Bithynium (Geologie)

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Serie Stufe Unterstufe ≈ Alter (mya)
höher höher höher jünger
 Mitteltrias  Ladinium   Longobardium  239,1–235
 Fassanium 242–239,1
 Anisium  Illyrium  244–242
 Pelsonium  244,9–244
 Bithynium  246,3–244,9
 Aegeum  247,2–246,3
tiefer tiefer tiefer älter

Das Bithynium ist ein Zeitintervall der Erdgeschichte. Es ist die zweite informelle Unterstufe des Anisium, der dritten chronostratigraphischen Stufe der Trias. Sie folgt auf das Aegeum, der untersten Unterstufe des Anisium und wird von der Unterstufe des Pelsonium abgelöst.

Begriffsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fachbegriff Bithynium wurde 1974 von Riccardo Assereto vorgeschlagen. Der Name ist benannt nach der Kokaeli-Halbinsel, dem früheren Bithynien (oder lat. Bithynia) in der heutigen Türkei. Die Typlokalität liegt auf der Kokaeli-Halbinsel nahe der Stadt Gebze, entlang der Eisenbahnstrecke Istanbul-Ismid (km 49,780 bis km 51,500).

Definition, Korrelation, absolute Datierung und Untergliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Untergrenze des Bithynium bildet die Basis der Nicomedites osmani-Ammonitenzone, die Obergrenze ist die Basis des Pelsonium, das Erstauftreten der Ammoniten-Art Balatonites balatonicus. Aegeum und Bithynium werden auch als Unteranis bezeichnet. Unteranis wie auch Bithynium sind informelle stratigraphische Bezeichnungen, da sie von der Internationalen Kommission für Stratigraphie nicht ratifiziert sind.

Nach der derzeitigen Korrelierung mit der Geochronologie reicht das Bithynium von 246,3 bis 244,9 Millionen Jahre vor heute.[1]

Das Bithynium umfasst zwei Ammoniten-Zonen, die

  • Aghdarbandites ismidicus-Zone und die
  • Nicomedites osmani-Zone

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Riccardo Assereto: Aegean and Bithynian. Proposal of two new Anisian substages; Symposium Wien, Mai 1973. In: Helmuth Zapfe (Hrsg.): Die Stratigraphie der alpin-mediterranen Trias (= Schriftenreihe der Erdwissenschaftlichen Kommissionen. Band 2). Springer, Wien 1974, ISBN 3-211-81253-9, S. 23–39.
  • Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark D. Schmitz & Gabi M. Ogg: Geologic Time Scale 2020, Vol. 2. Elsevier 2020 ISBN 978-0-12-824360-2
  • Julius Pia: Grundbegriffe der Stratigraphie mit ausführlicher Anwendung auf die europäische Mitteltrias. Deuticke, Leipzig 1930.
  • Herbert Summesberger, Ludwig Wagner: Der Stratotypus des Anis (Trias). Geologische Beschreibung des Profiles von Großreifling (Steiermark). In: Annalen des Naturhistorischen Museums Wien. Jahrgang 76, 1972, S. 515–538 (zobodat.at [PDF]).
  • Wilhelm Waagen, Carl Diener: I. Untere Trias (Skythische und Dinarische Serie). In: Edmund von Mojsisovics, Wilhelm Waagen, Carl Diener: Entwurf einer Gliederung der pelagischen Sedimente des Trias-Systems. In: Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien, mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse. Band 104, 1895, S. 1278–1296, ISSN 0371-4810.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]