Kahnschnabelreiher

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Kahnschnabelreiher

Kahnschnabelreiher (Cochlearius cochlearius)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Pelecaniformes
Familie: Reiher (Ardeidae)
Unterfamilie: Cochleariinae
Gattung: Kahnschnäbel
Art: Kahnschnabelreiher
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Cochlearius
Brisson, 1760
Wissenschaftlicher Name der Art
Cochlearius cochlearius
(Linnaeus, 1766)

Der Kahnschnabelreiher (Cochlearius cochlearius) oder Kahnschnabel gehört innerhalb der Familie der Reiher (Ardeidae) zur monotypischen Gattung Cochlearius.

Der Kahnschnabelreiher erreicht eine Größe von 50 bis 60 cm sowie ein Gewicht von 500 bis 1.000 Gramm. Männchen werden deutlich größer und schwerer als Weibchen. Markantes Merkmal ist seine recht große Federhaube, die schwarz gefärbt ist. Das Gefieder ist überwiegend grau. Stirn, die Seiten des Kopfes und der Kehlbereich sind weiß. Bauch und Beinbefiederung weisen eine gräuliche bis bräunliche Färbung auf. Der Kahnschnabelreiher hat für eine Art aus der Familie der Reiher eine ungewöhnliche Schnabelform. Er ist kurz und breit und somit nicht zum Stochern nach Beute geeignet. Sein Schnabel hat die Funktion eines Schöpfschnabels und ist 8 cm lang und 5 cm breit. Als nachtaktiver Jäger verfügt er über große Augen, mit denen er sich in der Nacht vorzüglich orientieren kann. Kahnschnäbel sind Einzelgänger. Die Lebenserwartung liegt bei rund 25 Jahren.

Der Kahnschnabelreiher kommt von Mexiko bis Brasilien in ganz Mittel- und dem nördlichen Südamerika vor. Er bevorzugt dicht bewaldete Flussufer und Mangrovensümpfe.

Fische, Krebstiere, Insekten, kleine Amphibien, aber auch kleine Säugetiere gehören zur bevorzugten Nahrung des Kahnschnabelreihers.

Die Geschlechtsreife wird mit rund 3 Jahren erreicht. Abhängig vom Verbreitungsgebiet kann eine Paarung ganzjährig erfolgen. Kahnschnabelreiher leben außerhalb der Balz/Brut als Einzelgänger. Während der Brutzeit gesellen sie sich aber zu Kolonien zusammen. Das Männchen trägt während der Balz seine Federhaube zur Schau. Weiteres Merkmal der Balz ist das Klappern der Schnäbel von beiden Geschlechtern. Die Nester werden aus Reisig in mittlerer Höhe auf Bäumen in Wassernähe errichtet. Das Weibchen legt zwischen 2 und 4 bläuliche Eier, die von beiden Altvögeln 25–28 Tage bebrütet werden. Die Eier haben ein durchschnittliches Gewicht von 35 Gramm.

  • James A. Kushlan & James A. Hancock: Herons. Oxford University Press, 2005, ISBN 0-19-854981-4
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