Bergwerk Steenkampskraal

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Steenkampskraal-Bergwerk
Steenkampskraal Mine
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Abbautechnik Untertagebau
Seltene Mineralien Monazit
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betreibende Gesellschaft Steenkampskraal Monazite Mine
Betriebsbeginn 1950er, ab 2010
Betriebsende 1963, wieder aktiv
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Monazit-haltige Vererzung, reich an Cer, Neodym, Praseodym, Dysprosium, Terbium und Yttrium.
Rohstoffgehalt bis 14,36 %
Geographische Lage
Koordinaten 30° 58′ 37,3″ S, 18° 37′ 57,3″ OKoordinaten: 30° 58′ 37,3″ S, 18° 37′ 57,3″ O
Steenkampskraal-Bergwerk Steenkampskraal Mine (Westkap)
Steenkampskraal-Bergwerk
Steenkampskraal Mine (Westkap)
Lage Steenkampskraal-Bergwerk
Steenkampskraal Mine
Provinz Westkap
Staat Südafrika

Das Bergwerk Steenkampskraal (englisch Steenkampskraal mine) ist ein Bergbaubetrieb auf Seltene Erden (SE) in der südafrikanischen Provinz Western Cape auf dem Territorium der Lokalgemeinde Matzikama. Es liegt nordöstlich von Nuwerus in der Landschaft Knersvlakte. Die Lagerstätte wird als das weltweit hochwertigste, bergbaulich erschlossene Vorkommen für Seltene-Erden-Rohstoffe eingeschätzt.

Das Bergwerk Steenkampskraal wurde ursprünglich durch Anglo American Corporation (AAC) in den 1950er Jahren begonnen. Die Tochtergesellschaft Monazite and Mineral Ventures gewann hier durch Aufarbeitung des abgebauten Volumens Monazit-Konzentrate zum Zwecke des Exports bis zur Betriebsschließung im Jahr 1963, die andernorts zur Gewinnung von Thorium verwendet wurden.

Am 2. Juni 2010 wurden der Steenkampskraal Monazite Mine (SMM) durch die zuständige südafrikanische Behörde erneut Abbaurechte für den Zeitraum von 20 Jahren eingeräumt, die nach dem 1. Juni 2030 verlängerbar sind.[1] Die Betriebsaufnahme verläuft in Schritten (2022), die bergrechtlichen Genehmigungen wurden erteilt und haben nach einem Einspruch Bestandskraft erlangt.[2][3]

Das Monazitvorkommen von Steenkampskraal gehört in Südafrika, unter mehreren weiteren Lagerstätten, zu den größten dieses Rohstoffs. Monazit-(Ce) kommt hier vergesellschaftet überwiegend mit Apatit in Adern, begleitet von Magnetit und Chalkopyrit, sowie mit Bleiglanz, Mineralen der Chloritgruppe, Ilmenit, Malachit und weiteren Sulfid-Mineralen vor. Das flächenmäßig etwa 30 km² ausgedehnte Vorkommen innerhalb des Namaqualand Metamorphic Complex konzentriert sich auf eine subvertikale Scherzone im Kontakt mit Gesteinseinheiten aus Quarzdiorit bis zu Leukotonalit. Zudem erscheinen in diesem Komplex kleinere Zonen aus Anorthosit, Charnockit, Gneisen und Norit sowie eine Mineralisation der Adern unter Bedingungen der Granulit-Fazies.[4][5]

Abbau nach 2010

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Anteilseigner an diesem Bergwerksunternehmen sind die Steenkampskraal Holdings, SHL (74 %) und der Steenkampskraal Workers’ Trust (26 %). Über das erkundete höffige Areal verfügt die Steenkampskraal Monazite Mine (SMM). Das Bergwerk soll im Verlaufe seiner angestrebten Betriebsdauer von 30 Jahren etwa 30.000 Tonnen Erz jährlich gewinnen. Für diesen Zeitraum besteht die Erwartung, dass jährlich 2700 Tonnen SE-Oxide (englisch REOs) produziert werden können. Die Erzvorräte wurden auf 799.700 Tonnen mit einem Gehalt an SE-Metallen von durchschnittlich 8,68 % geschätzt.[6]

Die technologische Aufbereitung des bergbaulichen Ausbringens erfolgt in der Abfolge mehrerer mechanischer und chemischer Prozessschritte. In der ersten Phase des Aufschlussverfahrens kommt es zu einer mechanischen Abtrennung von unbrauchbaren Gesteinsanteilen mit Hilfe von Spiralkonzentratoren. Diesem Schritt folgt eine mechanische Flotation der Monazitanteile. Das so erhaltene hochreine Konzentrat enthält einen Monazitgehalt von etwa 90 %. Vor dem chemischen Aufschluss erfolgt noch ein Mahlgang in Kugelmühlen, damit das Konzentrat im Nassverfahren effektiver behandelt werden kann.[6][7]

Das Monazitkonzentrat wird nun einem nasschemischen Verfahren mit stark alkalischer Natronlauge bei etwa 140° Celsius unterworfen, in dessen Verlauf die schwerlöslichen Seltenerdphosphate (SE-Phosphate) zu besser aufschließbaren SE-Hydroxiden umgewandelt werden. Den Phosphatanteil trennt man in Form des Trinatriumphosphats ab, was als separates Handelsprodukt verkauft wird. Anschließend werden die SE-Hydroxide mit Salzsäure in gut lösliche SE-Chloride überführt und über weitere chemische Verfahrensschritte im alkalischen Milieu vorhandene Gehalte von Thorium und Uran abgetrennt. Das daraus hervorgegangene Verfahrensprodukt enthält überwiegend nur noch SE-Verbindungen, die in weiteren komplizierten Schritten zu SE-Substraten der einzelnen Elemente fraktioniert werden.[6][7][8]

  • M. A. G. Andreoli et al.: The geology of the Steenkampskraal monazite deposit, South Africa; implications for REE-Th-Cu mineralization in charnockite-granulite terranes. In: Economic Geology. Band 89, Nr. 5, 1994, S. 994–1016, doi:10.2113/gsecongeo.89.5.994 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. Steenkampskraal Holdings Limited: Steenkampskraal mine.auf www.steenkampskraal.com (englisch).
  2. SMM: The Mine. auf www.steenkampskraal.com (englisch).
  3. Dennis Ayemba: DMRE Rules in Favour of Steenkampskraal in Prospecting Right Appeal. Meldung in African Mining Brief vom 16. September 2022 auf www.africanminingbrief.com (englisch).
  4. Bruce Cairncross: Field Guide to Rocks & Minerals of Southern Africa. Struik Publishers, Cape Town 2004, S. 146–148, hier S. 147, ISBN 978-1-86872-985-2.
  5. M. A. G. Andreoli et al.: The geology of the Steenkampskraal monazite deposit, South Africa; implications for REE-Th-Cu mineralization in charnockite-granulite terranes. In: Economic Geology, Vol. 89 (1994), Ausgabe 5, S. 994–1016. (Abstract).
  6. a b c Anonymus: Steenkampskraal Rare Earth Elements Mine. Bericht auf NS energy (englisch).
  7. a b Willy Schreiter: Seltene Metalle. Band II. Indium, Lithium, Molybdän, Niob, Platinmetalle, Radium, Rhenium, Rubidium, Selen, Seltene Erden, Silizium, Skandium. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1961, S. 358–361.
  8. Lucien F. Trueb: Die chemischen Elemente. Ein Streifzug durch das Periodensystem. S. Hirzel Verlag, Stuttgart / Leipzig 1996, S. 92–93.