Condensine

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Schematische Abbildung von Condensin mit Namen der einzelnen Untereinheiten.

Condensine sind Proteinkomplexe, die für die Chromosomenkondensation der Mitose erforderlich sind.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Strukturell sind Condensine den Cohesinen sehr ähnlich, unterscheiden sich aber in der Funktion. Sie bestehen aus fünf Untereinheiten: zwei SMC-Proteinen (SMC2 und SMC4), einem Kleisin (Brn1 / CAP-H oder CAP-H2) und zwei HEAT-repeat-Proteinen (CAP-D2/D3 und CAP-G/G2).[1] Beide SMC-Untereinheiten bilden mit der Kleisin-Untereinheit einen Ring. Es ist vorgeschlagen worden, dass dieser Ring ähnlich Cohesin Chromatin topologisch umschließen kann.[2] Die beiden HEAT-repat-Untereinheiten assoziieren mit der Kleisin-Untereinheit.

Fast alle Organismen haben Condensin oder Condensin-ähnliche Proteinkomplexe. Während Prokaryoten und niedere Eukaryoten nur eine Isoform besitzen, kommen in mehrzelligen Lebewesen oft zwei Condensin-Isoformen vor – Condensin I und Condensin II. Condensin-II-Komplexe befinden sich während des ganzen Zellzyklus im Zellkern. Condensin-I-Komplexe sind in der Interphase im Zytoplasma und gelangen nur nach Auflösen der Kernhülle in der Mitose in Kontakt mit Chromatin.

Die SMC-Untereinheiten können als Dimer ATP binden. In vitro konnte gezeigt werden, dass Condensine die Energie aus der ATP-Hydrolyse nutzen können, um DNA zu binden und diese zu verwinden. Vermutlich funktioniert die Kondensation der DNA gleich. Dabei werden einige Untereinheiten des Condesins von dem während der M-Phase aktiven M-cdk phosphoryliert und bilden DNA-Schleifen durch intramolekulare Quervernetzungen.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Condensine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. T. Hirano: Condensins: universal organizers of chromosomes with diverse functions. In: Genes & Dev. 2012, S. 1659–1678, doi:10.1101/gad.194746.112.
  2. S. Cuylen, J. Metz, C. Häring: Condensin structures chromosomal DNA through topological links. In: Nat Struct Mol Biol. 2011, doi:10.1038/nsmb.2087.
  3. Bruce Alberts et al.: Molekularbiologie der Zelle, 4. Auflage, 2004, S. 1196–1197.