Chaitinsche Konstante

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Die chaitinsche Konstante gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der eine universelle Turingmaschine für eine beliebige Eingabe anhält.

ist ein Beispiel für eine nicht berechenbare Zahl. Sie ist nach Gregory Chaitin definiert als

wobei die Summe über alle haltenden Programme gemeint ist (alle Programme, die ohne Eingabe nach endlicher Laufzeit halten) und die Länge des Programms in Bit bezeichnet. Das bedeutet also, dass jedes haltende Programm der Länge m Bit das m-te Bit der Binärdarstellung von um 1 erhöht.

Bemerkung: Da es gewisse Freiheiten gibt, universelle Turingmaschinen zu definieren, hängt der genaue Wert der Konstante von der gewählten Maschinendefinition ab.

Durch Kenntnis der ersten n Bit der Konstante lässt sich das Halteproblem für bis zu n Bit lange Programme entscheiden, sodass sich durch genaue Kenntnis der ersten paar tausend Bit der Konstante viele interessante Probleme der Mathematik lösen ließen.

Ist gleich der Anzahl von haltenden Programme mit einer Länge von [1]

Die besonderen Eigenschaften, welche der chaitinschen Konstante zugeschrieben werden, sind eine Folge daraus, dass man aus die Haltesequenz rekonstruieren kann[1]

Da das Halteproblem aber nicht lösbar ist, kann nicht berechenbar sein und ist also eine transzendente reelle Zahl.

Eine Forschergruppe um Cristian Calude von der Universität Auckland bestimmte im Jahr 2002 durch Überprüfen aller Turingprogramme von bis zu 80 Bit Länge die ersten 64 Bit der Zahl.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Die seltsamste Zahl: Chaitins Omega (Weihnachtsvideo 2020). Abgerufen am 27. Januar 2024 (deutsch).
  2. Cristian S. Calude, Michael J. Dinneen,Chi-Kou Shu: Computing a Glimpse of Randomness. 2000, abgerufen am 7. Februar 2024 (englisch).