River Plate
Van Wikipedia, de gratis encyclopedie
River Plate | ||||
Basisdaten | ||||
---|---|---|---|---|
Name | Club Atlético River Plate | |||
Sitz | Buenos Aires, Argentinien | |||
Gründung | 25. Mai 1901 | |||
Farben | weiß-rot | |||
Mitglieder | 335.945 (Stand: 4. August 2023)[1] | |||
Präsident | Jorge Pablo Brito | |||
Website | cariverplate.com.ar | |||
Erste Fußballmannschaft | ||||
Cheftrainer | Marcelo Gallardo | |||
Spielstätte | El Monumental | |||
Plätze | 83.198 | |||
Liga | Primera División | |||
2023 | 1. Platz | |||
|
Der Club Atlético River Plate, allgemein bekannt als River Plate (zur Unterscheidung im deutschsprachigen Raum seltener auch River Plate Buenos Aires), ist ein 1901 gegründeter Sportverein aus der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Die Mannschaft spielt in der Primera División und trägt ihre Heimspiele im Estadio Monumental Antonio Vespucio Liberti (auch El Monumental genannt) im Stadtviertel Belgrano aus. River Plate ist Argentiniens Rekordmeister.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie sein größter Rivale Boca Juniors wurde auch River Plate im Stadtteil La Boca gegründet. Der Vereinsname geht auf die River Plate Fresh Meat Company zurück, die gekühltes Fleisch nach Großbritannien exportierte. 1938 zog der Verein in den Stadtteil Nuñez um. Die Spiele zwischen River Plate und den Boca Juniors, Superclásicos genannt, spalten die Nation in zwei Lager.
River Plate spielte 1909 erstmals in der ersten argentinischen Liga und feierte 1920 seinen ersten Meistertitel. Ab 1923 trug der Verein seine Heimspiele im Estadio Alvear y Tagle im Stadtteil Recoleta aus. 1938 erfolgte der Umzug ins Estadio Monumental Antonio Vespucio Liberti. Seinen Spitznamen Los Millonarios („die Millionäre“) erhielt der Klub Anfang der 1930er-Jahre wegen seiner Spielertransfers, die großteils mit Gold bezahlt wurden.
2011 musste River Plate nach 80 Jahren in die Primera B Nacional absteigen. Zwar stand man nach der Hinrunde auf Platz 9 von 20 und nach der Rückrunde sogar auf Rang 6, doch in der entscheidenden Dreijahreswertung lag River Plate nach den zwei sehr schwachen Vorsaisons nur auf Position 17. Die Relegationsspiele gegen den Zweitligavertreter CA Belgrano endeten 0:2 und 1:1. Dabei kam es im Rückspiel im eigenen Stadion kurz vor Ende der Partie zu so schweren Ausschreitungen, dass die Asociación del Fútbol Argentino River Plate für fünf Partien der 2. Liga das Heimrecht im Monumental entzog.[2] Dem Verein gelang allerdings der direkte Wiederaufstieg.
2014 gelang neben dem Gewinn des Torneo final auch ein Sieg in der Copa Sudamericana. Ein Jahr später konnte schließlich die Copa Libertadores zum dritten Mal gewonnen werden. In beiden Jahren gelang zudem der Gewinn der Recopa Sudamericana. 2018 konnte der Erfolg in der Copa Libertadores wiederholt werden. Der Sieg berechtigte zur Teilnahme an der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2018. Hier war River direkt fürs Halbfinale gesetzt, schied in dem Spiel aber gegen den Al Ain Club im Elfmeterschießen aus.
Titel und Rekorde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]River Plate führt die Ewige Tabelle in Argentinien unangefochten vor den Boca Juniors an. Neben dem Titel des argentinischen Rekordmeisters reichte es bei CONMEBOL-Wettbewerben nur zur Rekordteilnahme, die meisten internationalen Titel gingen bisher an Boca.
River Plate hat den Weltpokal einmal (1986), die Copa Libertadores viermal (1986, 1996, 2015 und 2018), die Copa Interamericana einmal (1987), die Supercopa Sudamericana einmal (1997) und die argentinische Meisterschaft 37-mal gewonnen. Zudem gewann man 2014 zum ersten Mal die Copa Sudamericana.
Nationale Titel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meisterschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]River Plate gewann bisher insgesamt 36 nationale Meistertitel: 22 Titel bis 1990, dann, nach der Umstellung auf das Apertura/Clausura-System, je sechsmal Apertura und Clausura, zuletzt 2014. Hinzu kommt ein Amateur-Staatsmeistertitel und der Final-Titel aus dem Jahr 2014.
- Argentinischer Amateurmeister: 1908 (2. Liga) 1920 (1. Liga)
- Argentinischer Meister: 1932, 1936, 1936 (Oro), 1937, 1941, 1942, 1945, 1947, 1952, 1953, 1955, 1956, 1957
- von 1967 bis 1985 zwei Meisterschaften pro Jahr: Metropolitana / Nacional: 1975 (Metropolitana), 1975 (Nacional), 1977 (Metropolitana), 1979 (Metropolitana), 1979 (Nacional), 1980 (Metropolitana), 1981 (Nacional)
- ab 1985 wieder eingleisig: 1986, 1990
- ab 1991 Umstellung auf Apertura/Clausura-System: 1991 (Apertura), 1993 (Apertura), 1994 (Apertura), 1996 (Apertura), 1997 (Clausura), 1997 (Apertura), 1999 (Apertura), 2000 (Clausura), 2002 (Clausura), 2003 (Clausura), 2004 (Clausura), 2008 (Clausura), 2014 (Torneo final)
- an 2014 wieder eingleisig: 2021
- Argentinischer Pokal: 2016, 2017, 2019
- Argentinischen Superpokal: 2017
Andere nationale Titel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wurden von 1905 bis 2006 insgesamt 122 offizielle nationale Pokale ausgespielt. River hält mit 18 gewonnenen Titel auch hier den Rekord, gefolgt von den Boca Juniors mit 17 Titeln. Auch bei inoffiziellen Wettbewerben konnte River Pokale gewinnen. Diese wurden meist unregelmäßig und nicht durch die AFA oder der CONMEBOL organisiert.
AFA:
- Copa Competencía Jockey Club: 1914
- Copa de Competencía: 1932
- Copa Dr. Carlos Ibarguren: 1937, 1941, 1942, 1952
- Copa Adrían Escobar: 1941
- Copa Campeonato: 2014
Andere:
- Copa Iberoamericana: 1964
- Copa Feria del Cali: 1965
- Copa San Martín de Tours: 1965, 1971, 1972, 1977, 1978, 1988, 1989, 1993, 1996
- Copa Ciudad de Buenos Aires: 1969
- Liguilla Pre-Libertadores: 1976, 1989, 1992, 1999
- Trofeo Villa de Madrid: 1978
- Torneo de Mar del Plata: 1979
- Copa de Oro: 1982, 1986 2x, 1989, 1995
- Copa Municipalidad General Pueyrrédon: 1987
- Copa Ciudad de Mar del Plata: 1990
- Trofeo Día de los Museos Municipales: 1990
- Copa Revancha: 1993, 1995, 1996, 1997, 2002, 2004, 2008
- Copa Desafío: 1995, 1996, 1997, 2002, 2006
- Copa Pepsi: 1997
- Copa Ciudad de Córdoba: 2000
- Copa de Campeones: 2004
- Copa Amadeo Carrizo: 2004
Offizielle Turniere zwischen Argentinien und Uruguay
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Turniere wurden bis 1955 zwischen den beiden Landesmeistern ausgetragen.
- Copa de Honor: 1912
- Copa de Competencia: 1914
- Copa Aldao: 1936, 1937, 1941, 1945, 1947, 1955
Internationale Titel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Weltpokal: 1986
- Copa Libertadores: 1986, 1996, 2015, 2018
- Copa Sudamericana: 2014
- Recopa Sudamericana: 2015, 2016, 2019
- Copa Interamericana: 1987
- Supercopa Sudamericana: 1997
- Copa Suruga Bank: 2015
- Supercopa Euroamericana: 2015
El Monumental
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Estadio Monumental Antonio Vespucio Liberti wurde nach dem ehemaligen Klubpräsidenten Antonio Vespucio Liberti benannt. Es befindet sich im Stadtteil Belgrano nahe an der Grenze zu Núñez und hat eine Kapazität von 83.198 Besuchern.
El Monumental wurde von 1936 bis 1938 erbaut und am 25. Mai 1938 mit einem Spiel zwischen River und dem uruguayischen Klub Peñarol Montevideo (3:1) eröffnet.
Für die Fußball-Weltmeisterschaft 1978 wurde das Stadion renoviert. Das Eröffnungsspiel und das Finale der Weltmeisterschaft wurden im El Monumental ausgetragen, das damals noch eine Kapazität von 76.600 hatte.
Das Trikot
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Trikot mit dem markanten Diagonalstreifen wird schon seit dem Jahr der Gründung verwendet. Angeblich soll es 1907 ein Entscheidungsspiel mit Boca um die Vereinsfarben Rot und Weiß gegeben haben, welches offensichtlich von River Plate gewonnen wurde.
Bei Heimspielen kommt traditionell das weiße Hemd mit dem roten Diagonalstreifen von Rechts oben nach Links unten mit schwarzer Hose zum Einsatz. Auswärts werden stilisiert in unregelmäßigen Abständen schwarze, bzw. rote Trikots getragen. Das dritte Trikot trägt traditionell Vertikalstreifen in Rot, Weiß mit schwarzen Elementen.
Spitznamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Spitznamen Los Millonarios (die Millionäre) erhielt der Klub Anfang der 1930er-Jahre aufgrund der Transfers von Carlos Peucelle (1931, 10 Millionen Pesos) und Bernabé Ferreyra (1932, 35 Millionen Pesos), welche River großteils mit Gold bezahlte. In den Jahren 1978 bis 1981 war River Plate bekannt als eines der teuersten Teams weltweit. Die Fans sind stolz auf diesen Namen, da er doch auch als Gegensatz zu den Boca Juniors zu verstehen ist, die aus dem armen Hafenviertel kommen.
Gegnerische Fans bezeichnen River und seine Fans gern als Gallinas (Hühnchen). Dieser Spitzname stammt von einer Begegnung mit CA Peñarol, einem sehr erfolgreichen Klub aus Uruguay. River führte bereits 2:0, verlor das Spiel allerdings noch 2:4.[3] Allerdings wird die Bezeichnung von River-Fans als weniger beleidigend empfunden, da das Stadion in ihren Fangesängen öfter ironisch als Gallinero bezeichnet wird. Nach dem Motto, lieber ein Gallina als ein Bostero sein, wie River-Fans die Anhänger von Boca Junior nennen. Bosteros waren die städtischen Bediensteten, welche früher in La Boca die Straßen von Pferdekot gereinigt haben.
Auf Grund des markanten roten Diagonalstreifens des Trikots, wird das Team auch als El equipo de la banda roja (Das Team mit dem roten Band), oder einfach La Banda (was auch „Die Truppe“ bedeuten kann) genannt. Einige Teams der erfolgreichen River-Jahre verdienten sich auch eigene Spitznamen, so zum Beispiel das Team der Jahre 1941 bis 1945, welches La Máquina (Die Maschine) genannt wurde. La Máquina schoss mehr als 700 Tore für River Plate. Als 1996 und 1997 drei argentinische Titel, die Copa Libertadores und die Supercopa Sudamericana gewonnen wurde, nannte die Presse das Team manchmal La Maquinita (Die kleine Maschine). Zu dem Team gehörten unter anderem Enzo Francescoli und Nachwuchsspieler wie Juan Pablo Sorín, Hernán Crespo, Ariel Ortega und Marcelo Gallardo.
Berühmte Trainer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emérico Hirschl (1935–1938, 1961)
- Renato Cesarini (1939–1944)
- Ferenc Plattkó (1940)
- José María Minella (1945–1959, 1963)
- Ángel Labruna (1968–1970, 1975–1981)
- Alfredo Di Stéfano (1981–1982)
- César Luis Menotti (1988)
- Daniel Passarella (1989–1994, 2006–2007)
- Ramón Díaz (1995–2000, 2001–2002, 2012–2014)
- Manuel Pellegrini (2002–2003)
- Diego Simeone (2008)
- Marcelo Gallardo (2014–2022)
- Martín Demichelis (2023–2024)
Spieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aktueller Mannschaftskader
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stand: 16. Januar 2024
|
|
Ehemalige Spieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Top 10 nach Einsätzen und Toren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Stand: 22. Mai 2010)
|
|
Nationalspieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1909 debütierte Elías Fernández als erster Millionario für die argentinische Nationalmannschaft im Spiel gegen Uruguay in Montevideo, welches 2:2 endete. Ein Jahr später sollte Fernández in einem Freundschaftsspiel gegen Chile auch das erste Tor eines River-Spielers für die Albiceleste schießen.
Den Einsatzrekord eines River-Spieler hält Daniel Passarella, der in seiner Zeit bei River Plate (1976–1982) 52 Einsätze absolvierte und auch gleichzeitig die meisten Tore (18) eines bei River unter Vertrag stehenden Spielers für die Nationalmannschaft erzielte. Ihm wurde auch die Ehre zuteil, als erster Argentinier den Weltmeisterpokal, als Kapitän der Auswahl zur WM 1978 im eigenen Land, in die Hand zu nehmen. Ein Rekord der nur schwer von einer anderen Mannschaft eingestellt werden kann, wurde während der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1958 gegen Bolivien (4:0) aufgestellt. Mit Carrizo, Pérez, Sola, Vairo, Rossi, Prado, Menéndez, Labruna und Zárate, standen insgesamt neun Spieler von River Plate für die argentinische Auswahl auf dem Platz. River Plate stellte bis heute die meisten (47) Nationalspieler für die argentinische Nationalmannschaft. Abgesehen von der WM 2006 in Deutschland gehörte immer mindestens ein Millonario zum argentinischen Team bei Fußballweltmeisterschaften.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ infobae.com: River Plate alcanzó una cifra récord de socios y quedó segundo en el ranking mundial, 4. August 2023, spanisch
- ↑ Artikel auf sportal.de ( vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive)
- ↑ Artikel in La Prensa's ( vom 17. Oktober 2007 im Internet Archive)
- ↑ Archivierte Kopie ( vom 15. Februar 2013 im Internet Archive)