Beutelratten
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Beutelratten | ||||||||||||
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Nordopossum (Didelphis virginiana) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||||
Didelphimorphia | ||||||||||||
Gill, 1872 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Didelphidae | ||||||||||||
Gray, 1821 |
Die Beutelratten (Didelphidae) sind eine Familie der Beutelsäuger und die einzigen Vertreter der Ordnung Didelphimorphia. Sie sind mit etwa 120 Arten in 18 Gattungen die artenreichste Beuteltierfamilie und leben auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Manchmal werden die Beutelratten Opossums genannt, im strengen Sinn sind das im Deutschen aber nur die Tierarten der Gattung Didelphis.
Körperbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Äußerlich sind viele Beutelratten Mäusen oder Ratten ähnlich, sind mit jenen aber nicht näher verwandt. Ihr Körper ist 8 bis 50 Zentimeter lang, das Gewicht variiert zwischen 13 Gramm und über 5 Kilogramm bei den Opossums. Das Fell ist meist dicht, wollig, kurz und recht unterschiedlich gefärbt. Der Schwanz übertrifft meist den Körper an Länge und kann bei vielen Arten als Greifschwanz verwendet werden. Die Beine sind eher kurz, alle vier Füße enden in fünf Zehen, wobei die große Zehe der Hinterbeine den anderen Zehen gegenübergestellt werden kann. Bis auf die große Zehe der Hinterbeine tragen alle Zehen Nägel.
Der Kopf ist langgestreckt und spitz, die Ohren sind meist groß und rund. Alle Beutelratten haben 50 Zähne, die Zahnformel lautet 5/4-1/1-3/3-4/4.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beutelratten bewohnen ganz Mittel- und Südamerika; eine Art, das Nordopossum, hat seinen Lebensraum auf die USA und sogar das südliche Kanada ausgedehnt. Sie bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen, von Regenwäldern bis zu Grasländern. Einige Arten, beispielsweise die Opossums, haben als Kulturfolger ihre Lebensweise dem Menschen angepasst und konnten auf diese Weise neue Lebensräume erschließen.
Lebensweise und Ernährung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beutelratten sind vorwiegend nachtaktiv und leben als Einzelgänger. Viele Arten leben auf Bäumen, andere am Boden, eine Art, der Schwimmbeutler, ist an das Leben im Wasser angepasst.
Die Lebenserwartung der Beutelratten ist in der Regel gering und beträgt selten mehr als 2 bis 4 Jahre.
Beutelratten sind Fleisch- oder Allesfresser; kleinere Arten leben von Insekten, größere auch von kleineren Säugetieren und Vögeln. Auch Aas und pflanzliche Nahrung wie Früchte, Samen und Blätter stehen auf ihrem Speiseplan.
Fortpflanzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nur wenige Gattungen wie die Opossums oder der Schwimmbeutler haben einen Beutel, die anderen bestenfalls Hautfalten, in denen die fünf bis 27 Zitzen verborgen sind. Die Tragzeit der Beutelratten ist sehr kurz, oft nur 12 bis 14 Tage, und zählt somit zu den kürzesten aller Säugetiere. Die Wurfgröße ist generell hoch und die Entwicklungszeit der Neugeborenen kurz. Die Lebenserwartung vieler Arten beträgt nur ein oder zwei Jahre.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Didelphimorphia (Beutelrattenartige) sind die basale Schwestergruppe der sechs anderen Beuteltierordnungen. Sie trennten sich vor diesen schon in der Oberkreide etwa vor 78 Millionen Jahren. Die ältesten Fossilien, die in die Familie Didelphidae gestellt werden, stammen aus dem frühen Miozän und wurden südlich des Colhué Huapí-Sees im Süden der argentinischen Provinz Chubut gefunden.[1]
Folgende rezente Gattungen und Unterfamilien werden heute unterschieden:[2][1]
- Unterfamilie Wollbeutelratten (Caluromyinae)
- Wollbeutelratten (Caluromys)
- Binden-Wollbeutelratte (Caluromysiops irrupta)
- Unterfamilie Eigentliche Beutelratten (Didelphinae)
- Tribus Didelphini
- Schwimmbeutler (Chironectes minimus)
- Opossums (Didelphis)
- Dickschwanzbeutelratten (Lutreolina)
- Vieraugenbeutelratten (Philander)
- Tribus Marmosini
- Zwergbeutelratten (Marmosa)
- Spitzmausbeutelratten (Monodelphis)
- Graue Zwergbeutelratten (Tlacuatzin)
- Tribus Metachirini
- Nacktschwanzbeutelratten (Metachirus)
- Tribus Thylamyini
- Chaco-Beutelratte (Chacodelphys formosa)
- Cryptonanus
- Gracilinanus
- Patagonische Beutelratte (Lestodelphys halli)
- Schlankbeutelratten (Marmosops)
- Fettschwanzbeutelratten (Thylamys)
- Tribus Didelphini
- Unterfamilie Glironiinae
- Buschschwanz-Beutelratte (Glironia venusta)
- Unterfamilie Hyladelphinae
- Kalinowski-Beutelratte (Hyladelphys kalinowskii)
Die drei Gattungen Cryptonanus, Chacodelphys und Tlacuatzin wurden erst nach dem Jahr 2000 eingeführt.
Die innere Systematik der Beutelratten:[3]
Beutelratten |
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ronald M. Nowak: Walker’s Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
- Robert S. Voss: An Annotated Checklist of Recent Opossums (Mammalia: Didelphidae). Bulletin of the American Museum of Natural History, 455(1):1-76 (2022). doi: 10.1206/0003-0090.455.1.1
- D. E. Wilson, D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Diego Astúa: Family Didelphidae (Opossums). In: Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier: Handbook of the Mammals of the World. Band 5: Monotremes and Marsupials. Lynx Editions, 2015, ISBN 978-84-96553-99-6, S. 70 u. 71.
- ↑ Sharon A. Jansa, Robert S. Voss: Phylogenetic Relationships and Classification of Didelphid Marsupials, an Extant Radiation of New World Metatherian Mammals. In: Bulletin of the American Museum of Natural History. Band 82, Nr. 8, 30. Juni 2009, ISSN 0003-0090, S. 1–177, doi:10.1206/322.1.
- ↑ Lucila I. Amador, Norberto P. Giannini: Phylogeny and evolution of body mass in didelphid marsupials (Marsupialia: Didelphimorphia: Didelphidae). In: Organisms Diversity & Evolution. Band 16, Nr. 3, 11. Januar 2016, ISSN 1618-1077, S. 641–657, doi:10.1007/s13127-015-0259-x (researchgate.net).