Der Deutsche Michel

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Abbildung des Standbilds in der Königsberger Woche, 1912

Der Deutsche Michel ist eine allegorische Darstellung des deutschen Michels, das heißt des Deutschen an sich, durch den Bildhauer Friedrich Reusch.

Friedrich Reusch hatte das Standbild schon 1895 in seinem Atelier in der Kunstakademie Königsberg geschaffen. Lange Zeit stand es als unverkäuflicher Ladenhüter dort herum; später wurde es im Garten des Prussia-Museums aufgestellt. Das Standbild Deutscher Michel wurde für den Garten des früheren Königsberger Prussia-Museums (einst Königshaus) an der Königsstraße 65/67 geschaffen und gelangte im Jahre 1904 als Geschenk von Johann Friedrich Reusch an die Stadt Königsberg.[1] Obwohl zuerst verschmäht, erregte das Standbild doch Aufmerksamkeit und wurde ein Blickfang. Die Figur stand lange im Museumsgarten. Als 1913 der Wrangelturm, der seine militärische Bedeutung verloren hatte, nach Plänen von Friedrich Lahrs zu einer Kunsthalle umgebaut wurde, fehlte noch der äußerliche Hinweis darauf. Erst 1924 gelangte das Standbild auf die Außenmauer des Königsberger Wrangelturms. Das Denkmal wurde in der Schlacht um Königsberg vollständig zerstört.

Ebenfalls als Der Deutsche Michel wurde ein drei Meter hohes Standbild bezeichnet, das der Würzburger Bildhauer Artur Schlegmünig (1864–1956) geschaffen hatte und das am 1. April 1916 als Kriegswahrzeichen und zur Beschaffung von Spendengeldern in Würzburg (zwischen Dom und Neumünster) durch seinen Oberbürgermeister Max Ringelmann eingeweiht worden war.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  • Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Reprint der Originalausgabe, Stuttgart 1899.
  • Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preussen. 3 Bände. Böhlau, Köln 1996, ISBN 3-412-08896-X.
  • Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Carl Hanser, München 2005, ISBN 3-446-20619-1.
  • Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Berlin 2006, IS.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vgl. Heinrich Meinhard Mühlpfordt: Königsberger Skulpturen und ihre Meister 1255–1945. In: Ostdeutsche Beiträge aus dem Göttinger Arbeitskreis. Würzburg 1970, S. 135.
  2. Harm-Hinrich Brandt: Würzburger Kommunalpolitik 1869–1918. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände; Band III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9), S. 64–166 und 1254–1267; hier: S. 118.