Cirrhilabrus

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Cirrhilabrus

Temmincks Zwerglippfisch (Cirrhilabrus temminckii), die Typusart der Gattung

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Labriformes
Familie: Lippfische (Labridae)
Tribus: Zwerglippfische (Pseudocheilini)
Gattung: Cirrhilabrus
Wissenschaftlicher Name
Cirrhilabrus
Temminck & Schlegel, 1845

Cirrhilabrus ist eine Gattung kleiner Lippfische aus den Korallenriffen des tropischen Indopazifik.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cirrhilabrus-Arten sind sehr bunt. Es besteht ein ausgesprochen starker Sexualdimorphismus, d. h. Männchen und Weibchen sind unterschiedlich gefärbt. Auch innerhalb einer Art ist die Färbung sehr variabel und kann bei der Balz oder beim Imponierverhalten schnell gewechselt werden. Weibchen und Jungtiere nah verwandter Arten sind oft sehr ähnlich gefärbt. Cirrhilabrus-Arten werden 4,36 bis 16 Zentimeter lang. Die meisten Arten bleiben unterhalb von zehn Zentimeter.

Cirrhilabrus bathyphilus
Cirrhilabrus claire
Cirrhilabrus cenderawasih
Cirrhilabrus jordani
Cirrhilabrus katherinae
Cirrhilabrus lunatus, ♀
Cirrhilabrus marjorie
Cirrhilabrus rubrimarginatus
Cirrhilabrus temminckii, ♀
A – Cirrhilabrus wakanda
B – Cirrhilabrus blatteus
C -Cirrhilabrus sanguineus
D – Cirrhilabrus rubrisquamis

Vergleich mit Paracheilinus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattungen Cirrhilabrus und Paracheilinus sind sich sehr ähnlich, sowohl in ihrem Äußeren als auch in ihrer Lebensweise. Beide kommen als Zooplanktonfresser vor allem über Korallenschuttfeldern oder Halimeda-Algenfeldern vor. Ähnlich wie bei Paracheilinus sind die Männchen von Cirrhilabrus außerordentlich bunt gefärbt und zeigen ihre Balzfärbung gegenüber den weniger bunt gefärbten Weibchen etwa 1 bis 2 Stunden vor Sonnenuntergang. Dabei werden die kleinen Cirrhilabrus-Weibchen oft von Paracheilinus-Männchen angebalzt. Gattungshybriden sind bisher aber nicht gefunden worden. Der morphologische Hauptunterschied zwischen beiden Gattungen ist die Anzahl der Rückenflossenstacheln und die Anzahl der Brustflossenstrahlen (9 bzw. 14 bei Paracheilinus vs. 11 bzw. 15 o. 16 bei Cirrhilabrus). Außerdem ist der Rand des Präoperculums bei Cirrhilabrus gesägt, bei Paracheilinus dagegen glatt. Die Männchen einiger Paracheilinus-Arten entwickeln ausgezogene Filamente auf der Rückenflosse. Bei Cirrhilabrus ist dies nicht der Fall. Jungfische mit einer Standardlänge von weniger als 2,5 cm sind sich ebenfalls sehr ähnlich. Juvenile Cirrhilabrus zeigen meistens eine dunklen Fleck oder Sattel auf dem oberen Abschnitt des Schwanzstiels, der bei juvenilen Paracheilinus mit Ausnahme von P. attenuatus niemals vorkommt. Außerdem befindet sich bei den meisten jungen Cirrhilabrus an der Schnauzenspitze ein auffälliger weißer Fleck, während junge Paracheilinus einen weißen, brauenähnlichen Bogen über den Augen besitzen.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cirrhilabrus-Arten leben vor allem im flachen Wasser, unterhalb von 40 bis 50 Metern treten weniger Arten auf. In letzter Zeit sind allerdings einige entdeckt worden, die unterhalb einer Tiefe von 100 Metern leben. Die Fische fressen Zooplankton und leben in Gruppen, oft vergesellschaftet mit anderen planktonfressenden Lippfischen und Fahnenbarschen. In diesen Gruppen sind die Weibchen immer erheblich in der Überzahl. Wahrscheinlich bilden sie Haremsgruppen mit einem Männchen. Nachts verbergen sich die Tiere in Felsspalten oder zwischen den Ästen von Acropora-Korallen.

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Debelius / Rudie H. Kuiter: Lippfische. Ulmer Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3973-1
  • Hans A. Baensch / Robert Patzner: Mergus Meerwasser-Atlas Band 1, Mergus-Verlag, Melle, 1997, ISBN 3-88244-110-0
  • Yi-Kai Tea, Xin Xu, Joseph D DiBattista, Nathan Lo, Peter F Cowman, Simon Y W Ho: Phylogenomic Analysis of Concatenated Ultraconserved Elements Reveals the Recent Evolutionary Radiation of the Fairy Wrasses (Teleostei: Labridae: Cirrhilabrus). Systematic Biology, Volume 71, Issue 1, Januar 2022, S. 1–12, doi: 10.1093/sysbio/syab012

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerald R. Allen, Mark V. Erdmann, & N.L.A. Yusmalinda (2016): Review of the Indo-Pacific Flasherwrasses of the genus Paracheilinus (Perciformes: Labridae), with descriptions of three new species. Journal of the Ocean Science Foundation, 19: 18–90.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cirrhilabrus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien