Dürrhennersdorf
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 3′ N, 14° 36′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Görlitz | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Neusalza-Spremberg | |
Höhe: | 396 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,71 km2 | |
Einwohner: | 912 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 85 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 02708 | |
Vorwahl: | 035872 | |
Kfz-Kennzeichen: | GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 26 070 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hauptstraße 60 02708 Dürrhennersdorf | |
Website: | www.duerrhennersdorf.com | |
Bürgermeister: | Daniel Herklotz (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Dürrhennersdorf im Landkreis Görlitz | ||
Dürrhennersdorf (obersorbisch Suche Hendrichecy) ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz. Sie erstreckt sich im Tal des Großschweidnitzer Wassers in der Oberlausitz, nahe der Grenze zu Tschechien und gehört der Verwaltungsgemeinschaft Neusalza-Spremberg an.
Geografie und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Dürrhennersdorf liegt im westlichen Teil des Landkreises, etwa 7 km südlich von Löbau am Nordrand des Lausitzer Berglandes zwischen dem Kuhberg (433,6 m), dem Seidelberg (424,7 m), dem Hutberg (422,5 m) und dem Hölleberg (347,1 m). Die Bundesstraße 96 und die Grenze zur Tschechischen Republik verlaufen südlich des Gemeindegebietes. Der Bahnhof Dürrhennersdorf befindet sich an der Bahnstrecke Ebersbach–Löbau, die jedoch außer für den Güterverkehr und Sonderfahrten stillgelegt ist. Nordöstlich des Dorfes beginnt der Höllengrund, ein enges Tal des Großschweidnitzer Wassers.
Von 1892 bis 1945 führte die Schmalspurbahn Taubenheim–Dürrhennersdorf über Schönbach und Oppach nach Taubenheim/Spree.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dürrhennersdorf wurde 1306, wie die meisten Dörfer in der Umgebung, unter das Obergericht Löbau gestellt, damals Heinrickesdorpp geschrieben, was auf einen Lokator Heinrich hinweist. Dieses Jahr gilt auch als erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Im Jahre 1631 im Dreißigjährigen Krieg wurde Dürrhennersdorf geplündert.
Im Frühjahr 1940 kamen die polnischen Eheleute Anton und Josefa Mielniczuk als Zwangsarbeiter auf das Rittergut des Ortes. Ihr Sohn Kazimierz wurde von der deutschen Hebamme Gertrud Landgraf aufgezogen – entgegen den NS-Weisungen zur Behandlung von „Fremdvölkischen“ – und damit rette sie sein Leben.[2]
Am Ende des Zweiten Weltkrieges nach der Sprengung des Bahnviaduktes und der Kleinbahnbrücke wurde Dürrhennersdorf zwangsweise zur vorläufigen Endstation für zahlreiche Vertriebene und Flüchtlinge aus dem Sudetenland und Schlesien. Einige blieben für immer hier.
Ortsnamenformen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1306: Heinrickesdorpp, 1348: Henrichisdorf, 1419: Heynerßdorff dorre, 1448: Heinirsdorff, 1483: Heinerßdorff, 1503: Dorrheynerßdorff, 1569: Dorrenhennerßdorf, 1657: Dürrhennersdorff
Verwaltungszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1777: Bautzener Kreis, 1843: Landgerichtsbezirk Löbau, 1856: Gerichtsamt Neusalza, 1875: Amtshauptmannschaft Löbau, 1952: Kreis Löbau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner[3] |
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1777 | 19 besessene Mann, 22 Gärtner, 66 Häusler |
1834 | 870 |
1871 | 1.100 |
1890 | 969 |
1910 | 978 |
1925 | 1.311 |
1939 | 1.321 |
1946 | 1.609 |
1950 | 1.724 |
1964 | 1.523 |
1990 | 1.203 |
2000 | 1.272 |
2007 | 1.163 |
2009 | 1.148 |
2012 | 1.046 |
2013 | 1.018 |
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsteile sind Dürrhennersdorf und Neuschönberg.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 werden alle 10 Sitze des Gemeinderates von der Freien Wählervereinigung gehalten. Ist nur ein Wahlvorschlag zur Wahl zugelassen, haben die Wähler die Möglichkeit händisch Namen auf den Wahlzettel zu schreiben. Davon hat 2024 ein Wähler Gebrauch gemacht.
Liste | 2024[4] | 2019[5] | 2014[6] | |||
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Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | |
Freie Wählervereinigung | 10 | 99,9 | 7 | 64,1 | 4 | 36,2 |
Einzelvorschläge | – | 0,1 | nicht zulässig | |||
CDU | – | – | 3 | 35,9 | 8 | 60,9 |
SPD | – | – | – | – | – | 2,9 |
Wahlbeteiligung | 72,1 % | 66,7 % | 58,2 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister ist seit 2022 Daniel Herklotz.
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
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2022 | Daniel Herklotz | Herklotz | 81,4 |
2015 | Albrecht Gubsch | Gubsch | 98,8 |
2008 | 76,1 | ||
2001 | 97,8 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Umgebindehäuser
- Schützenhaus (Gaststätte mit Vereinsraum und Kegelbahn)[7]
- Park mit jährlich stattfindenden kulturellen Veranstaltungen[8]
Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Dürrhennersdorf erfasst.
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Eduard Hofmann (1792–1860), ein Freund und Mitarbeiter Beethovens, Klavierlehrer in Prag
- Richard Petri (1823–1906), Oberstaatsanwalt, Abgeordneter des Sächsischen Landtags
- Oskar Schwär (1890–1968), Heimatdichter und Forscher des Oberlausitzer Brauchtums
- Willi Hennig (1913–1976), Biologe
- Siegfried Hauptmann (1931–2011), Chemiker
- Wolfgang Böhmer (* 1936), Mediziner und Politiker (CDU), 2002–2011 Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cornelius Gurlitt: Dürrhennersdorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 95.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
- ↑ Ursula Höntsch: Kazio und seine Mütter, in: Die Stunde Null, Berlin 1966, S. 140
- ↑ Dürrhennersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 11. September 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 11. September 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 11. September 2024.
- ↑ http://www.schuetzenhaus-duerrhennersdorf.de/
- ↑ http://www.park-duerrhennersdorf.de/