Caspar Tieffenbrucker

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Gasparo Duiffopruggar – Stich nach einem Gemälde von 1548 von Pierre Woeiriot de Bouzey (1532–1599)
Statue von Tieffenbrucker auf dem Lautenmacherbrunnen in Füssen

Caspar Tieffenbrucker (* um 1514 bei Füssen; † 16. Dezember 1571 in Lyon) gilt als einer der bedeutendsten Lauten- und Geigenbauer seiner Zeit. Sein Familienname wurde auch Tiefenbrugger, Tiefenbrucker, Teufenbrugger, Tuiffenbrugger, Deuffenbrugger, Dieffopruchar, Dieffoprughar, Duyfautbrocard, Duiffopruggar, Duiffoprugcar, Dubrocard, Dieffoprukhar, Diafopruchar, Thiphobrucar, Fraburgadi geschrieben, sein Vorname auch Kaspar, Gaspar, Gasparo.[1] Er wirkte in Füssen, Lyon, Bologna und Roßhaupten.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Caspar Tieffenbrucker stammte aus einer bekannten Instrumentenbauerfamilie. Ab 1539 verbrachte er Gesellenjahre in Italien, vermutlich bei einem Verwandten, bevor er 1544 nach Füssen zurückkehrte und im April des gleichen Jahres durch Heirat das Bürgerrecht erlangte. Ab November 1553 ist er in Lyon urkundlich nachweisbar, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbrachte. Tieffenbrucker gilt als der Begründer der französischen Lautenbauschule und war wohl auch einer der ersten Geigenbauer, der dort die Violine in der heute gebräuchlichen Form herstellte. 1558 erhielt er das Lyoner Bürgerrecht.

Geigen von Caspar Tieffenbrucker sind heute selten anzutreffen, die meisten bekannten Instrumente gelten als Nachbauten Jean-Baptiste Vuillaumes aus dem 19. Jahrhundert. Sein Sohn Caspar II. Tieffenbrucker (vor 1570–nach 1582) wirkte ab dem Tod des Vaters als Lauten- und Geigenbauer in Paris, zuletzt in der rue Pot-de-Fer.

Caspar Tieffenbrucker war u. a. Lehrer von Johann Helmer, Lauten- und Geigenmacher in Leipzig.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef FochtTieffenbrucker, Caspar. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 26, Duncker & Humblot, Berlin 2016, ISBN 978-3-428-11207-4, S. 259 (Digitalisat).
  • Willibald Leo Freiherr v. Lütgendorff: Die Geigen und Lautenmacher vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 4. Auflage, 1. Band. Frankfurter Verlags-Anstalt A.G., Frankfurt, 1922.
  • The Tieffenbrucker Family and its collaborators. pp. 262 – 343, in: Stefano Pio: Viol and Lute Makers of Venice 1490 -1630, Venedig, 2012, Ed. Venice research.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Caspar Tieffenbrucker – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.bmlo.uni-muenchen.de/t0183, abgerufen am 22. September 2017
  2. veniceresearch.com (Memento des Originals vom 13. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.veniceresearch.com