Bertha Stich

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Auguste Crelinger mit ihren Töchtern (links: Bertha Stich), Lithographie nach Franz Krüger

Pauline Sophie Bertha Stich, ab 1844 verheiratete Miehe (* 4. Oktober[1] 1818 in Berlin; † 18. August 1876 in Hamburg), war eine deutsche Theaterschauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Tochter des Schauspielerehepaars Wilhelm Stich und Auguste Stich, geb. Düring, die 1827 verwitwet war und den Bankierssohn Otto Crelinger heiratete, wurde Bertha Stich von ihrer Mutter für die Bühne ausgebildet. Zusammen mit ihrer Mutter und der Schwester Clara betrat sie 1834 zum ersten Mal die Bühne des Königstädtischen Theaters in Berlin als „Eucharis“ in Sappho. Dieser Auftritt führte zu einem sofortigen Engagement, bei dem sie wie ihre Schwester das Rollenfach der jugendlichen Liebhaberin übernahm,[2] und das bis 1842 dauerte. Gastspielreisen führten Mutter und Töchter unter anderem nach Hamburg und Wien.

In den vierziger Jahren wechselte Bertha Stich als erste Liebhaberin im Trauer-, Schau- und Lustspiel ans Hamburger Stadttheater. Sie debütierte dort am 9. April 1842 als „Julie“. In Hamburg vervollkommnete Bertha Stich ihre Ausbildung im dramaturgischen Institut des Schriftstellers und Theaterpraktiers Karl Töpfer.[3] Eine Gastspielreise führte sie im September 1843 zurück nach Berlin, wo sie unter anderem als Luise Millerin in Schillers Kabale und Liebe Erfolge feierte.[4]

Am 29. Juni 1844 heiratete sie den Chirurgen und (seit 1860) Ober-Stabsarzt[5] Dr. Adolph Ferdinand Miehe[6] (1813–1876)[7] und zog sich nach der Heirat ganz ins Privatleben zurück. Ihre letzte Rolle war der Puck im Sommernachtstraum zur Bühnenmusik von Mendelssohn erst auf der Hamburger, dann auf der Berliner Bühne.[8]

Bertha Miehe starb nach kurzer Krankheit am 18. August 1876 in Hamburg;[9] ihr Witwer nur acht Wochen später, am 19. Oktober 1876.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geburtsdatum nach Meyer’s Konversations-Lexikon Bd. 4 (China–Disatz), Verlag des bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1888, S. 332 (Web-Ressource).
  2. Karl Theodor von Küstner: Vierunddreißig Jahre meiner Theaterleitung in Leipzig, Darmstadt, München und Berlin. Zur Geschichte und Statistik des Theaters, F. A. Brockhaus, Leipzig 1853, S. 240 (Web-Ressource).
  3. Correspondenz-Nachrichten. Aus Hamburg. In: Allgemeine Theaterzeitung. Originalblatt für Kunst, Literatur, Musik, Mode und geselliges Leben Jg. 39, Nr. 176, 24. Juli 1846, S. 704 (Web-Ressource).
  4. Einsiedler’s Bericht aus Berlin. In: Der Humorist Jg. 7, Nr. 205, 14. Oktober 1843, S. 827 (Web-Ressource).
  5. Vgl. Königlich Preußischer Staats-Anzeiger Nr. 81, 4. April 1865, S. 1037 (Web-Ressource).
  6. Aufgebot der Michaeliskirche vom 5. Mai in Hamburger Nachrichten Nr. 137, 10. Juni 1844, S. 3 (Web-Ressource)
  7. Zu Miehe vgl. Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart, ausgearbeitet von Hans Schröder, fortgesetzt von C. R. W. Klose, Bd. 5 (Maack–Pauli), Hamburg 1870, Nr. 2602, S. 293 (Web-Ressource).
  8. Nachrichten. Berlin, den 1. Juli 1844. In: Allgemeine musikalische Zeitung Jg. 46, Nr. 29, 17. Juli 1829, Sp. 490 (Web-Ressource).
  9. Vgl. die Todesanzeige in Hamburger Nachrichten Nr. 198, 20. August 1878, unpaginierte S. 7 (Web-Ressource); dieses Datum auch in einem Gedenkartikel für Auguste Crelinger von Friedrich Katt, zit. in: Neuer Theater-Almanach. Theatergeschichtliches Jahr- und Adressenbuch, Band 8, 1897, S. 145 (Web-Ressource).
  10. Nachweiung der vom 1. April bis ultimo Juni 1877 zur offiziellen Kenntniß gekommenen Todesfälle von pensionirten und ausgeschiedenen Offizieren und Beamten der Königlich preußischen Armee. In: Militär-Wochenblatt Jg. 62, Nr. 59, 25. Juli 1877, Sp. 1047 f.(Web-Ressource).