Deutsche Fertighaus Holding

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DFH Deutsche Fertighaus Holding AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 2001
Sitz Simmern/Hunsrück Deutschland Deutschland
Leitung
  • Vorstand: Moritz Beul (Sprecher des Vorstands), Sascha Wittaschek, Kevin Zielonka
  • Aufsichtsrat: Markus Beul, Harald Sachs
Mitarbeiterzahl 1.270 (Stand 2020)
Umsatz 541,8 Mio. Euro (2017)
Branche Fertighausbau
Website www.dfh-gruppe.de
Stand: 31. Dezember 2017

Die DFH Deutsche Fertighaus Holding AG ist eines der größten Unternehmen der deutschen Fertighaus-Branche. Die im Jahr 2001 gegründete DFH ist die Dachgesellschaft der Fertighausmarken Massa Haus, Allkauf, Okal und weiterer Tochtergesellschaften.[1] Gemessen an der Zahl der von den Vertriebslinien insgesamt bislang erstellten Eigenheimen ist die DFH in Deutschland Marktführer. Der Marktanteil beträgt mehr als 20 %. Sitz der DFH und ihrer Tochterunternehmen ist Simmern/Hunsrück.

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DFH gehörte bis Ende 2003 zu der in Frankfurt am Main ansässigen Verwertungsgesellschaft Divaco, an der neben dem Hauptgesellschafter Metro AG (49 %) auch die Deutsche Bank (39 %) und der Versicherungskonzern Gerling (12 %) beteiligt waren. Seit ihrer Gründung 1998 hatte die Divaco Handelsaktivitäten und Beteiligungen gehalten, die die Metro AG abstoßen wollte, da sie nicht zum Kerngeschäft des Handelskonzerns gehörten. Rückwirkend zum 31. Dezember 2003 verkaufte die Metro AG ihre Beteiligung an der hochverschuldeten Divaco für einen symbolischen Euro an deren damaligen Finanzvorstand Siegfried Kaske (Alleinaktionär und Alleinvorstand der Divaco). Bis zu diesem Management-Buy-out zählte die DFH zu den noch nicht verwerteten Beteiligungen der Divaco.

Die ehemalige Metro-Tochter DFH Eigenheimbank AG, Saarbrücken, die anfänglich die Finanzierungs- und Versicherungsdienstleistungen für die vier Vertriebslinien der DFH-Gruppe abwickelte, wurde zum 19. Dezember 2003 zunächst zur DFH Eigenheimbank GmbH umgewandelt, dann Anfang 2004 vollständig von der General-Motors-Finanzdienstleistungstochter GMAC Financial Services über deren deutsche Tochtergesellschaft GMAC-RFC Deutschland GmbH (General Motors Acceptance Corporation Residential Funding Corporation) übernommen und in GMAC-RFC Bank GmbH umfirmiert (mit Sitz nunmehr in Wiesbaden).

Im Bereich Dienstleistungen (z. B. Bemusterung) und Logistik (Materiallieferung) besteht eine Zusammenarbeit mit dem nicht der DFH, sondern der Eurobaustoff-Gruppe angehörenden Unternehmen Mobau-Wirtz Haussysteme in Heinsberg (Tochter der Mobau Wirtz Unternehmensgruppe) sowie den Praktiker-Baumärkten, die ehemals zu den Beteiligungen unterhalb der Divaco gehörte.

Gemäß Internetauftritt wurde der Vertrieb von massiven Fertigteilhäusern im Jahr 2017 eingestellt. Dieser Zweig war unter der Marke Ein SteinHaus gebündelt.[2]

2017 bestanden mehr als 120 Musterhauszentren/-standorte. 2017 erlöste der Konzern 542 Millionen Euro Umsatz bei rund 1.500 Mitarbeitern. Für die drei Vertriebslinien sind zudem rund 600 Handelsvertreter tätig.

2023 war das Unternehmen stark von der Baukrise betroffen, Fertigstellungen brachen um ein Drittel, Neuaufträge um die Hälfte ein.[3]

Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertriebslinien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • OKAL Haus GmbH: Spezialisiert auf schlüsselfertige Bauten. Gegründet 1928 von Otto Kreibaum aus Lauenstein (aus den Anfangsbuchstaben leitet sich der Firmenname OKAL ab), 2000 Mehrheitsbeteiligung durch die Divaco erworben. Seit 1959 über 89.000 gebaute Häuser. Seit Anfang der 1970er Jahre größter Fertighaushersteller in Europa.[4]
  • massa haus GmbH: ehemalige Tochtergesellschaft der Metro AG, spezialisiert auf Ausbauhäuser (deutscher Marktführer in diesem Segment). Über 28.000 realisierte Bauvorhaben. Die Fertighäuser werden im ehemaligen RIWA-Werk in Simmern/Hunsrück gefertigt. Früher enge Kooperation mit den Praktiker-Baumärkten, an denen die Metro Group bis April 2006 eine Beteiligung hielt.
  • allkauf haus GmbH: Spezialisiert auf Ausbauhäuser. Seit 1984 am Markt. Fast 14.000 realisierte Bauvorhaben. Die ehemals zur allkauf-Gruppe (aufgegangen in der Metro-Handelskette real) gehörenden 56 Verkaufsbüros der allkauf-Haus GmbH, darunter 16 Musterhaus-Standorte, wurden 1998 unter Beibehaltung der Firmierung an die massa-Ausbauhaus GmbH verkauft.

Produktionsgesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • DFH Haus GmbH: gegründet zum 1. Januar 2006 durch Umfirmierung der massa ausbauhaus GmbH, ist zum einen der Vertragspartner für die abgeschlossenen Hausverträge der drei operativen Unternehmen massa, allkauf und OKAL. Zum anderen ist die DFH Haus auch zuständig für die kaufmännische und technische Abwicklung der gesamten abgeschlossenen Hausverträge der operativen Unternehmen der Deutschen Fertighaus Holding AG.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2014 erhielt die DFH den „Großen Preis des Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung.[5][6] 2015 erhielt das von der TU Darmstadt und der DFH gemeinsam konzipierte Studentenwohnheim „CUBITY“[7] den Iconic Award des Rats für Formgebung.[8]

Forschungsprojekt mit FH Aachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammen mit der Fachhochschule Aachen lief seit Frühjahr 2015 ein gemeinsames Forschungsprojekt „LoCaL – Low Carbon Lifecycle“, das Konzepte für den Umgang mit Bestandsgebäuden entwickelt und umsetzt.[9] Ziel des Projekts ist die Erfassung von Ressourceneinsatz, Energieverbrauch und Umweltbelastung in Relation zum Lebenszyklus eines Eigenheims. Im April 2017 beendete die DFH das Forschungsprojekt vorzeitig.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Erfolgsstory des Hidden Champions aus Simmern: Fertighäuser für alle Ansprüche. In: elite-business-club.de. Abgerufen am 23. Februar 2016.
  2. DFH stärkt ihr Kerngeschäft im Holzfertigbau. In: dfhag.de. Deutsche Fertighaus Holding AG, 7. November 2017, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. März 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/dfhag.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Harald Schumacher: Baukrise: 31-Prozent-Absturz bei Fertighaus-Marktführer DFH. 27. September 2023, abgerufen am 17. Februar 2024.
  4. Deutsche Fertighaus Holding: OKAL, zuhause mit System. In: okal-mediacenter.de. Abgerufen am 23. Februar 2016.
  5. Preisträger 2014 aus Rheinland-Pfalz/Saarland: DFH Deutsche Fertighaus Holding AG, 55469 Simmern. In: mittelstandspreis.com. 27. September 2014, abgerufen am 18. März 2016.
  6. Deutsche Fertighaus Holding: Großen Preis des Mittelstandes erhalten. In: allgemeinebauzeitung.de. 19. November 2014, abgerufen am 23. Februar 2016.
  7. Deutsche Fertighaus Holding unterstützt TU Darmstadt beim Solar Decathlon Europe (Memento des Originals vom 25. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.solarwirtschaft.eu (solarwirtschaft.eu vom 8. Juli 2014, abgerufen am 18. März 2016)
  8. „CUBITY“ mit Iconic Award 2015 ausgezeichnet. In: mittelstand-nachrichten.de. 14. Juli 2015, abgerufen am 23. Februar 2016.
  9. LoCaL – Low Carbon Lifecycle: Erste Entwürfe für die Revitalisierung von Bestandsgebäuden. In: fh-aachen.de. 11. November 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. März 2016; abgerufen am 18. März 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fh-aachen.de
  10. DFH beendet Forschungsprojekt "LoCaL". In: dfhag.de. Deutsche Fertighaus Holding AG, 4. April 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Mai 2017; abgerufen am 10. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dfhag.de