpferdart Equus caballus lenensis gefunden. Wissenschaftler der Universität in Jakutsk schätzten ihr Alter auf 30.000 bis 40.000 Jahre.[2] Eine Studie von 2021 legt nahe, dass die tiefsten aufgeschlossenen Schichten des Permafrosts im Batagaika-Krater mit rund 650.000 Jahren den ältesten bisher bekannten Permafrost Eurasiens bilden.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Trevor Nace: Siberia's 'Doorway To The Underworld' Is Rapidly Growing In Size. Abgerufen am 9. August 2020 (englisch).
  2. Sibirien: Perfekt erhaltenes Fohlen aus der Eiszeit entdeckt. In: Süddeutsche.de. 27. August 2018, abgerufen am 13. März 2019.
  3. Murton, Julian B., Thomas Opel, Phillip Toms, Alexander Blinov, Margret Fuchs, Jamie Wood, Andreas Gärtner, et al.: A multimethod dating study of ancient permafrost, Batagay megaslump, east Siberia. In: Cambridge University Press (Hrsg.): Quaternary Research. 2021, S. 1–22, doi:10.1017/qua.2021.27.