Bruchkräuter

Van Wikipedia, de gratis encyclopedie

Bruchkräuter

Kahles Bruchkraut (Herniaria glabra)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Paronychioideae
Gattung: Bruchkräuter
Wissenschaftlicher Name
Herniaria
L.

Die Bruchkräuter (Herniaria) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Die 30 bis 45 Arten sind in Europa und vom Mittelmeerraum bis West- und Zentralasien verbreitet.

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Trivialname Bruchkraut geht aus der früheren Verwendung als Medizin bei Unterleibsbrüchen hervor. Wegen ihrer harntreibenden Wirkung wurden sie auch Harnkräuter genannt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration des Kahlen Bruchkrautes (Herniaria glabra)

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Bruchkraut-Arten handelt es sich um einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen. Die stark verzweigten Stängel wachsen flach entlang des Bodens. Das Wachstum des Stängels und der Blätter ist bei den meisten Arten recht charakteristisch: Die eigentlich gegenständigen Laubblätter sind so gedreht, dass sie jeweils an den beiden Flanken des Stängels sitzen, so dass eine scheinbar zweizeilige Blattstellung zustande kommt. Von den zwei gegenüberliegenden Blättern ist abwechselnd auf jeder Seite des Stängels je eines stark reduziert. In der Achsel dieses reduzierten Blattes bildet sich ein Seitenspross. Nebenblätter sind vorhanden.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ungestielten Blüten sitzen zu mehreren in Knäueln in den Achseln der reduzierten Blätter. Die winzigen, unscheinbaren und grünlichen Blüten sind vier- oder meist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die meist fünf grünlichen oder weißlichen Kelchblätter sind 0,5 bis 1,5 mm groß. Die meist fünf Kronblätter sind winzig und fehlen oft. Es sind (selten zwei bis) meist vier bis fünf fertile Staubblätter und fünf Staminodien vorhanden. Die zwei fadenförmigen Griffel sind 0,1 bis 0,4 mm lang.[1]

Sie bilden einsamige Nussfrüchte. Die glänzenden, glatten Samen sind dunkelbraun oder schwarz.[1]

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Herniaria gehört zur Tribus Paronychieae in der Unterfamilie Paronychioideae innerhalb der Familie Caryophyllaceae und wurde früher in die Familie Illecebraceae eingeordnet.[2]

Die 30 bis 45 Bruchkraut-Arten (Herniaria) sind im Mittelmeerraum und in den gemäßigten Gebieten West- sowie Zentralasiens und Europas bis nach Skandinavien natürlich verbreitet. Einige Arten sind in den gemäßigten Gebieten der Welt Neophyten.

Hier nur die in Europa oder im Mittelmeerraum vorkommenden Arten[3]:

Alpen-Bruchkraut (Herniaria alpina)
Herniaria cinerea
Behaartes Bruchkraut (Herniaria hirsuta)

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John W. Thieret, Ronald L. Hartman, Richard K. Rabeler: Herniaria in Flora of Pakistan, Volume 5: Online.
  • Lu Dequan & Michael G. Gilbert: Herniaria, S. 3 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 6 – Caryophyllaceae through Lardizabalaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2001. ISBN 1-930723-05-9 (Abschnitt Beschreibung und Verbreitung)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Lu Dequan & Michael G. Gilbert: Herniaria, S. 3 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 6 – Caryophyllaceae through Lardizabalaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2001. ISBN 1-930723-05-9
  2. Herniaria im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 19. Dezember 2013.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj K. Marhold, 2011: Caryophyllaceae. Herniaria – In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Abgerufen am 4. Juni 2014.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bruchkräuter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien