Cheryl Foster

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Cheryl Foster
Cheryl Foster als Schiedsrichterin (2018)
Personalia
Geburtstag 4. Oktober 1980
Geburtsort BangorWales
Größe 168 cm
Position Stürmerin
Juniorinnen
Jahre Station
Conwy Devils
Frauen
Jahre Station Spiele (Tore)1
0000–2003 Bangor City
2003–2012 FC Liverpool
2010 → St Francis F.C. (Leihe)
2013 Doncaster Rovers 03 (1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
1997–2011 Wales 63 (9)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 31. Dezember 2013

2 Stand: 31. Dezember 2011

Cheryl Foster (* 4. Oktober 1980 in Bangor) ist eine walisische Fußballschiedsrichterin und ehemalige Fußballspielerin. Von 1997 bis 2011 spielte sie für die Walisische Fußballnationalmannschaft und war zum Zeitpunkt ihres Karriereendes Rekordnationalspielerin. Nach dem Ende ihrer Spielerlaufbahn wechselte sie zur Schiedsrichterei und steht seit 2016 auf der Liste der FIFA-Schiedsrichter.[1] Sie amtierte unter anderem bei der Europameisterschaft 2022 und bei der Weltmeisterschaft 2023.

Karriere als Spielerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach ersten Anfängen bei den Conwy Devils spielte Foster zunächst für die Frauenmannschaft von Bangor City und erreichte mit dem Team unter anderem den UEFA Women’s Cup. Im Jahr 2003 wechselte sie zum FC Liverpool. Obwohl sie ursprünglich geplant hatte, ihre aktive Karriere mit 30 Jahren zu beenden, motivierte sie die Einführung der FA Women’s Super League zwei weitere Spielzeiten für Liverpool zu bestreiten.[2] 2013 wechselte sie für eine Saison zum Ligarivalen Doncaster Rover Belles, bevor sie ihre Spielerlaufbahn endgültig beendete.

In der Nationalmannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Foster durchlief alle Jugendnationalmannschaften der Waliser, bevor sie im Spiel gegen Irland im Alter von 17 Jahren ihr Debüt für die walisische A-Nationalmannschaft gab. In den folgenden 63 Spielen gelangen ihr 9 Tore, zum Anlass ihres 50. Länderspiels führte sie die Mannschaft als Kapitänin aufs Feld. Eine Qualifikation für ein großes Turnier blieb ihr mit den Waliserinnen verwehrt, sie nahm allerdings viermal mit der Nationalmannschaft am Einladungsturnier um den Algarve-Cup teil. Zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens aus dem Nationalteam war sie walisische Rekordnationalspielerin, mittlerweile wurde sie in dieser Hinsicht von mehreren Spielerinnen übertroffen.[3]

Karriere als Schiedsrichterin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Anschluss an ihre Laufbahn als Spielerin absolvierte sie 2013 einen Schiedsrichter-Lehrgang. Bereits drei Jahre später wurde sie vom walisischen Fußballverband für die Liste der FIFA-Schiedsrichter nominiert, was sie zur Leitung internationaler Partien berechtigt. Ihr internationales Debüt gab sie im November 2017 bei der WM-Qualifikationspartie zwischen der Schweiz und Belarus. 2018 war sie die erste Frau, die ein Spiel in der Cymru Premier – der höchsten rein-walisischen Spielklasse – leitete.[4] Im gleichen Jahr amtierte sie auch bei der U-19-EM 2018. Von der UEFA wurde sie 2022 als eine von 13 Hauptschiedsrichterinnen für die Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2022 in England berufen.[5] Bei dem Turnier leitete sie drei Spiele, darunter das Halbfinale der deutschen Elf gegen Frankreich.

Einen Monat später kam Foster im August 2022 bei der U-20-Weltmeisterschaft 2022 in Costa Rica zum Einsatz. Nach insgesamt zwei Spielleitungen in Gruppenphase und Viertelfinale unterstützte sie im Endspiel Schiedsrichterin Emikar Calderas Barrera als Vierte Offizielle.

Am Ende der Spielzeit 2022/23 wurde sie von der UEFA für die Leitung des Finales der UEFA Women’s Champions League zwischen dem FC Barcelona und dem VfL Wolfsburg nominiert.[6]

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023 in Australien und Neuseeland gehört sie ebenfalls zum Aufgebot der Unparteiischen.[7] Bei dieser leitete sie zusammen mit Michelle O’Neill und Franca Overtoom insgesamt vier Spiele, darunter zwei Gruppenspiele, ein Achtelfinale sowie das Spiel um Platz 3 zwischen Schweden und Australien (2:0).

Einsätze bei der Europameisterschaft 2022[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phase Datum Spielort Heimmannschaft Gastmannschaft Ergebnis
Gruppenphase 9. Juli 2022 Sheffield Niederlande Niederlande Schweden Schweden 1:1 (0:1)
Gruppenphase 14. Juli 2022 Rotherham Frankreich Frankreich Belgien Belgien 2:1 (2:1)
Halbfinale 27. Juli 2022 Milton Keynes Deutschland Deutschland Frankreich Frankreich 2:1 (1:1)

Einsätze bei der Weltmeisterschaft 2023[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phase Datum Spielort Heimmannschaft Gastmannschaft Ergebnis
Gruppenphase 24. Juli 2023 Adelaide Brasilien Brasilien Panama Panama 4:0 (2:0)
Gruppenphase 29. Juli 2023 Wellington Schweden Schweden Italien Italien 5:0 (3:0)
Achtelfinale 5. Aug. 2023 Auckland Schweiz Schweiz Spanien Spanien 1:5 (1:4)
Spiel um Platz 3 19. Aug. 2023 Brisbane Schweden Schweden Australien Australien 2:0 (1:0)

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Foster arbeitet hauptberuflich als Sportlehrerin in Chester.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cheryl Foster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Liste der internationalen Schiedsrichter 2022. FIFA, 27. Januar 2022, abgerufen am 2. August 2022 (englisch).
  2. Jonathan Brown: Nicht mehr nur zum Spaß - Frauenfußball wird professionell. In: theindependent.com. 13. September 2010, abgerufen am 2. August 2022 (englisch).
  3. a b Frauenfußball: Sportlehrerin aus Chester neue walisische Rekordnationalspielerin. In: cheshirelive.com. Cheshire Live, 12. November 2009, abgerufen am 2. August 2022 (englisch).
  4. Welsh Premier. In: Wales Sunday. Wales Media, 19. August 2018, abgerufen am 2. August 2022 (englisch).
  5. UEFA EURO der Frauen - Liste der Spieloffiziellen. UEFA, 19. April 2022, abgerufen am 2. August 2022 (englisch).
  6. Referee teams appointed for 2023 UEFA club competition finals. UEFA, 22. Mai 2023, abgerufen am 1. Juni 2023 (englisch).
  7. Aufgebot von 33 Schiedsrichterinnen, 55 Schiedsrichterassistentinnen und 19 Video-Spieloffiziellen für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™. In: de.fifa.com. FIFA, 9. Januar 2023, abgerufen am 27. Mai 2023.