Delosperma

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Delosperma

Delosperma aberdeenense

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Mittagsblumengewächse (Aizoaceae)
Unterfamilie: Ruschioideae
Gattung: Delosperma
Wissenschaftlicher Name
Delosperma
N.E.Br.

Delosperma ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Mittagsblumengewächse (Aizoaceae). Der botanische Name der Gattung leitet sich von den griechischen Worten delos für ‚offen‘ sowie sperma für ‚Samen‘ ab und verweist darauf, dass die Samen in den geöffneten Kapseln sichtbar sind.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arten der Gattung Delosperma wachsen strauchig, bilden selten Horste, sind kriechend oder kompakt. Häufig wird eine Pfahlwurzel ausgebildet, aus der neue Zweige entspringen. Die Internodien sind papillös oder glatt. Ihre fleischigen Laubblätter fühlen sich beim Berühren weich an. Sie sind flach bis drehrund, meist mehr oder weniger halbrund mit einer konkaven bis rinnigen Oberseite und einer gerundeten konvexen Unterseite. Es sind Blasenzellen verschiedener Form, Größe und Dichte vorhanden. Die Spaltöffnungen sind nicht in der Blattoberfläche eingesenkt, obgleich sie gelegentlich von großen, dicht angeordneten Blasenzellen verdeckt werden.

Die Blüten erscheinen einzeln, stehen aber meist in großen dichasialen Blütenständen, oft auch in jährlich ausgebildeten Zymen, zusammen. Die Einzelblüten sind durch mehr oder weniger lange Internodien voneinander getrennt. Es werden fünf, sehr ungleiche Kelchblätter ausgebildet. Die Kronblätter sind schmal bis löffelförmig. Sie sind in ein bis vier Kreisen angeordnet. Die Farbe der Kronblätter variiert von weiß bis rosafarben, violett, gelb, lachsfarben, orangefarben und rostrot. Selten sind sie scharlachrot, karminfarben oder weinfarben. Filamentöse Staminodien sind vorhanden. Das Nektarium besteht aus fünf getrennten Drüsen. Die Blütezeit reicht vom Frühjahr bis in den Hochsommer. Die Blüten öffnen sich am Morgen und schließen sich in der Nacht.

Die fünffächrigen, blass gefärbten, hygrochastischen Kapselfrüchte sind an ihrer Basis trichterförmig, die Fächer sind jedoch flach. Meist sind breite Klappenflügel und parallele Quellleisten, jedoch keine Fächerdecken und keine Verschlusskörper vorhanden (Kapseln vom Delosperma-Typ). Die Früchte enthalten meist braune, kugelförmige, glatte oder papillöse Samen.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Delosperma ist im Osten von Botswana, in Eritrea, Äthiopien, Kenia, Lesotho, auf Madagaskar, im Osten von Mosambik, auf Réunion, in Saudi-Arabien, Zentral- und Ost-Südafrika, Eswatini, Tansania, Jemen und im Süden von Simbabwe verbreitet. Die Arten wachsen meist in Sommerregengebieten, wo in der Regel Niederschlagsmengen von mehr als 400 Millimeter jährlich niedergehen.

Die Erstbeschreibung der Gattung durch Nicholas Edward Brown wurde 1925 veröffentlicht.[1] Die Typusart ist Delosperma echinatum. Nach Heidrun Hartmann (2017) umfasst die Gattung Delosperma folgende Arten:[2]

Delosperma sensu lato umfasst auch die Gattungen Corpuscularia und Hartmanthus.

Botanische Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Louisa Bolus stellte 1927 die Untergattung Euryphyllum auf, in die sie nur die Art Delosperma tradescantioides einbezog

Es wurden mehrere Versuche unternommen, die Gattung Delosperma infragenerisch zu strukturieren. Louisa Bolus stellte 1927 die Untergattung Euryphyllum auf, in die sie nur die Art Delosperma tradescantioides stellte.[3] Mary Lavis unterschied 1966 fünf Gruppen ohne taxonomischen Rang, die sie als Angustifolia, Planifolia, Cymosa, Carinata und Compressilatera bezeichnete.[4] Drei Jahre später ging sie einen Schritt weiter und unterteilte die Gattung in 29 Sektionen, von denen sie allerdings nur drei gültig beschrieb.[5]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heidrun E. K. Hartmann (Hrsg.): Illustrated Handbook of Succulent Plants: Aizoaceae A-E. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 2001, ISBN 3-540-41691-9, S. 184–210.
  • Gideon Smith u. a. (Hrsg.): Mesembs of the World: Illustrated Guide to a Remarkable Succulent Group. Briza Publications, 1998, ISBN 1-875093-13-3, S. 292–299.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nicholas Edward Brown: Mesembryanthemum and some new genera separated from it. In: The Gardeners’ Chronicle. 3. Folge, Band 78, 1925, S. 412.
  2. Heidrun E. K. Hartmann (Hrsg.): Illustrated Handbook of Succulent Plants: Aizoaceae. 2. Auflage. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 2017, ISBN 978-3-662-49260-4, S. 395–443, doi:10.1007/978-3-662-49260-4_43.
  3. L. Bolus: Delosperma tradescantioides. In: The Flowering plants of Africa. Band 7, 1927, Tafel 261. (online)
  4. Mary Lavis: Notes on the genus Delosperma (Mesembrieae). In: Journal of South African Botany. Band 32, 1966, S. 210.
  5. Mary Lavis: Notes on the genus Delosperma (Mesembrieae). In: Journal of South African Botany. Band 35, 1969, S. 145–147.

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heidrun Hartmann: A synopsis of Delosperma N.E.Br. (Aizoaceae) in North East Africa and South West Arabia. In: Bradleya. Band 26, 2008, S. 41–62.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Delosperma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien