Ingoldingen

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Wappen Deutschlandkarte
Ingoldingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ingoldingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 2′ N, 9° 45′ OKoordinaten: 48° 2′ N, 9° 45′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 551 m ü. NHN
Fläche: 44,23 km2
Einwohner: 3214 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 88456, 88400
Vorwahl: 07355
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 062
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
St. Georgenstraße 1
88456 Ingoldingen
Website: www.ingoldingen.de
Bürgermeister: Waldemar Schulz
Lage der Gemeinde Ingoldingen im Landkreis Biberach
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Karte
Ingoldingen von Süden

Ingoldingen ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Biberach in Deutschland.

Geografische Lage

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Ingoldingen liegt rund neun Kilometer südwestlich von Biberach an der Riß unweit westlich der Bundesstraße 30. Durchflossen wird es vom Federbach, der südöstlich der Ortschaft in den von Süden kommenden Donauzufluss Riß mündet, von welcher der eine von zwei Quellbächen im südlichen Gemeindeteil Winterstettendorf entspringt.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Ingoldingen besteht neben dem gleichnamigen Hauptort aus den Ortsteilen Degernau, Grodt, Winterstettenstadt, Winterstettendorf, Muttensweiler, Gensenweiler, Hervetsweiler, Wattenweiler und Hagnaufurt.

Nachbargemeinden

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Von Norden beginnend grenzt Ingoldingen an die Gemeinden Mittelbiberach, Ummendorf, Hochdorf, Eberhardzell, Bad Waldsee, Aulendorf (beide im Landkreis Ravensburg), Bad Schussenried und Biberach an der Riß.

Im Süden der Gemeinde liegt das Naturschutzgebiet Hagnaufurter Ried. Daneben hat Ingoldingen einen Anteil am Landschaftsschutzgebiet Oberes Rißtal und am FFH-Gebiet Umlachtal und Riß südlich Biberach.[2]

Geschichte im alten Reich

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Ingoldingen wurde erstmals 1083 im Rahmen des Investiturstreits urkundlich erwähnt. Es gehörte damals zur Benediktinerabtei St. Georgen. Die Vogtei lag in den Händen landsässiger Adliger. Im Jahre 1566 ließ Herzog Christoph von Württemberg den Ort in Besitz nehmen, da er davon ausging, dass ihm alle Gebiete des evangelisch gewordenen Klosters zustanden. Die katholisch gebliebenen Mönche des Klosters St. Georgen nahmen ihren Hauptsitz nun jedoch in der Reichsstadt Villingen und setzten ihren weiter bestehenden Anspruch auf Ingoldingen durch. Unterstützung fanden sie dabei durch das Haus Habsburg, welches die Vogtei am Ort dem Streubesitz der Landvogtei Schwaben zuordnete.

Geschichte seit württembergischer Zeit

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Im Jahre 1806 kam Ingoldingen an das Königreich Württemberg und wurde dem Oberamt Waldsee unterstellt. Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Ingoldingen 1938 vom Oberamt Waldsee zum neu umrissenen Landkreis Biberach. Im Jahre 1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging.

Räumliche Entwicklung des Gemeindegebiets

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Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden folgende Gemeinden und Orte nach Ingoldingen eingemeindet, bzw. mit Ingoldingen vereinigt:[3]

  • 1. Juni 1972: Grodt und Muttensweiler
  • 1. Dezember 1974: Winterstettendorf
  • 1. Januar 1975: Winterstettenstadt (Vereinigung mit Ingoldingen zur neuen Gemeinde Ingoldingen)
  • 1. Januar 1976: die Ortsteile Gensenweiler, Hervetsweiler, Wattenweiler und Hagnaufurt der Stadt Bad Waldsee (aus der ehemaligen Gemeinde Michelwinnaden).
Winterstettenstadt um 1900

Ingoldingen ist traditionell römisch-katholisch geprägt. Die katholischen Kirchengemeinden St. Georg in Ingoldingen, St. Jakobus in Muttensweiler, St. Pankratius in Winterstettendorf und St. Georg in Winterstettenstadt sind Teil der Seelsorgeeinheit Riß-Federbachtal im Dekanat Biberach.

Die evangelischen Christen gehören zur Kirchengemeinde Bad Schussenried.

Bürgermeister von Ingoldingen war von 1975 bis 2011 Karl Zeller.[4] Auf ihn folgte von 2011 bis 2024 Jürgen Schell.[5] Seit dem 1. November 2024 ist Waldemar Schulz Bürgermeister. Er wurde am 15. September 2024 mit 52,4 Prozent der Stimmen gewählt.[6]

In Ingoldingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat besteht aus den 16 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis.[7] Die Wahlbeteiligung betrug 71,85 % (2019: 71,1 %).

Partei/Gruppierung Stimmen Sitze Ergebnis 2019
Freie Wählervereinigung 51,45 % 8 80,39 %, 11 Sitze
Unabhängige Bürgerliste 80,9 % 8 0 %, 0 Sitze
CDU 0 % 0 19,1 %, 3 Sitze
Wappen der Gemeinde Ingoldingen
Wappen der Gemeinde Ingoldingen
Blasonierung: „In Grün ein aufgerichtetes goldenes (gelbes) Ross, rechts unten ein silbernes (weißes) Patriarchenhochkreuz mit Kleeblattenden.“[8]
Wappenbegründung: Nachdem Grodt, Muttensweiler und Winterstettendorf bereits in den Jahren 1972 bis 1974 in die frühere Gemeinde Ingoidingen eingegliedert worden waren, vereinigte sich die letztere am 1. Januar 1975 mit Winterstettenstadt zur neuen Gemeinde Ingoldingen. Im Wappen, das vom Landratsamt Biberach am 14. Februar 1979 mit der Flagge verliehen worden ist, soll das goldene Ross an die in dieser Gegend früher bedeutende Pferdezucht sowie an den landwirtschaftlichen Charakter der Gesamtgemeinde erinnern. Das Kreuz mit den beiden Querbalken weist die übliche Form der örtlichen Kirchturmkreuze auf.

Gemeindepartnerschaften

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Ingoldingen unterhält seit 1892 eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Saint-Marcel-lès-Valence im Département Drôme.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Der Ortsteil Muttensweiler liegt sowohl an der Oberschwäbischen Barockstraße als auch am Oberschwäbischen Jakobsweg von Ulm nach Konstanz.

Die 1750/51 von Jakob Emele erbaute St.-Jakobus-Kirche steht an einer Stelle, die schon 1275 mit einer Pfarrkirche genannt wurde. Das 1983/84 renovierte Innere der Kirche wird von drei Altären beherrscht. Der Hochaltar zeigt die Enthauptung des Kirchenpatrons Jakobus. Die Orgel mit fünfzehn Registern wurde 1958 vom Biberacher Unternehmen Reiser gebaut.

Persönlichkeiten

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  • Gemeinde Ingoldingen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Waldsee (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 10). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1834, S. 109–112 (Volltext [Wikisource]).
  • Kurt Diemer: Eines der ältesten oberschwäbischen Dorfrechte. Die Ingoldinger Rechtssatzung von 1449. In: Ulm und Oberschwaben, 57. Jg. 2011, S. 99–104 doi:10.53458/uo.v57i.6947
Commons: Ingoldingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Daten- und Kartendienst der LUBW
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 525, 544 und 545 (544 und 545 Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Abschied: Karl Zeller legt sein Amt nieder. In: schwaebische.de. 15. April 2011, abgerufen am 20. September 2024.
  5. Michael Mader: Vier Bewerber wollen Schell nachfolgen. In: schwaebische.de. 10. September 2024, abgerufen am 20. September 2024.
  6. Gerhard Rundel: Waldemar Schulz gewinnt Bürgermeisterwahl in Ingoldingen. In: schwaebische.de. 16. September 2024, abgerufen am 20. September 2024.
  7. Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart
  8. Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 24. Oktober 2023
  9. Partnergemeinde Saint-Marcel-lès-Valence im Internetauftritt der Gemeindeverwaltung Ingoldingen; abgerufen am 24. Oktober 2023.