Centre de la Manche
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Centre de la Manche | ||
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Koordinaten | 49° 40′ 40″ N, 1° 51′ 44″ W | |
Land: | Frankreich | |
Daten | ||
Einlagerungsbeginn: | 1969 | |
Einlagerungsende: | 1994 | |
Lagerart: | Endlager | |
Lagertyp: | Trockenlager | |
Stand: | 17. Okt. 2024 | |
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. |
Im Centre de stockage de la Manche[1] bei La Hague in Nordfrankreich wurden 1969–1994 schwach- und mittelradioaktive Abfälle oberflächennah endgelagert. Ziel war es, den Einschluss der radioaktiven Stoffe über einen Zeitraum von 200–300 Jahren sicherzustellen. Nach der Einlagerungsphase soll eine Überwachungsphase von rund 300 Jahren folgen.
Die Einlagerung erfolgte im Wesentlichen auf zwei Arten: in unterirdischen Monolithen aus Beton für die mittelradioaktiven oder alphahaltigen Abfälle oder in oberirdischen, mit Erdreich abgedeckten Hügeln (Tumulus) für kurzlebige schwachradioaktive Abfälle. Um das Gefährdungspotential zu minimieren, waren für die Abfallgebinde nuklidspezifische Grenzwerte der Aktivitätskonzentration, insbesondere für langlebige Alphastrahler, einzuhalten. Am 12. Juli 1994 wurde der letzte Behälter mit radioaktiven Abfällen zum Centre de la Manche verbracht. Insgesamt wurden seit 1969 rund 526.650 m³ eingelagert. Rund zwei Drittel dieser Abfälle stammen aus dem Betrieb von Kernkraftwerken. Die eingelagerte Abfallmenge enthält rund 382 TBq an Alphaaktivität. Die Gesamtaktivität beträgt rund 40.000 TBq, etwa zwei Drittel davon sind 60Co und 137Cs. Das Endlager wurde 1994 geschlossen. Als Ersatz für die Schließung wurde 1992 das Centre de l’Aube in Betrieb genommen.[2]
2006 behauptete das Netzwerk „Sortir du nucléaire“ (deutsch: Ausstieg aus der Atomenergie), am Centre de stockage de la Manche seien auf der Erdoberfläche Plutonium und giftige Chemikalien über eine Fläche von 15 Hektar verstreut. Die Radioaktivität sei auch nach mehr als 300 Jahren noch gefährlich.[3] Nach Angaben von Greenpeace ist es eines der größten Atommülllager der Welt. 11 % des Atommülls sei ausländischer Herkunft, woran Deutschland mit mehr als der Hälfte den größten Anteil habe.[4]
Eine im Jahr 2013 vom Département Manche und von der französischen Behörde für nukleare Sicherheit in Auftrag gegebene ACRO-Untersuchung zeigt, dass die Daten der französischen Atommüllagentur ANDRA zu niedrig bewertet seien.[5]
Neben dem geschlossenen Centre de la Manche existieren in Frankreich zwei weitere Anlagen zur „Endlagerung“ schwach- und mittelradioaktiver Abfälle: Das „Felslabor“ Bure, eine Versuchsanlage (Ende 2022) mit dem Ziel der Errichtung einer Endlagerstätte für mittel- und hochradioaktive Nuklearabfälle am Platz sowie für schwach- und mittelradioaktive Abfälle das Centre de l’Aube.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hurd’s Deep (50 km nordwestlich von Centre de la Manche)
- Wiederaufarbeitungsanlage La Hague
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Th. Flüeler, Ch. Küppers, M. Sailer, 1997: Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennelementen aus Schweizer AKW
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Centre de stockage de la Manche Webseite Wikimanche (französisch).
- ↑ DBE GmbH: Weltweite Aktivitäten ( vom 17. August 2011 im Internet Archive)
- ↑ Gestion des déchets radioactifs: les leçons du Centre de stockage de la Manche Webseite fr:Association pour le contrôle de la radioactivité dans l'Ouest „Du fait des éléments à vie longue qu’il contient en grande quantité et les toxiques chimiques, le Centre Manche ne sera jamais banalisable et est là pour l’éternité“ "Aufgrund der langlebigen Elemente, die es in großen Mengen enthält, und der chemischen Giftstoffe wird das CSM nie in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden und ist für die Ewigkeit da"(französisch)
- ↑ Von Greenpeace France in Auftrag gegebener ACRO Bericht: (english) ( des vom 4. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.lepoint.fr/societe/soupcons-de-fuites-dans-un-centre-de-dechets-nucleaires-07-06-2013-1678484_23.php