J. Bradford DeLong

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J. Bradford DeLong (2010)

J. Bradford DeLong (James Bradford „Brad“ DeLong; * 24. Juni 1960 in Boston) ist ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler an der University of California, Berkeley und ehemaliger Stellvertreter des damaligen US-Finanzministers Lawrence Summers.

1987 wurde er an der Harvard University zum Ph.D. promoviert. Vor seinem Wechsel an die University of California (1993 als außerordentlicher Professor, seit 1997 Vollprofessur) lehrte er an der Boston University, in Harvard und am Massachusetts Institute of Technology.

DeLong lebt in Lafayette, einer Vorstadt von Berkeley und ist mit Ann Marie Marciarille verheiratet.[1]

DeLong ist Gastwissenschaftler an der Federal Reserve Bank of San Francisco und Mitglied des National Bureau of Economic Research, einer Forschungsorganisation, die sich auf die amerikanische Wirtschaft spezialisiert hat.

Als ein Beamter im Finanzministerium unter Clintons Regierung arbeitete er am Budget für das Jahr 1993 mit. Des Weiteren beteiligte er sich an der Uruguay-Runde, einer im Rahmen des GATT durchgeführten Welthandelsrunde, am Nordamerikanischen Freihandelsabkommen NAFTA, am (erfolglosen) Reformversuch des Gesundheitswesens sowie an anderen politischen Aufgabenstellungen. DeLong gilt sowohl als neoliberal (und betrachtet sich auch selbst als Neoliberalen und Vertreter der Neoklassik[2]), als auch als gesellschaftlich liberal im amerikanischen Sinn. DeLong betrachtet trotz seiner wirtschaftspolitischen Ausrichtung allerdings NAFTA heute kritisch und sprach sich als Reaktion auf die Finanzkrise ab 2007 für eine mehr nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik aus.[2] In einem Interview mit dem Standard führte er aus: „Es gibt drei Gründe, warum die USA sich besser machen, seit sie den Nordatlantik vor einigen Jahren in die Krise gestürzt haben. Erstens haben die USA die Konjunktur stärker gestützt, das ist wohl der größte Unterschied, wieso es für die USA besser läuft. Zweitens haben die USA eine lockerere Geldpolitik betrieben… Die Effekte sind da, sie sind aber relativ gering … Das Dritte ist das strukturelle Anpassungsproblem in der Peripherie in Europa. Bis 2008 waren deutsche und niederländische Sparer gewillt, große Risiken in Spanien, Italien und Griechenland einzugehen. Diese Bereitschaft ist jetzt nicht mehr da.“[3] 2009 forderte er in einem offenen Brief an den Kanzler seiner Universität die Entlassung eines Kollegen, des Jura-Professors John Yoo.[4]

DeLong ist Mitherausgeber der Economists’ Voice[5] und des Wirtschaftsmagazines Journal of Economic Perspectives. Des Weiteren ist er Autor der zweiten Auflage des Lehrbuches Macroeconomics, einer wissenschaftlichen Abhandlung über die Makroökonomie, die er zusammen mit Martha Olney herausbrachte. Außerdem schreibt er monatliche syndizierte op-ed Kolumnen für Project Syndicate, einer internationalen Vereinigung von 367 Zeitungen in 140 Ländern. Er betreibt oder beteiligt sich an Weblogs wie Brad DeLong’s Semi-Daily Journal,[6] Shrillblog[7] und Egregious Moderation.[8] Dort befasst er sich mit politischen, wirtschaftlichen und technischen Problemen und der Berichterstattung in den Massenmedien.

Veröffentlichungen

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Zu den wichtigsten Veröffentlichungen seiner akademischen Laufbahn zählen:

Commons: Brad DeLong – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. berkeley.edu: One Page Biography – James Bradford DeLong (Memento vom 24. Juni 2010 im Internet Archive) (englisch)
  2. a b Project Syndicate-Kolumne: Sinnloser Schmerz (Memento vom 25. Februar 2015 im Internet Archive), 28. Februar 2011
  3. derstandard.at/2000008659457/US-Staroekonom-TTIP-kostet-Jobs-und-Wachstum
  4. I Never Thought I Would Grow Up to Be the Kind of Crank Who Wrote Letters to the Chancellor Trying to Get My Colleagues Fired… – der eingebettete Brief ursprgl. auf Scribd (Memento vom 20. Februar 2009 im Internet Archive)
  5. Economists’ Voice (englisch) ISBN 0-231-14364-8
  6. delong.typepad.com
  7. shrillblog.blogspot.com
  8. delong.typepad.com