Bcachefs

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Bcachefs
Hersteller Kent Overstreet
Erstveröffentlichung 21. August 2015 ()
Technische Umsetzung
Verzeichnisse hybrider B+-Baum
Dateien Extents
Eigenschaften
Dateirechte-Verwaltung POSIX, ACLs
Transparente Komprimierung ja
Transparente Verschlüsselung ja
Copy-On-Write ja
Unterstützende Betriebssysteme Linux (ab Kernel 6.7)

Bcachefs ist ein Copy-On-Write-Dateisystem für Linux, das aus der Entwicklung von bcache hervorgegangen ist und so wie dieses von Kent Overstreet seit 2015 hauptverantwortlich entwickelt wird. Es steht, wie der Linux-Kernel, unter der GPL und konkurriert vom Umfang der Funktionen her direkt mit den Dateisystemen ZFS und Btrfs, will aber in Punkto Geschwindigkeit die Dateisysteme ext4 und XFS übertreffen.[1] Es galt bereits früh als stabil, hatte aber nur eine eingeschränkte Nutzergemeinde.[2] Seit 2022 wurde an der Aufnahme in den Hauptentwicklerzweig des Linux-Kernels gearbeitet,[3] wo es in Version 6.7 vom Januar 2024 aufgenommen wurde.[1]

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Entwicklung von bcache erkannte dessen Entwickler Kent Overstreet, dass dieses bereits viele Grundelemente eines Dateisystems aufweist, woraufhin er beschloss, bcache – was für block device cache steht – in ein vollwertiges Dateisystem auszubauen. Im August 2015 stellte er sein nunmehr bcachefs (für bcache + fs für englisch file system) genanntes Dateisystem auf LKML.org den Kernel-Entwicklern vor.[4] Das Dateisystem bietet neben Copy-On-Write (CoW) auch Prüfsummen für Daten und Metadaten, Caching, Kompression, Verschlüsselung und Snapshots.[5]

Seit Linux-Kernel 6.7 vom 7. Januar 2024 ist bcachefs im Mainline-Kernel integriert.[1][6]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dateisystem ist auf Robustheit ausgelegt. Das im Kernel aufgenommene bcachefs gilt als feature-complete und sticht gegenüber den klassischen Linux-Dateisystemen ext und XFS heraus, weil es von Haus aus Checksumming und die Unterstützung mehrerer Datenträger bietet und u. a. keinen Logical Volume Manager benötigt. Wie andere moderne Dateisysteme, etwa ZFS und Btrfs, bietet bcachefs Caching und Snapshots, sowie Replikation im Stil von RAID1 und RAID10.[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Oliver Müller: Linux 6.7 bringt bcachefs. In: Heise online. 9. Januar 2024. Abgerufen am 17. März 2024.; Zitat: „Das schon mehrfach für die Integration vorgesehene Dateisystem bcachefs schaffte es nun endlich ins Kernel-Release.“.
  2. Jack Wallen: An Introduction to New Linux Filesystem bcachefs. In: The New Stack. 17. September 2019, abgerufen am 17. März 2024 (englisch): „Although bcachefs is relatively new, it’s quite stable, and already has a growing community of users.“
  3. Jake Edge: Bringing bcachefs to the mainline. In: LWN.net. 17. Mai 2022, abgerufen am 17. März 2024 (englisch).
  4. Kent Overstreet: [ANNOUNCE] bcachefs – a general purpose COW filesystem. In: LKML.org. 20. August 2015, abgerufen am 17. März 2024 (englisch).
  5. Ferdinand Thommes: Bcachefs: erneuter Anlauf zur Aufnahme in den Kernel. In: LinuxNews. 12. Mai 2023, abgerufen am 17. März 2024.
  6. Niklas Dierking, Linux 6.7 führt bcachefs ein, c't 3/2024, S. 45